Seychellenreise Dez-Jan 2013/14

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Felize
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Seychellenreise Dez-Jan 2013/14

Beitrag von Felize »

Nun sind wir den ersten Tag wieder zurück und noch voller Eindrücke. Da ich so viele gute Tips aus dem Forum erhalten habe möchte ich nicht mit einem Bericht geizen. Die Bilder müssen noch gesichtet und sortiert werden. Zu unserer Reise kann ich schon mal sagen: Freud und leid lagen manchmal sehr dicht beieinander.

Aber nun zum Anfang:

Die Ankunft

Am 21. Dezember sind wir nach einem für mich angenehmen Flug wohlbehalten in Mahe gelandet. Herr B. konnte leider kaum schlafen und war dementsprechend geschlaucht. 2,5 Stunden später sollte unser Inlandsflug nach Praslin weitergehen. Anfangs fand ich diese Wartezeit etwas doof, habe aber recht schnell gemerkt, dass es so ganz gut war. Die Einreise hat sich eine halbe Ewigkeit hingezogen. Ebenso der check in beim Inlandsflug. 7 Minuten vor Abflug waren wir in der Wartehalle. Bestückt mit bordingkarten einer nicht zu indentifizierenden Farbe. Herr B meinte es könne gelb sein. Mein persönliches empfinden war grün. Durchaus hätte man auch hellbraun gelten lassen können...
Jedenfalls hat unser Plan etwas Geld zu wechseln und etwas trinken so nicht funktioniert. Zeit darüber nachzudenken war nun auch nicht mehr, denn das bording begann: zunächst wurden alle mit grünen bordingkarten aufgerufen. Grün... Das könnte ja unsere Farbe sein. Also Losmarschiert. So wie ziemlich viele verwirrte. Darunter auch Besitzer von eindeutig roten und blauen Karten.
Um es nicht spannend zu machen grün waren unsere Karten nun tatsächlich nicht und wir wurden weggeschickt. "i Said Green! Green bordingcards..." Unser Trick war dann genau beobachten, welche Farben nun die Mehrzahl der nach vorne stürmenden Menschen in der Hand hielten.
Das Konzept funktionierte und wir befanden uns auf dem weg zum Flieger immer noch ohne Ahnung was für eine Farbe das nun war. Die nächste Frage die ich mir stellte war: oh je... Passt Herr B da rein?
Herr B misst 199 cm, und das einsteigen und Platz nehmen bedurfte so einiger Akrobatik. Aber zu guter letzt war er sicher verkeilt auf einem einzelsitz hinter dem Piloten.
Der Flug selbst hat spass gemacht. Leider sehr kurz.
Angekommen auf praslin war es immer noch schwül und heiß und sonnig. Genau so wie wir uns das vorgestellt hatten. Unsere Koffer bekamen wir ohne Wartezeit und ein paar Rupien konnten wir auch eintauschen. Nur Durst hatte ich immer noch. Aber gut. Ich war da und glücklich.
Wir suchten den Ausgang, und schon standen wir im freien als just in diesem Moment wolkenbruchartiger Regen begann.

So begrüßte uns also Praslin.

Unser Fahrer war ebenso problemlos zu finden, der uns die paar meter zu den Amitie Chalets fuhr, wo wir herzlich und freundlich mit Fruchtsaft begrüßt wurden. Die gute Laune unserer Gastgeber schwappte wunderbar auf uns über und wir waren fast gar nicht mehr müde.
Nach einer kurzen Einweisung wo wir was finden und an welcher Stelle man am besten schwimmen kann, war unser erster weg zum Meer. War das schön. Der regen war genauso warm wie das Meer. Und zum ersten mal registrierten wir so richtig das satte grün überall um uns herum.

Der regen ließ nach und wir beschlossen bei einem kleinen Indershop die ersten nötigen Dinge, vor allem Wasser zu kaufen. Ein Gepäckstück, welches wir sehr zu schätzen lernten während unserer Zeit auf den Seychellen war unser Rucksack mit kühlfunktion. In diesen packte ich logischerweise die Wasserflaschen, woraufhin Herr B diese wortlos aber mit eindeutigen blicken genau diese wieder auspackte um Platz für das seybrew zu schaffen. Damit war das geklärt...

Mangels Hunger genügten wir uns mit etwas brötchenähnlchem und etwas käseähnlichem als Belag zum Abendbrot.

Während wir uns noch darüber freuten, dass wir nicht froren schliefen wir in freudiger Erwartung ob des nächsten Tages ein. Mario würde uns zu einer Inseltour abholen.
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Torsten
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Re: Seychellenreise Dez-Jan 2013/14

Beitrag von Torsten »

Danke sehr! Ich bin schon auf die weiteren Abenteuer des Herrn B. gespannt... :D
Felize
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Re: Seychellenreise Dez-Jan 2013/14

Beitrag von Felize »

Oh Frau B. wird ihm noch in nichts nachstehen :wink:

Das ist im übrigen eine grausige Arbeit die Fotos auszusuchen und so einen fotohochladedienst zu bemühen. Macht kein spass. Aber weiter geht's!

oh wie schön ist Praslin

Am nächsten morgen trieb es mich früh aus den Federn. Herr B. Schlummerte völlig verheddert im Fliegenschutznetz, aber dafür friedlich vor sich hin. Ich war des nachts noch in das zweite Bett das sich im Zimmer befand umgesiedelt, da mich der Kampf Mann gegen Schutznetz dann doch genervt hat. In den weiteren Nächten benutzen wir das Ding nicht mehr. War auch nicht nötig.
Alles andere schien ebenfalls noch zu schlafen. Nur die kleinen Sperbertäubchen und anderes Vogelvolk war aktiv. Ich machte meinen schon zu Hause gefassten Entschluss wahr und stürtzte mich noch vor dem Frühstück Indie Fluten... Naja eigentlich hüpfte ich eher oberschenkeltief durch sehr ruhiges Gewässer. Aber Immerhin!

Es war auf jeden Fall eine sehr friedliche Stimmung und ich bekam immer mehr dieses "frisch-verliebt-grinsen" ins Gesicht.

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Morgenstimmung an der Grand Anse
Zurück an unserem Zimmer strahlte mich eine der beiden Damen an die für das Frühstück zuständig sind " Ready for Breakfast?" "sure!" drinnen war Herr B. nun auch erwacht und versuchte sich aus seinem Netz zu befreien, weshalb er keine Geduld dafür hatte sich darüber Gedanken zu machen wie er sein Ei haben wolle. Ich übernahm instinktiv die richtige entscheidung für Omlette. Wirklich zu empfehlen.

Im Übrigen finde ich Ananas ja furchtbar. Ich hatte furchtbare bedenken, dass auf dem angekündigten Obsteller ein Haufen Ananas liegt. Der Teller kam und es lag ein Haufen Ananas darauf. :shock: Herr B. mag die und freute sich schon auf eine aufgestockte Portion. Ich beschloss dennoch mal ein kleines bisschen zu probieren. Zumindest probieren muss man alles. Jedenfalls bekam Herr B. keine aufgestockte Portion. Ich wusste ja nicht dass Ananas SO schmecken kann. Überhaupt das Obst. Hach wenn ich daran zurückdenke könnte ich ein bisschen weinen...

Nach dem Frühstück balsamierten wir uns mit 50er sonnenschutzcreme ein. Es war wohl etwas bewölkt an diesem Tag. Aber es war doch sinnvoll. Unsere europäerwinterhaut dankte es uns.
Wie abgesprochen um 9:30 stand dann auch schon Mario vor der Tür. Unsere Inselrundfahrt begann.

Mario ist wirklich ein sehr angenehmer Mensch. Er strahlt eine unglaubliche Ruhe aus. Ist unglaublich geduldig mit allen Fragen, die man haben könnte. Und richtet seine Tour absolut individuell nach seinen jeweiligen Leuten aus. Wir hatten eine großartigen Tag mit ihm und noch dazu eine Menge Herr und Frau B. Bilder.und was für tolle.

Zunächst ging es zum Golfplatz des Lemuria. Ich kann verstehen wenn man als Golfspieler da spielen möchte. Mich persönlich reizen solche schönen Rasenflächen allerdings eher zum darübergallopieren. Mit Pferd versteht sich. Golfplatzbetreiber erfreut dies aber eher selten...

Schon hier gab es unglaublich viel zu entdecken und Mario erklärte uns etliche endemisch und eingeführte Pflanzen. Und dann erhaschten wir den ersten Blick auf die berühmte Georgette.

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Wundervoll. Auf all den Fotos kommt das leider überhaupt nicht wirklich an.
Wir machten uns an den "Abstieg", sahen unser erstes Stück mangrovenwald und dann lag sie vor uns. Tosend, türkisblau und Menschenleer.
Im Nachhinein betrachtet hat mich dieser Strand am nachhaltigsten beeindruckt. Ich kann allerdings nicht erklären warum (?)

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Nach einer Weile Staunens ging es weiter durch das Resort selbst. Bestimmt ganz schön wenn mans mag. Wir sind aber eher Typ -wir wollen das Land erleben und nicht das Hotel - von daher nicht unsere Welt.

Nächster Stop war die Anse Kerlan. Ebenfalls so gut wie menschenleer.

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Hier wäre ich gerne noch einmal hin, aber die Zeit hatte uns nicht gereicht. (wer weiß vielleicht ein andermal *träum*)

Nach ein bisschen felsengekraxel und fotoshoot am "gipfelkreuz" ging es in den Ort Grand Anse zu einem recht guten Takeaway. Herr B. Machte hier erste Erfahrungen mit kreolischem chickencurry. Die Hühnerteile Werden samt Knochen serviert. Kein Problem soweit, wenn man denn ein Messer hätte. Mit plastiklöffel und plastikgabel gelingt elegantes Essen leider nicht. Gut geschmeckt hat es aber und für die zukunft war man vorgewarnt.

Gut gestärkt konnte so der zweite Teil des Tages beginnen und wir machten uns auf in den Fond Ferdinand Nature Park...


Zuletzt geändert von Felize am 08 Jan 2014 10:34, insgesamt 1-mal geändert.
Felize
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Re: Seychellenreise Dez-Jan 2013/14

Beitrag von Felize »

Irgendwie sind die Bilder zu klein ?(
Sorry... Aber da kümmer ich mich morgen drum
Felize
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Re: Seychellenreise Dez-Jan 2013/14

Beitrag von Felize »

Weiter ging es also zum Fond Ferdinand. Auf dem Weg dorthin hatte man noch einige wundervolle Ein- und Ausblicke.
Ganz verzückt war ich von einer Passionsblume die ichbam Straßenrand entdeckt habe. Zu Hause Als Topfpflanze bin ich nicht sehr erfolgreich sie zum blühen zu bringen. Und hier wächst das hübsche Ding einfachbwild am Straßenrand

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Der Fond Ferdinand Park ist ein recht junges Naturreservat. Eröffnet wurde der Park im Januar 2013 und daher noch recht unbekannt. Er ist auch auf keinem der aufgestellten Praslin Schilder eingezeichnet. Demnach fast nicht zu finden, wenn man nicht weiß wo er ist.
Einmal gefunden lohnt sich der Besuch aber 100 prozentig. Sämtliche endemische Gewürz- und Heilpflanzen bis hin zu einigen überaus beeindruckenden Exemplaren der coco de mer palme.

Eintritt kostet 100 Rupien pro Person.

Wir waren zu diesem zeitpunkt die einzigen Besucher des Parks. So war der Jurassic Park Effekt noch presenter.

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Während wir die Pflanzen und Lanschaft bestaunten und erklärt bekommen haben, gab es direkt über unseren Köpfen ein großes geflatter und pfeifen. Und da saß er. Gerade mal 1,5 Meter über meinem Kopf. Der schwarze Papagei!
Selbstverständlich habe ich sofort die kamera gezückt, und ärgere mich immer noch, dass das Ding nicht einfach auf Automatik gestellt war. Denn just in dem Moment als ich ihn scharf hatte kam ein bulbul angeflogen und brach einen Streit vom Zaun. Der Papagei war weg.
Das spiel hat sich noch ein paar mal wiederholt. Fazit: den Papagei haben wir ungewöhnlich oft sehr nah gesehen, kein beweisbild, und der bulbul ist mein persönlicher Feind, von dem ich den gesamten Aufenthalt aus Protest kein Foto gemacht habe.

Zum abschluss habe ich von Mario einiges an Blattwerk mitbekommen, das an verschiedenen Abenden einen fantastischen Tee ergeben hat. Unter anderem ein Bündel zitronengras.

Am Nachmittag Verliesen wir den Wald und machten uns auf zu den nächsten berühmten Stränden. Dabei besuchten wir auch die älteste Schildkröte der Insel

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Und erreichten die schöne cot d'or. Hier trafen wir das erste mal aufweine etwas größere Menge an Touristen und wir bekamen unsere erste frische coco. Es sollte nicht die letzte bleiben. Lange hielten wir uns nicht auf, da es ja noch mehr zu entdecken gab. Also machten wir uns auf Richtung anse Lazio.
Mario meinte die Lazio müssen wir uns erst verdienen und so fuhren wir erst Richtung zimbawe. Auf dem weg dorthin passierten wir zuvor noch das raffels. Es ist wirklich grausig. Auch Herr B. meinte das grenzt an Bausünde und fügt sich im Gegensatz zu den anderen Resorts mitnichten in die Landschaft ein. Beliebt ist das Hotel wohl weder bei den einheimischen noch bei den Touristen. Das Raffles scheint eine sehr geringe Auslastung zu haben...

Auf dem Berg angekommen gab es wieder ein klein wenig gekraxel mit traumaussichten und gipfelfotos. Hier erwähnte Mario Robert von La Digue. Wir sollen ihn unbedingt kontaktieren eine Tour mit ihm würde uns sicher gefallen.

Zum Abschluss erreichten wir die Anse Lazio am späten Nachmittag. Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch wenige Touristen vor Ort. Und wir hatten riesig spass Fotos zwischen Felsen und wellen zu machen. Zudem verzogen sich sämtliche Wolken und die Anse Lazio begann zu glitzern und funkeln.

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Da war der Tag auch schon zu Ende und Mario brachte uns zurück zu unserer Unterkunft. Dort gab er uns nochmals die kontaktdaten von robert, die er auf eine Visitenkarte von sich selbst geschrieben hatte.

So viele wundervolle eindrücke können auch müde machen. Wir gönnten uns zum sonnenuntergang unser erstes Seybrew und gingen glücklich und müde recht früh ins Bett.

Ohne fliegenschutznetzding!



belize
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Re: Seychellenreise Dez-Jan 2013/14

Beitrag von belize »

hähä :lol:
ich stell mir grad Herrn B. vor, wie er mit den Beinen strampelt und versucht, aus dem Netz zu kommen... :mrgreen:
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SeyShelley
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Re: Seychellenreise Dez-Jan 2013/14

Beitrag von SeyShelley »

Du schreibst witzig und spannend, will mehr lesen... :mrgreen: macht Spaß!
*Mein kleines eBook auf Amazon: Reisetagebuch: 2 Wochen La Digue (Seychellen) 2012 - unsere Reise mit unserem fast 2-jährigen Sohn* :)
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seycoco
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Re: Seychellenreise Dez-Jan 2013/14

Beitrag von seycoco »

ich freue mich schon auf deine weiteren berichte :) Du schreibst das ganze wirklich lebhaft und gut. Die Foto Größe ist doch ausreichend. Den schwarzen Papagei habe ich auf meinen 3 Besuchen leider noch nie gesehen.
April 2015 Malaysia / Oktober 2015 Sansibar
April 2014 Dominikanische Republik
Mai 2008, 2009 und 2012 Seychellen (Mahe, Praslin, La Digue und Silhouette)
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Felize
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Re: Seychellenreise Dez-Jan 2013/14

Beitrag von Felize »

danke sehr, versuche jeden Tag einen teil zuzufügen.

süßes nichtstun

Diesen morgen waren wir beide früh wach. Herr B. beschloss mit mir dem vorfrühstücksplanschen zu fröhnen. In unserer Reisezeit war das frühmorgens am besten möglich, aufgrund der noch vorhandenen Flut.
Während wir im wasser vor uns hin dümpelten überlegten wir was wir tun könnten. Der beschluss lautete: nix. einfach mal einen Tag treiben lassen. Am nächsten Tag hatten wir Ja wieder einen großen Programmpunkt. Nach ausreichend geplansche gab es wieder ausreichend Ananas zum Frühstück. Und das mit einem Traumhaften Ausblick bei Bilderbuchwetter.
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Der weitere verlauf des Tages war sehr unspektakulär. Ich übte mit meinem neuen Objektiv für meine Canon. ein vorweihnachtliches Geschenk. Und schlenderte damit richtung Flugplatz den Strand entlang. Herr B. las Buch im schatten.

Die sandkrabben sind im übrigen ein sehr dankbares Übungsmotiv, da sehr zahlreich.
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zurück im Garten gelang mir noch ein Schnappschuss mit einem "kolibri". den Vogel hatte ich gar nicht gesehen. erst nachdem ich das Bild auf dem Display noch einmal angeschaut hatte.
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Gegen Mittag beschlossen wir eigentlich etwas an dem Takeaway essen, den Mario uns am Tag zuvor gezeigt hatte. es erschien uns tags zuvor gar nicht so weit entfernt. ist es auch nicht... wenn man nicht falsch abbiegt, und dann noch der festen überzeugung ist hinter der nächsten ecke ist er bestimmt. Und es war heiß! so ist das also hier, wenn tatsächlich keine Wolken am Himmel sind. So gut es ging drückten wir uns am schatten entlang. und gaben auf...

Hunger hatten wir keinen mehr. Aber Durst! Also Planänderung.
Bei der nächstmöglichen Gelegenheit beluden wir uns mit kalten Getränken und machten uns auf den Weg zum Strand. Am Strand entlang richtung Flughafen laufen, da ist ein verirren nicht mehr möglich. Wir fanden auch einen kleinen Trampelpfad durchs Gebüsch. Dort lag ein altes offensichtlich Herrenloses Surfbord Im Schatten kurz vor dem Sandstrand.
Das erschien uns ein perfekter Platz um kurz auszuschnaufen und unseren Wasserhaushalt wieder aufzufüllen.
Gedacht getan. Folgenschwer wie sich später noch herausstellen sollte.

einigermaßen erholt marschierten wir am Meer entlang zurück zu unseren Chalets. Hier ging wenigstens ein bischen Wind.

Um uns zu erfrischen hüpften wir an unserem "Hausstrand" noch einmal ins Wasser. Erfrischen ist bei Ebbetiefstand jedoch nicht mehr sehr leicht, da das Wasser sich sehr der Lufttemperatur angleicht. entspannend wars trotzdem.

Mit einbruch der Dunkelheit kam der Hunger zurück und wir ließen den Abend in einem Restaurant ums Eck bei Fischcurry und Seybrew ausklingen.

Felize
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Re: Seychellenreise Dez-Jan 2013/14

Beitrag von Felize »

Böses erwachen und ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk

Sehr früh am nächsten morgen, das heust noch mitten in der Nacht machte sich ein von uns begangener Fehler bemerkbar. Bei mir war es nur der linke Fuß der mich quälte, aber es war noch zu ertragen. Sandfliegenbisse. Eindeutig. Hernn B hatte es leider schlimmer erwischt. Seine komplette Wade war hochrot und heiß mit unzähligen Bissen. Leider hat er völlig allergisch reagiert. Ich hatte zum Glück eine recht große Auswahl an diversen Salben dabei, für genau solche Fälle. Zumindest den wirklich bösen Juckreiz konnte man so lindern. Aber wo die Stiche oder Bisse waren sieht man noch heute, 10 Tage nach unserer Heimkehr.
Höchstwahrscheinlich ist dieser Hinterlistige Angriff am Tag zuvor geschehen, als wir im Gebüsch Schatten gesucht haben.

Einigermaßen Schlaf fanden wir dann doch noch.

Für diesen Tag haben wir eine Inseltour mit Martin von den Beach Villas vorgenommen. Cousin, curieuse und St Pierre. Eigentlich wollte ich nach Aride und nicht nach Cousine. Aber wegen hoher Brandung war ein Anlanden nicht möglich. also doch Cousin. Vögel wollte ich unbedingt sehen.
Nach der nächtlichen Juckreizattacke hatte ich etwas Sorge. Ich hatte ein Bild von Tageslichtverdunkelnden Moskitoschwärmen im Kopf, nach allem, was ich bislang gelesen hatte.
Also sprühten wir uns nach der morgendlichen sonnenschutzbehandlung direkt mit der ersten Schicht Anti-Brumm forte ein. Gleich zwei Flaschen davon packte ich in mein Tagesgepäck. Unvorbereitet und ohne Kampf würde uns kein Blutsaugendes Insekt mehr erwischen.

9:20 wurden wir dann auch schon von Martin abgeholt. Die Sitze im Inneren waren schon belegt, und so fuhren wir jugendlich-aktiv auf der Ladefläche des Pickups mit. Ich kam mir sowas von cool vor. Als es anfing zu regnen sogar noch cooler. 8)
Bei den Beach Villas angekommen klärte uns Martin über den Ablauf der Tour auf und dann ging es auch schon mit der flotten Makaira los zum ersten Stop. Das Meer zeigte sich recht "bumpy". Anscheinend Auswirkungen eines Zyklons der irgendwo bei Mauritius und Madagaska sein Unwesen trieb und für einiges an Wellengang sorgte.
Aber es machte Spass und alle Mitfahrer waren an diesem Tag eindeutig seefest.

Schließlich waren wir da. Vor Cousin. ein Teil der Mitfahrer hatte beschlossen nicht mit an Land zu kommen. Der Moskitos wegen. Au wei... Wir restlichen bekamen Rettungswesten die wir Anlegen sollten. Ich fand das etwas übertrieben. Zumindest so lange bis ich dann beobachten konnte wie das mit dem an Land kommen funktionierte. AU WEI... Die kleinen Bootchen surften mit der Welle rasant an Land. Herr B machte sich sorgen um meine Kamera und ich mir sorgen um meinen Magen. Herr B wollte mich zwingen die Kammera nicht mitzunehmen. Aber keine Chance. Die kam mit. Allerdings habe ich mir sehr sehr sehr so eine Wasserdichte fahrradcourier Tasche gewünscht. Eine gute Idee wäre das gewesen...
Aber manchmal geht doch alles gut. Wir kamen allesamt wohlbehalten und trocken an Land, und die ersten Seeschwalben begrüßten uns indem sie über unseren Köpfen schwirrten. So nah...

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Wir begaben uns wie alle andere touris in die Schutzhütte, wo wir uns der Rettungswesten, die ich mittlerweile so gar nicht mehr überflüssig fand, entledigten. Ausserdem verbrauchten wir so ziemlich fast eine ganze Flasche Antibrumm für die zweite Schutzschicht. Stolz kann ich im übrigen berichten, dass keiner von uns beiden auch nur von einer Mücke angerührt wurde! Nun weiß ich nichtig es zu der Jahreszeit generell keine Moskitos gibt, oder ob das Antibrumm so gut wirkt. Aber ich würde es nicht ohne einsprühen versuchen wollen.

Mit der Zeit sammelten sich immer mehr vogelbeobachtungswütige. Ich dachte zunächst so kann das nichts werden. Aber interessanterweise gelang es die Massen in kleine Gruppen zu teilen, die sich im größten Teil der Fälle erst beim Verlassen der Insel wieder trafen.

Die Tour über die Insel hat sich wirklich gelohnt. Es ist wirklich faszinierend wie nah man den Tieren kommen kann, die überhaupt keine Scheu zeigten.

Allen voran natürlich die wirklich bezaubernden Fairy Terns und bodenbrütenden TropicBirds.

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Sehr süß auch die kücken

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Zwischen ziemlich viel Geäst habe ich einen sehr dunklen fast schwarzen Gecko entdeckt. Ich könnte mir vorstellen dass es ein bronzegecko war. Ein Skink war es nicht.

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Skinke gab es allerdings reichlich. Besonders dicke wie ich finde. Ich habe sonst nirgends mehr so große und dicke Skinke gesehen. Auch diese völlig ohne scheu. Manchmal bekam man den Eindruck die Skinke sind genauso interessiert daran Menschen zu beobachten wie umgekehrt.

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Einen recht tragischen Vogelgesellen konnten wir auch beim brüten beobachten. Eine Blaue Taube. Diese ist wohl vergorenem und daher alkoholhaltigem Baumharz und Früchten nicht abgeneigt. Was leider zur Folge hat, dass sie bei übermäßigem Genuss flugunfähig wird. Schlecht für die Taube, da sich die Krabben sehr darüber freuen und die Tauben in diesem Zustand schlicht bei lebendigem Leib verspeißen. Grausige Vorstellung.

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Unserer ersten Riesenschildkröte begegneten wir ebenfalls. Diese schien sich genauso über uns zu freuen wie wir über sie. Die meisten in unserer Gruppe bemerkten so gar nicht den netten schwarz weißen Vogel, der in einer symbiotischen Beziehung zu den Schildkröten lebt. Die Population dieser bedrohten Vögel ist laut unserem Guide derzeit Stabil.

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Auf dem Weg aus dem Wald hinaus zum Strand faszinierte mich eine interessante Versammlung von sehr großen sich ungewöhnlich schnell bewegenden Schnecken. Welch Irrtum. Einsiedlerkrebse tummelten sich da.

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Während ich die lustigen Gesellen beobachtete ging auf einmal ein Raunen durch unsere Gruppe und unser Guide wurde hektisch. Nicht mehr weitergehen hieß es. Hier und dort hinter die Büsche sollten wir uns stellen. Und dann sah auch ich den Grund. Ein großer Wunsch, von dem ich allerdings nicht gedacht hätte, dass er in Erfüllung gehen würde. Ein Gänsehauterlebnis. Und das auch noch an Weihnachten. Nicht eine, nein zwei Meeresschildkröten konnten wir beobachten. Die eine bereits bei der Ei-Ablage und eine zweite die Gerade ihren Weg aus dem Wasser an den Strand suchte.

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Was war ich froh, dass ich mich durchgesetzt hatte bezüglich meiner Kamera.

Beschwingt ging es zurück zur Schutzhütte. Erneut ausgestattet mit Rettungswesten begann dort der Rücktransport zu den Schiffen. Diesmal wirklich Au wei... Das war aufgrund der Wellen wirklich spektakulär. Mit viel Geschiebe und Gerufe wurde versucht die kleinen Boote zwischen zwei sich brechenden Wellen auf See zu bringen. Wehe der Motor springt nicht im richtigen Moment an... Zum Glück ging auch hier alles gut. So mancher wurde hierbei Nass.

Aber es hat sich gelohnt.

Weiter ging es nach curieuse.








Zuletzt geändert von Felize am 13 Jan 2014 21:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Suse
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Re: Seychellenreise Dez-Jan 2013/14

Beitrag von Suse »

Wahnsinn, was Ihr alles gesehen habt! Was haben wir uns damals die Augen ausgeguckt nach einem schwarzen Papagei. Ihr hattet ein Riesenglück, dann auch noch Schildkröten bei der Eiablage, super. Total tolle Erlebnisse.

Bin schon gespannt, was Du noch weiter berichtest und auf die Fotos. Nur bitte keins von einer gerade bei lebendigem Leib gefressenen Taube. :wink:

Gruß,

Suse
Wenn du keine Kokosmilch hast, machste einfach normales Wasser.
- Grubi -

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Re: Seychellenreise Dez-Jan 2013/14

Beitrag von knuffi »

Wow Schildis am Strand :) Wir haben damals auf Aride hunderte frischgeschlüpfte Schildis Richtung Meer wandern sehen, das war sehr beeindruckend!!

Wir hatten auf Cousin auch Mücken ohne Ende :?
Seychellen 2008( Mahe, Praslin, La Digue), 2010(Praslin, La Digue), 2011(Praslin), 2015(Praslin, La Digue), 2017(Praslin), 2021(Praslin,Mahe), 2023 Praslin & Mahe, 2024 Mahe
Weitere besuchte Inseln: Curieuse,Cousin,Aride,Sisters,Coco,St. Pierre.
Felize
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Re: Seychellenreise Dez-Jan 2013/14

Beitrag von Felize »

fotos kommen heute abend dazu!

auch eine Taube :wink:

@knuffi: mücken hatten wir interessanterweise gar keine. zumindest ging keine an uns. vielleicht waren die anderen menschen leckerer :?:
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SeyShelley
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Re: Seychellenreise Dez-Jan 2013/14

Beitrag von SeyShelley »

Was für schöne, traumhafte Erlebnisse! Bis auf das mit den Sandflies natürlich, argh... Ich bin schon gespannt auf die weiteren Fotos, das von den Fairy Terns ist jedenfalls sehr süß!
*Mein kleines eBook auf Amazon: Reisetagebuch: 2 Wochen La Digue (Seychellen) 2012 - unsere Reise mit unserem fast 2-jährigen Sohn* :)
Felize
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Re: Seychellenreise Dez-Jan 2013/14

Beitrag von Felize »

So. Fotos ergänzt 8)
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