Reisebericht 13.1-29.1.

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Pjotr
Beiträge: 1
Registriert: 30 Jan 2012 19:45

Reisebericht 13.1-29.1.

Beitrag von Pjotr »

Jetzt habe ich schon zum zweiten Mal versucht einen Bericht zu schreiben und jedes Mal, wenn ich auf absenden gehe, ist der Beitrag weg und es wird mir gesagt, ich müsse mich erst anmelden. Ich und die Technik ....
Letzter Versuch

Wir haben aus dem Forum wunderbare Infos bezogen, deshalb unser Dank in Form eines (natürlich subjektiven) Berichts.
Weitere INfo-Quelle war der Du-Mont-Reiseführer von 2011, geschrieben von einem Honorarkonsul, der zugleich Seychellenreisen veranstaltet. Letzteres mag der Grund sein, warum einiges zu positiv geschildert wird. Vorweg: Der Führer ist eine Quelle nützlicher Infos, trotzdem folgende Kritik.
Trotz Erscheinung 2011 waren die Preisangaben z.T. arg überholt. Für den € bekam man ca. 17 Rupien, der Bus, den wir oft nutzten (spannend !!) kostete 5 Rupien.
Falsch ist, die Seychellen ein Paradies zu nennen, gibt es natürlich nicht, stattdessen eben auch Armut, Drogen, Aids und Kriminalität. Man muss keine Angst haben, aber an den Stränden wird zum Teil geklaut - die Polizisten sind nicht ohne Grund dort - und auch Wanderer sind schon überfallen worden, deshalb am besten in kleinen Gruppen oder noch besser mit Führer, denn die Wege sind zum Teil schwer zu finden. Unsinn ist auch von friedliebenden Haien zu schreiben. Auch auf den Seychellen wehren die sich gegen ihre Ausrottung, die beiden Touris, die es letztes Jahr auf Praslin erwischt hat, sind der tragische Beweis. Nicht nachvollziehen konnten wir die Beschreibung Victorias. Das ist kein Dorf, sondern ein kleiner zur rush hour stinkender Moloch, der allmählich droht aus den Nähten zu platzen. Hindutempel, Botanischer Garten und Kenwyn House mit tollen Gemälden einheimischer Künstler sind schön, viel mehr gibt es aber auch nicht. Anders als es der Reiseführer darstellt, muss man auf dem Markt allerdings nicht bereits bei Sonnenaufgang erscheinen, wir fanden ihn auch um 9.00 Uhr noch sehr interessant. Man sollte übrigens ein wenig handeln.
Wirklich geärgert haben wir uns über die Darstellung von BEAU VALLON. Der ohnehin nicht besonders schöne Strand war im Januar 2012 recht ungepflegt, trotz zahlreicher Hotels und Restaurants schien sich niemand zu kümmern, die "STrandpromenade" war eine heruntergekommene Holperpiste, das CORAL SAND wird auch nach der derzeitigen Renovierung kaum zum Schmückstück, im Bau befand sich ein schrecklicher Bunker, der den Namen "SAVOY" tragen soll und für die Jünger Putins gedacht ist und das ein "Casino" beherbergende "Berjaya Hotel" war einfach nur schrecklich. Ein dort wohnendes rumänisches Ehepaar berichtete unter Tränen von drei Tagen ohne Strom - und damit auch ohne Aircondition ( bei 30 Grad und 90 % Luftfeuchtigkeit). Mit Ausnahme des direkt am Strand befindlichen "LA PLAGE" - Gerichte so ab 40 € - gab es auch kein wirklich schönes Restaurant, das "BAOBAB" ist eine Pizzabude (scharfe Spaghetti !!!), das Boathouse eine Kaschemme, laut Du-Mont sollte das Buffet 250 Rupien kosten, als wir abends dort waren, standen bereits 360 Rupien auf dem Schild.
Zurück zur Ankunft: Man kann bequem am Flughafen Geld tauschen, Kurs ist ganz oK.
Wir hatten das HILTON NOrtholme gebucht und wurden vom Hoteleigenen Jeep in Empfang genommen. Begrüßungscoktail. Frühstück mit Blick auf den Ozean, Gepäck zur Villa gebracht. Wunderschön geräumig, dunkles Holz, Himmelbett, Riesenglotze - nicht eine Sekunde benutzt - whirlpool mit Blick aufs Meer, Riesige Veranda, überall Hibiscusblütendekoration, zweimal am Tag Reinigung, nachmittags kleine Geschenke. Frühstück sehr gut, wir haben häufig abends auch das Buffet in Anspruch genommen, wechselnde Themen; indisch, kreolisch, seafood usw. ca. 40 €/Person plus Getränke, Wein ab 35 €.
Die Vorspeisen abends sehr gut, die Hauptgerichte häufig sehr flach gewürzt, die Desserts Klasse: Kokosnuss-Panacotta köstlich. Sehr familiäre Atmosphäre, wir fanden die Bedienung überhaupt nicht aufdringlich, die Bedienung nahm sich häufig Zeit für ein Schwätzchen, einige sprachen sogar hervorragend deutsch. Der Hotelbeach ist klein, der Pool deshalb unterdimensioniert, der SPA durchschnittlich, überwiegend sehr gepflegte Anlage, schöne Beleuchtung, abends sieht man viele Fische direkt vor dem angestrahlten Hotelstrand. Wir waren sehr zufrieden, zu kritisieren gibt es immer was. Es darf eigentlich nicht passieren, dass man 15 € für einen Daiquiri bezahlt und der wird dann mit Eiswürfeln, Zitrone und ohne Zuckerrand serviert, aber na ja. Irgendwann bot man uns an, kostenlos für zwei Nächte in HILTON LABRIZ auf die Nachbarinsel Silhouette zu wechseln. Wir waren skeptisch, aber man bot uns eine Strandvilla dort an so dass wir es gewagt haben. Wieder perfekte Organisation, wir nahmen nur einen kleinen Koffer mit, der Rest Blieb im HILTON, Transport, Fähre, die VILLA auf Silhouette dann ganz anders, viel moderner, nicht ganz so gemütlich aber noch luxuriöser und größer, der Strand viel besser, auch der SPA und mehr Auswahl an Restaurants. Während man im HILTON Northolme mit Frühstück gut bedient ist, muss man auf Silhouette aber Halbpension buchen, denn außer dem Hotel gibt es nur ein kleines Dorf mit 180 Einwohner. Allerdings kann man abends im Hotel auch unter 5 Restaurants wählen, muss dann aber mit 350 - 500 € pro Paar/Abend inkl. Wein rechnen, bekommt insbesondere beim Live-Japaner und dem noblen Italiener viel geboten. Der Pavillon des Japaner liegt in einem See mit Springbrunnen und der Koch jongliert zwischendurch mit den langen Messern, so dass nicht nur dem Gaumen geschmeichelt wird.
Bei der Rückfahrt nach Mahe war auch wieder alles perfekt organisiert, late check-out um 15.00, Fähre um 16 Uhr, Transport zum Hilton, dort duschen , Fahrt zum Flughafen.
Auf Mietwagen haben wir bewusst verzichtet, enge kurvige Strassen, schlechte Beleuchtung, Linksverkehr, außerdem kommt man mit dem Bus überall hin. Mietwagenpreise allerdings überraschend billig- so ab 35 €.
Schön ist der äußerste Norden - CARANA Bay trotz Bauruine -, die Wanderung zu Anse Mayor (unterwegs wird viel gebaut) ausreichend Wasser nicht vergessen, ganz toll im Südosten von Mahe "Le jardin du roi" - Bus zur Anse Royale, dann 2 km zu Fuß, z.T. steil bergauf, oben aber schönes Restaurant, kreolische Küche. Der Garten ist wunderbar, am oberen Ende Weg durch tropischen Regenwald, Streicheln von Riesenschildkröten inbegriffen. Begeistert waren wir auch von der Fahrt quer über Mahe mit dem Ort "La Misére" bis nach Port Glaud, tolle Aussichten. Von dort sollte man zu Fuß nach Norden , am Ephelia Resort vorbei und gelangt in traumhafte einsame Buchten. Wir sind der Meinung, dass das 14-Tage Inselhopping mit Mahe, Praslin und La Digue zu hektisch ist und man sich insgesamt viel mehr Zeit lassen sollte, sowohl für die innere Anpassung als auch, um das alles auf sich wirken zu lassen.
Subjektive Wertung: Da wir viele Inseln sowohl in der Karibik als auch in der Sudsee kennen, können wir sagen, dass "die Seychellois" vergleichsweise zurückhaltend sind und nicht besonders zufrieden wirken, ohne unfreundlich zu sein.
Wir hatten trotz Hochregenzeit Januar relativ Glück, kein Tag, der völlig verregnet war. Weder Mückenprobleme noch Ärger mit Sandflies. Empfehlen Sonnenschutz ab 20 aufwärts, Badeschuhe, die auch im Wasser taugen, eigenen Schnorchel und viel extrem leichte - Leinen, Seide - Kleidung. Die besseren Hotel legen Wert drauf, dass man abends nicht in Shorts und flipflops auftaucht.
Insgesamt würden wir nochmal auf die Inseln fahren.
Schöne Grüße
Pjotr
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