Praslin, La Digue im Nov. 2001

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Ralf
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Registriert: 09 Dez 2001 12:39
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Beitrag von Ralf »

Hier ist ein Bericht über unseren zweiwöchigen Urlaub auf den Seychellen im November (1 Woche Praslin, 1 Woche La Digue):

Wir sind mit Condor ab Frankfurt geflogen; im Flugzeug waren einige Sitzreihen unbesetzt. Nach unserer Ankunft in Mahé mußten wir noch ca. 2 Stunden auf unseren Anschlußflug nach Praslin warten, was uns allerdings nicht schwerfiel, da wir auf einer Bank unter einem blühenden Flammenbaum vor dem Flughafengebäude sitzen konnten.
Beim Flug nach Praslin wurde ein Teil des Gepäcks nicht gleich mitgenommen , die Sachen kamen aber schon ca. 15min später mit der nächsten Maschine. Dann wurden wir zu unserer Unterkunft, Hotel Coco der Mer gebracht, wobei wir in den ca. 200m entfernten, luxuriöseren Black Parrot Suites untergebracht wurden. Die Zimmer dort sind groß und schön eingerichtet, die Aussicht vom Balkon einfach herrlich. Das Personal im Hotel war freundlich und aufmerksam, das Essen (wir hatten Halbpension) war sehr gut. Der Strand am Hotel ist ruhig und ganz nett, gehört aber nicht gerade zu den schönsten der Insel. Zum Schnorcheln ist dieser Abschnitt auch nur bedingt geeignet. Das Hotel bietet aber einen täglichen, kostenlosen Transfer zur herrlichen Anse Lazio an.
Die Insel Praslin hat uns sehr gut gefallen, wir haben zahlreiche Wanderungen und Ausflüge gemacht und waren beeindruckt von der Vegetation (Vallee de Mai) und den herrlichen Stränden. Empfehlenswert ist eine Fahrt mit dem öffentlichen Bus, da man sich während der Wartezeit an den Haltestellen mit den Einheimischen unterhalten kann. Der von der örtlichen Agentur Masons Travel (die sämtliche Transfers vorbildlich organisiert hat) angebotene Ausflug auf die benachbarten Inseln Curieuse, Cousin und St. Pierre ist relativ teuer (85 Dollar pro Person) und wir mußten viel Zeit mit Warten verbringen, da die zahlreichen Gäste jedesmal mit einem kleinen Boot in mehreren Pendelfahrten vom Strand auf das größere Ausflugsboot gebracht werden mußten. Der Ausflug ist trotzdem empfehlenswert, da man so einen Eindruck von der Vielfältigkeit der Inseln bekommt.

Die zweite Woche haben wir auf La Digue, Hotel Patatran verbracht (Übernachtung mit Frühstück). Als wir bei der Ankunft die Rezeption des Hotels sahen, waren wir zunächst etwas enttäuscht. Unser Zimmer (Superior) war allerdings schön und bot einen tollen Blick auf den Ozean; das Badezimmer war nicht mehr im besten Zustand. Vor dem Hotel sowie rechts davon liegt ein schönes Schnorchelgebiet (Schildkröten, Rochen), man muß allerdings zunächst die sich vor dem Strand brechenden Wellen durchschwimmen.
Das Personal im Patatran war, abgesehen von der freundlichen Chefin, sehr launisch. Zum Abendessen waren wir sowohl im Patatran als auch im benachbarten L´Ocean. In beiden Restaurants haben wir gut gegessen, die Qualität war vergleichbar. Der Preis für ein Fischgericht lag bei ca. 80 SRP. Im Patatran gab es allerdings an einigen Abenden nur Buffet für 140 SRP. Wenn wir im L´Ocean gegessen hatten, wurden wir im Patatran am nächsten Morgen beim Frühstück auf fast schon unverschämte Art und Weise befragt, wo wir denn zum Abendessen gewesen seien. Überhaupt reagierte das Personal pampig, wenn man von ihren Angeboten (Schorchelausflüge, Fahrräder, Eier zum Frühstück) keinen Gebrauch machen wollte.

Die angeblich autofreie Insel haben wir auf La Digue nicht angetroffen. Auf der Straße an der Westküste fuhren ständig Kleintransporter, die Ochsenkarren sind nur eine Touristenattraktion. Im Vergleich zu Praslin erschienen uns die Einheimischen eher etwas distanzierter und unfreundlicher. Wir hatten auf La Digue insgesamt den Eindruck, daß die Bewohner gelernt haben, wie man mit einem Minimum an eigenem Aufwand allein durch die Schönheit der Insel Geld verdienen kann. Der Tourismus hat hier deutliche Spuren hinterlassen.
Die Traumstrände mit den Granitfelsen sind sehr schön anzuschauen, an der Anse Source à Jean ist es sogar verboten, Fahrräder an den Strand mitzunehmen. Die berühmte schräge Palme ist jetzt allerdings nur noch ein verdorrter Stamm.
Wir haben täglich Wanderungen auf der Insel gemacht (ohne Fahrräder!) und waren begeistert von der Vegetation und den herrlichen Aussichten auf die Felsformationen und das Meer. Abseits der Westküste findet man dann auch die vielzitierte Ruhe auf La Digue. Auf der Karte ist ein Weg an der Ostküste von der Grand Anse über die Anse Cocos zum Nordteil der Insel eingezeichnet. Nach einer wunderschönen Wanderung über einen Fußpfad stößt man allerdings ca. 1km nach der Anse Cocos auf Granitfelsen, die wir trotz mehrerer Anläufe weder überwinden noch umwandern konnten. Wir sind nur bis zur Anse Caiman gekommen und mußten den Weg wieder zurücklaufen.

Insgesamt hatten wir einen wunderschönen Urlaub auf den Seychellen. Wir werden mit Sicherheit wieder unseren Urlaub dort verbringen, allerdings würden wir auf La Digue nicht nochmal eine ganze Woche bleiben. Uns hat es auf den Seychellen besser gefallen als auf Mauritius oder den Malediven, da die Inseln sehr abwechslungsreich sind und viel zu bieten haben. Bleibt nur zu hoffen, daß die vor allem auf La Digue bemerkbare Tendenz, den Touristen nur noch als Melkkuh zu sehen, sich nicht weiter verstärkt.
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