Reise in die Vergangenheit

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mr.minolta
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Re: Reise in die Vergangenheit

Beitrag von mr.minolta »

Quasi hat geschrieben:Und ich hatte schon öfter das Vergnügen beim Schnorcheln und beim Tauchen.
Super!

Das wirklich Besondere aber ist der Landgang, da hast Du echt Glück gehabt und toll, daß Du auch noch Fotos machen konntest.
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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LeoLaDigue
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Re: Reise in die Vergangenheit

Beitrag von LeoLaDigue »

mr.minolta hat geschrieben: Schön, daß ich Dich erheitern konnte. :D
Schön hier, mein Lieber. :D Danke!

Ich mag diesen Thread, der von so vielen Seychellenfreundinnen und -freunden getragen wird.

Viele Grüße vom

Leo
"Im B&M Store angekommen, fällt mir ein Stein vom Herzen: massenweise Drahtbürsten in der Auslage, nicht die beste Qualität, aber spottbillig!"
- mr.minolta -
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Quasi
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Re: Reise in die Vergangenheit

Beitrag von Quasi »

mr.minolta hat geschrieben:Das wirklich Besondere aber ist der Landgang, da hast Du echt Glück gehabt und toll, daß Du auch noch Fotos machen konntest.
Ja das wurde mir bewusst als unsere Begleitung sagte das sie schon Jahre auf LaDigue wohnt, aber so etwas noch nie gesehen hatte.
Da hatten wir echt Glück.
Wobei mir die Schildkröte eher leid tat, man merkte sofort das sie ins Wasser gehört und sich total gequält und abgekämpft hat.
"Schön" anzugucken war das eigentlich nicht.
Aber Unterwasser ist es eine Augenweide ihnen zuzuschauen.
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mr.minolta
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Re: Reise in die Vergangenheit

Beitrag von mr.minolta »

Ich hab wieder ein bißchen gegraben und alte Fotos der Preistafel des Lanbousir gefunden. :wink:

Diese einst stimmungsvolle Strand-Kaschemme vor der Source war der heiß ersehnte Ruhepol nach jeder Marron-Wanderung. Ich erinnere mich an einen Tag im Februar 2008, an dem ich herausfinden wollte, wie schnell man von der Südspitze der Insel bis zu diesem Restaurant zurücklaufen kann. Ich schaffte es in 25 Minuten und sank erschöpft auf die hölzerne Bank des Lanbousir, um mich gierig auf ein Roast Chicken zu stürzen. Das kostete damals SCR 100. 2010 kostete es SCR 115 und ein Jahr später waren es schon SCR 140. Inzwischen zahlt der Tourist für die Hühner-Gerichte durch die Bank SCR 190 und 2018 wird man wohl die Preis-Verdoppelung innerhalb von acht Jahren erreicht haben, aber hoppla, was ist das? Beim Thunfischsalat hat man sich doch glatt selbst überholt: 2010 noch SCR 85, jetzt SCR 185.

Da sag ich nur, frei nach Pico:

Glückwunsch zum neuen Abzocker-Rekord!



2010:

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2011:

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2017:

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(Foto von Suse, Oktober 2017)
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mr.minolta
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Re: Reise in die Vergangenheit

Beitrag von mr.minolta »

Sentimentale Erinnerungen an eine bessere Zeit:


Einsame Petite Anse 2010 und Frégate mit eigener Klimazone :wink: .

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Zuletzt geändert von mr.minolta am 18 Nov 2017 05:37, insgesamt 1-mal geändert.
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mr.minolta
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Re: Reise in die Vergangenheit

Beitrag von mr.minolta »

Auch auf Praslin war es paradiesisch, lange bevor die Insel zum neuen Kriminalitätsschwerpunkt der Seychellen wurde.

Bilder von 2010, von einem Strand, den vermutlich bis heute so gut wie keiner kennt und das soll schon was heißen. Ein paar Einheimische natürlich ausgenommen. Zum Genießen! Die "Anse Marron von Praslin":


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mr.minolta
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Re: Reise in die Vergangenheit

Beitrag von mr.minolta »

Bilder aus 2008-2011:



Die Seele baumeln lassen im Patatran! Den Pool hatten wir den ganzen Tag für uns, das Mango-Eis war spottbillig:

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Arachnophilie an der Source, in einer dieser wenigen Felsnischen, in denen heute die Touristenmassen Grabenkämpfe um die letzten Schattenplätze austragen:

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Das Domestic Terminal von Mahé in der Abenddämmerung. Ein hingezimmerter Tropen-Flugplatz wie aus dem Bilderbuch, einfach herrlich:

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Heute ein gigantischer Hochglanz-Tempel, der den Lifestyle der großen weiten Welt imitiert:

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(Foto von Suse, Oktober 2017)
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mr.minolta
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Re: Reise in die Vergangenheit

Beitrag von mr.minolta »

Während die andauernden Bautätigkeiten auf La Digue eine coole Gebäudeeinheitsmasse aus Tropenholz, Beton und Glas generieren, richte ich meinen verklärenden Blick lieber auf eines der letzten Rudimente ursprünglicher Bescheidenheit.

Die romantische Wellblechhütte an der Straße südlich von La Passe hat sich in den letzten 20 Jahren äußerlich kaum verändert, was unter den gegebenen Umständen schon eine Besonderheit darstellt. Oder treffender gesagt: die Besonderheit besteht darin, daß sie überhaupt noch existiert, denn leider ist sie seit geraumer Zeit geschlossen. Früher war sie einer der wenigen Krämerläden der Insel, in denen man "alles" für den täglichen Bedarf bekam und ich erinnere mich daran, daß sie 2001 der letzte Laden war, in dem man vor Beginn des Tabak-Embargos noch Zigaretten kaufen konnte.

Obwohl sie wie eine dieser typischen Inder-Baracken aussieht, die man noch heute auf den größeren Nachbarinseln antreffen kann, wurde sie von einer einheimischen Familie bewirtschaftet. Der Zahn der Zeit hat an ihr genagt, die üppige Vegetation um das Haus ist weitgehend verschwunden. Das schon auf dem ersten Foto von 1997 erkennbare Straßenpflaster, das bis heute unverändert existiert, war damals gerade frisch verlegt worden. Finanziert durch deutsche Entwicklungshilfegelder! Sowas hat die Insel nun schon lange nicht mehr nötig. Ihre Finanzierung wird stattdessen direkt durch deutsche Touristenmassen gewährleistet... :wink:

Bald wird sie wohl verschwunden sein.


1997:

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2011:

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2017:

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(Bild von Suse, Oktober 2017)
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Re: Reise in die Vergangenheit

Beitrag von mr.minolta »

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Klara
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Re: Reise in die Vergangenheit

Beitrag von Klara »

Früher war alles besser, liegt halt im Auge des Betrachters. Der Tourist bedauert, dass der idyllische Laden weg ist, der Betreiber freut sich vielleicht über klimatisierte Räume und gute Beleuchtung im Innern, hat halt alles 2 Seiten. Habe viele Erlebnisse, wo ich betrübt war, aber Einheimische ganz stolz auf neue Entwicklungen waren.
LG
Klara
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mr.minolta
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Re: Reise in die Vergangenheit

Beitrag von mr.minolta »

Klara hat geschrieben:Habe viele Erlebnisse, wo ich betrübt war, aber Einheimische ganz stolz auf neue Entwicklungen waren.
Na klar!

Die dicken Kameras und schicken Handys haben wir ja jahrelang mit auf die Inseln geschleppt. Die wollten sie dann auch und heute haben sie sie. Weil wir immer noch bereit sind, für schlechten Service, durchschnittliche Unterbringung und billigst herzustellendes (wenn auch gutes) Essen deutlich bis maßlos überhöhte Preise zu zahlen. Ein Jules nahm mal 80 Rupien für den Tentakelsalat und ein paar Jahre später nimmt er eben 300 Rupien. Bei mittlerweile verzehnfachtem Gästeaufkommen. Deshalb steht jetzt auch ein fetter PKW vor seiner Hütte und er selbst hält sich wohl für "erfolgreich". Er hat sich uns angenähert, uns eingeholt und überholt. Ich bin davon überzeugt, daß ein Großteil der Bewohner La Digues deutlich mehr Einkommen, Vermögen und Besitzstand aufzuweisen hat, als der durchschnittliche deutsche Urlauber, der in einem ihrer Gästehäuser beherbergt oder mit einem ihrer Boote rausgefahren wird. Gästehäuser wohlgemerkt, die, alle paar Jahre luxussaniert, hier und da bereits die Ausmaße kleiner Ortschaften angenommen haben.

Die Seychellois hingegen, die nicht unmittelbar von diesen Einnahmen profitieren, realisieren dann nur, daß wir für eine Nacht in der Domaine mehr ausgeben, als sie selbst im ganzen Monat verdienen und wenn das nicht für's heißbegehrte Smartphone reicht, dann klaut man es eben. Den reichen Touristen kann das ja nicht schaden.

So wird fröhlich weiter gestohlen, geraubt und zementiert und wenn man sich die Fotos der jüngst hier veröffentlichten Reiseberichte anschaut, glaubt man halt, nicht Bilder von La Digue zu sehen, sondern solche, die in den Reihenhaussiedlungen deutscher Vorstädte entstanden sind.

Identitätsverlust, Entfremdung und Gier. Eine Kombination, für die Mondpreise zu zahlen ich nicht mehr bereit bin. Und gleichsam eine Komposition, die, wäre sie denn photographischer Natur, in einem Bilderrahmen aus Beton hinge. An der türkis gestrichenen Wand der Galerie des Indischen Ozeans.
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Robby
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Re: Reise in die Vergangenheit

Beitrag von Robby »

Ich habe nun ein paar alte Dias digitalisieren lassen.

Hier ist nun der Hafen von La Digue 1987,
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1986
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und Oktober 2017 - 30 Jahre später
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La Passe auf La Digue 1986
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und Oktober 2017
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Bootsbau auf La Digue 1986
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und Oktober 2017 Autowerkstatt
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La Digue in der Nähe vom Patatran Hotel 1987
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und Oktober 2017
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Robby
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Re: Reise in die Vergangenheit

Beitrag von Robby »

Anse Severe auf La Digue 1987
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und im Oktober 2017 - wo sind die ganzen Palmen?
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mr.minolta
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Re: Reise in die Vergangenheit

Beitrag von mr.minolta »

UNFASSBAR !!!

Bitte mehr davon! Bitte!

Obwohl auch ich jetzt weinen muß... :shock:
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Robby
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Re: Reise in die Vergangenheit

Beitrag von Robby »

mr.minolta hat geschrieben:UNFASSBAR !!!

Bitte mehr davon! Bitte!

Obwohl auch ich jetzt weinen muß... :shock:
Bitte nicht ...
Ich fang auch gleich an ... doch ich muss noch meinen Bericht weiter schreiben.
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