La Digue im Oktober 2020

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Fabian.B
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La Digue im Oktober 2020

Beitrag von Fabian.B »

Hallo liebe Seychellen-Freunde,

Knapp eine Woche nach der Rückkehr möchte ich mich jetzt nun (endlich) dem versprochenen Reisebericht widmen. Für uns war es die erste Reise zu den Seychellen und es war wohl der traumhafteste Urlaub, den wir je hatten. Ich möchte mit euch die Impressionen von unserem Urlaub teilen, dabei auch von den besonderen Abläufen bzw. Besonderheiten wegen Corona berichten und euch aktuelle Bilder von den Inseln zeigen.

Auch wenn es extrem riskant war die Reise anzutreten und Stress pur bis zur letzten Sekunde (u.a. wegen der Coronatests), für uns hat es sich letztendlich gelohnt! Jeder sollte sich aber im Klaren sein, dass der Urlaub in diesen Zeiten Risiken mit sich bringt: Vor allem Finanzielle Risiken und vorab Stress und Ungewissheit. Auch vor Ort könnte man theoretisch jeder Zeit in Quarantäne landen (wie ihr noch lesen werdet) oder auch bei der Rückkehr könnte dies jeder Zeit passieren! Wir hatten quasi nur Glück im Unglück. Seid euch darüber bitte im Klaren.

Ich möchte mich im Vorfeld auch bei foto-k10, Suse, Anubis und mr.minolta bedanken, die eine große Hilfe bei der Planung waren!


Die Vorgeschichte


Die Vorgeschichte spielt hier gerade wegen der Coronaviruspandemie eine wichtige Rolle, denn so schön und traumhaft die Reise auch war, so stressig und ungewiss war die Zeit davor. Wen die Vorgeschichte nicht interessiert, kann ja ein wenig weiter herunterscrollen.

Warum auf die Seychellen?

Durch eine Reise nach Martinique, einer französischen Überseeinsel in der Karibik im April letzten Jahres, wollten wir zukünftig gerne öfter die Tropen reisen. Auch wenn Martinique wunderschöne üppige Natur, traumhafte Strände bot (siehe Foto) und fast nur von Franzosen besucht wird, so waren die Inselbewohner nicht gerade gastfreundlich, sprachen keinerlei englisch und die Straßenverhältnisse waren chaotisch (Zufahrtsstraßen zu den Stränden meist ein Albtraum und mittags/nachmittags bis abends immer Stau auf der Autobahn und den Schnellstraßen).

BildDer Grand Anse des Salines - der beliebteste Strand auf Martinique (Auf Wunsch kann ich übrigens gerne noch mehr Bilder von der Insel posten)

Deshalb beschlossen wir uns für das kommende Jahr (also dieses Jahr) ein anderes Ziel auszuchen. Neben geringer Kriminalitätsrate, sollte es auch keinen Massentourismus geben, keine zerstörte oder vermüllte Natur, keine giftigen oder gefährlichen Tiere an jeder Ecke (wie z.B. in Australien) und vor allem die Gastfreundlichkeit der Einheimischen spielte nun eine wichtige Rolle. Natürlich sollte das neue Ziel auch wunderschöne Strände bieten.

Nach längerer Recherche bin ich dann auf die Seychellen gestoßen. Diese erfüllten alle unsere Kriterien. Dafür musste ich vorab nur noch herausfinden, wann denn die beste Reisezeit für uns ist. Der Passatwindwechsel im Dreh Oktober oder im Dreh April schien für uns am besten. Ruhige See, gute Sichtbarkeit unter Wasser (fürs Schnorcheln), wenig Niederschlag und vor allem in den Ferien. Da im April bereits eine andere Fernreise geplant war, entschieden wir für uns für Oktober 2020.

Bei weiteren Recherchen bin ich mit der Zeit dann auch auf dieses Forum gestoßen, das in allen Belangen eine große Hilfe war.

Die Seychellen sorgten nicht gerade für Planungssicherheit

Tja, & dann kam die Pandemie...

Leider war es, seit der Wiederöffnung des Flughafens, wie ihr alle wisst, ein großes Durcheinander. Planungssicherheit gab es, dank der dortigen Regierung, überhaupt nicht, weil die Seychellen immer wieder neue Maßnahmen oder Regelungen bekanntgaben oder zurückzogen. Außerdem änderte unsere Airline ständig die Flüge, worauf man jedes Mal reagieren musste, da diese sonst storniert werden würden. Zudem plante Deutschland härtere Quarantänebestimmungen für Reiserückkehrer im Herbst. So entschied ich mich im September resigniert dafür, unsere Flugtickets bei Swiss/Edelweiss auf Eis zu legen und die gebuchten Unterkünfte zu stornieren.

Mittlerweile steht ja wenigstens fest, dass Deutsche, unabhängig vom Infektionsgeschehen, immer einreisen dürfen. Auch wenn bei Kategorie 2 der 48 Stunden alte Test utopisch ist, wenn man nicht gerade von Frankfurt aus fliegt...und 5 Tage Quarantäne auch nicht gerade schön sind

Jetzt oder nie! Auf gehts!

Am 23. September verloren die Seychellen dann den Status des "Risikogebiets" durch das RKI. Außerdem wurde ersichtlich, dass Deutschland auch weiterhin im Oktober als Lowrisk-Country (damals noch Lowrisk, heute ja Kategorie 1) galt. Nach all dem Recherchieren, der ganzen Planung und Hoffnung, wollte ich es dann doch riskieren und aktivierte das Flugticket erneut. Diesmal sogar für einen Zeitraum von 2 Wochen und nicht nur einer Woche, da ja die Quarantäne in Deutschland wegfiel. Wir entschieden uns dann auch dafür zwei Wochen auf La Digue zu bleiben.

Stress pur bis zur letzten Sekunde

Nach dem Reaktivieren der Tickets buchte ich dann zwei Unterkünfte über SeyVillas. Für die erste Hälfte des Urlaubs die Agnes Cottage, die gleichzeitig auch ein Safe-Hotel war (nur zur Sicherheit falls DE doch in Kategorie 2 rutscht) und für die zweite Hälfte ein Ferienbungalow im wunderschönen Domaine Les Rochers. Für die letzten paar Stunden auf Mahé (Abflug war 2 Uhr morgens) buchte ich dann noch über booking.com ein Zimmer im Chez Payet Airport Guesthouse, das sich nah am Flughafen befindet. Die Fährtickets wurden dann erneut gebucht, genauso wie ein Taxifahrer (=Brandon. Sehr zu empfehlen!) für den Transfer vom Flughafen zum Jetty und zurück.

Da unser Abflug am 10. Oktober (Samstag Nachmittag) war, hatten wir ein Termin bei einer Arztpraxis am Mittwoch Abend für unseren Coronatest. Leider verschlimmerte sich zu dem Zeitpunkt, ausgerechnet kurz vor Herbstferien, die Covid 19-Situation in Berlin drastisch und so gab es vermehrt Nachrichten über Labore, die am Limit arbeiten und Leuten, die vor Teststellen Schlange stehen. Sobald unser Testergebnis da war, konnten wir es online abrufen und herunterladen/ausdrucken.

Donnerstag kam kein Ergebnis...Den ganzen Freitag über auch nichts...Die Sorgen wurden immer größer. Sollte nun doch alles scheitern? Bleib ich nun auf den Kosten sitzen? Der Stress war deshalb immens...

Ungeduldig habe ich dann am Freitagabend (gegen 17 Uhr) im Labor angerufen und nachgefragt, ob das Ergebnis schon fertig sei. Die Dame am Telefon hatte dann gesagt, dass sie aktuell viel zu tun hätten und unsere Tests noch in Bearbeitung seien. Mehr könne sie uns nicht sagen.

4 Stunden später war dann ENDLICH mein Ergebnis online...Nur leider nicht von meiner Liebsten. Also musste man mit der anhaltenden Ungewissheit und einer unglaublichen Anspannung schlafen gehen, die einem lange wach hielt und auch nicht lange schlafen ließ, denn sobald ich früh morgens wach wurde, drehten sich wieder die Gedanken im Kreise. Was ist, wenn das Labor am Wochenende nicht arbeitet? Gab es Probleme mit ihrem Test? Was ist, wenn ihr Ergebnis erst nachmittags erscheint? Scheitert nun doch alles kurz vor Abreise?

Als ich morgens um 7:00 Uhr nachschaute, war immer noch nichts zu sehen. Erst kurz nach 8:00 Uhr war dann das Ergebnis ENDLICH online. Wie sich herausstellte, war mein Test wohl der Letzte, den sie am Freitagabend noch auswerteten und ihrer, der Erste am Samstag früh (6:20 Uhr morgens)

Also direkt heruntergeladen und begonnen mit der Beantragung der Einreisegenehmigung für uns beide. Zwei weitere Stunden mussten wir dann auf die Bestätigung warten. Circa 1,5 Stunden vor Abfahrt zum Flughafen hatten wir erst die endgültige Gewissheit, dass es klappt. Das muss man sich erstmal vorstellen... :roll:

Angekommen am Flughafen gab es dann weitere Probleme. Da der Online-Checkin nicht funktionierte, mussten wir uns am Flughafen einchecken. Leider war mein e-Ticket bzw. meine Ticketnummer nicht im System (von meiner Liebsten aber schon). Während eine Frau neben uns schon erfahren musste, dass der Flug überbucht ist, kamen bei mir schon wieder Sorgen auf. Die Dame am Checkin-Schalter musste erstmal herumtelefonieren und alles abklären. Nach einer gefühlten Ewigkeit von mehr als 30 Minuten am Schalter, wo wir z.B. auch das negative Testergebnis vorzeigen mussten, erhielten wir dann endlich unsere Tickets! Nun stand der Reise erstmal nichts mehr im Wege! Was für eine Erleichterung!

Die eigentliche Reise

Von Tegel über Zürich nach Mahé

BildGraues Wetter in Berlin

Im Vergleich zum Sommer war der Flughafen Tegel wieder deutlich belebter. Im Juli (als wir nach Madeira flogen) war dieser nämlich noch wie ausgestorben und menschenleer. Es hieß ja anfangs sogar noch, dass der Airport gar nicht mehr geöffnet wird und im Juni/Juli endgültig schließen werde. Zum Glück ist es doch nicht so gekommen und es scheint auch mit dem Tourismus/dem Reisen langsam wieder voranzugehen. Zu unserer Überraschung war unsere Maschine auch tatsächlich ausgebucht. Wie ich beim Warten am Checkin-Schalter mitbekommen habe, reisten andere zum Beispiel über Zürich nach Male (Malediven).

Angekommen am Flughafen Zürich war dieser dann menschenleer. Maskenpflicht gab es hier überraschenderweise nur in Restaurants. So waren die 6 Stunden Wartezeit sehr angenehm und sind schnell verflogen. Langsam breitete sich nach den turbulenten letzten Tagen immer mehr Entspannung aus.

BildDas Terminal A - komplett menschenleer
BildZürich Airport - Ein schöner Flughafen

Am späten Abend sind wir dann erst zum Terminal D/E gegangen, zu dem man nur über eine extra Passport-Kontrolle gelangen konnte. Dies haben wir lange herausgezögert, weil von dort aus alle Nachtflüge des Tages stattfanden und entsprechend mehr los war. Hier haben wir uns dann direkt, nach Aufruf, an unserem Gate in die Schlange gestellt, wo die Travel-Authorization sowie alle nötigen Dokumente geprüft wurden. War alles gut, erhielt man einen Stempel auf die Boardingkarte. Gegen 22:30 Uhr war dann der Abflug.

Bild9:20 Stunden dauert der Flug von Zürich nach Mahé

Die Edelweiss-Maschine sah sehr sauber und aufgeräumt aus. Die Sitze waren verhältnismäßig groß. Beinfreiheit würde ich sagen war befriedrigend. Um uns herum, saß kaum jemand, denn die Maschine war nur maximal zu etwa 2/3 ausgebucht. Das Essen war abends und morgens frisch und lecker. Nebenbei gab es noch kostenlos Softdrinks und/oder Kaffee/Tee und eine Flasche Wasser. Um den Sonnen auf- und Untergang zu simulieren bzw. um einen angenehmeren Übergang zum Schlafen oder Wachwerden zu ermöglichen, verwendete man LED-Beleuchtung, die langsam ihre Farben und Helligkeit veränderte. Das kannte ich so bisher noch nicht.

BildSimulierter Sonnenaufgang in Form von LED-Beleuchtung

Durch den Nachtflug und den Stress der vorherigen Tage, der von einem abfiel, konnten wir gut schlafen und so verflogen die 9 Stunden wie im Nu. Am 11. Oktober um 10 Uhr war die geplante Ankunft. Kurz vorher konnte man schon das Inselparadies von oben bestaunen. Ein tolles Gefühl, wenn nach so einer langen Reise und so langer Zeit nur blau, endlich die Inseln auftauchen.

Bild

Auf den Seychellen


Als die Maschine dann landete, dauerte alles etwas länger als gewohnt. Vom Fenster aus sah ich wie zwei Männer im Schutzanzug alle Koffer einzeln mit Desinfektionsmittel(?) oder Insektenspray(?) ordentlich besprühten. Die Fluggäste durften nur gestaffelt aus dem Flieger. Zunächst natürlich die Business-Class, dann Economy Plus, dann die anderen nach und nach. Wir waren fast die Letzten. Direkt beim Aussteigen, spürte man dann direkt die Tropenhitze. Es war wunderschönes sonniges Wetter. Im Hintergrund ist eine British Airways-Maschine zu sehen.

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Dann musste man sich erst einmal einreihen für den Emigrations-Schalter. Im Gebäude war es stickig und heiß. Zunächst wurde über eine Kamera die Temperatur gemessen. Beim Schalter selbst mussten wir dann alle nötigen Dokumente vorzeigen. Welche genau, kann ich leider nicht mehr genau sagen. Dafür war ich zu geflasht von den ganzen Eindrücken und die lange Reise steckte mir noch leicht in den Knochen bzw. war doch noch ein bisschen müde. Ich meine aber, dass sie den Nachweis einer Auslandskrankenversicherung nicht sehen wollten, genauso wie einen Nachweis über einen Rückflug, den wir im Stress ganz vergessen hatten auszudrucken. Was ein Glück. Dafür wollten sie die Einreisegenehmigung, die Vouchers der Unterkünfte (eine bloße Buchungsbestätigung von Booking.com reichte auch aus) und das Covid 19-Testergebnis sehen. Am Ende gabs dann den schönen Coco de Mer-Stempel in den Reisepass!

Nun kann es losgehen! Ab zum Jetty und nach La Digue!

Nachdem wir unser Gepäck vom Band holten, unser Handgepäck noch einmal durchleuchtet wurde, konnten wir dann heraus. Hier sprachen uns zwei Mitarbeiterinnen von Creole Travel Services an und fragten so bereits am Flughafen nach unseren Fährtickets und Kontaktdaten. Ein bisschen weiter draußen wartete dann unser Fahrer mit einem Schild. Kurz noch Geld abheben und los gings zum Jetty. 25€ kostete hier die Fahrt. Bereits während dieser Fahrt staunten wir nicht schlecht über das üppige Grün der Berge und die wunderschöne Flora der Insel. Kaum angekommen, wechselten wir erstmal die Klamotten, checkten unser Gepäck für die Fähre ein und tranken den erst frisch gepressten Saft im anliegenden Restaurant. Die Vorfreude auf die kommenden 2 Wochen war bereits riesig.

BildWarten auf die Abfahrt

Bevor wir in die Fähre konnten, mussten wir erstmal unsere Temperatur checken lassen und unsere Hände desinfizieren. 14:00 Uhr war dann Abfahrt. Während der Fahrt überprüfte ein Mitarbeiter, ob alle die Maske korrekt tragen und das selbst aufm Upper-Deck...Ein Einheimischer zog die Maske einfach wieder herunter, nach dem er das erste Mal drauf angesprochen wurde. Danach gab es auf jeden Fall ordentlich Schimpfe von dem Mitarbeiter. Für uns war es am Anfang fast unerträglich mit der Maske auf dem Schiff. Wir hatten nämlich etwas dickere Stoffmasken auf und die Hitze war auch ohne Maske schon drückend. Als wir dann auf offener See waren, ging es dann zum Glück wieder, dank kühlem Wind.

Zunächst ging es, wie ihr wisst, über Praslin. Hier warteten bereits einige andere Passagiere auf die nächste Fähre. Wir staunten bei der Ankunft nicht schlecht über die schöne Natur von Praslin und das hellblaue Wasser. Ein wenig verwirrend war für uns als Neulinge das Umsteigen, das wir so vorher nicht auf dem Schirm hatten. So mussten wir erstmal fragen, ob unser Gepäck auch wirklich automatisch auf die andere Fähre umgeladen wird.

BildDer Fährhafen von Praslin

Als wir dann nach 15 minütiger Fahrt endlich auf La Digue angekommen sind, war die Freude natürlich riesig. Alles schien wie ein Paradies zu sein. Von weitem sah man schon die Einheimischen, wie sie mit ihren Fahrrädern umherfuhren. Die Farbe des Wassers (selbst am Hafen), die Palmen und das Grün, einfach herrlich.

BildAnkunft am Jetty von La Digue

Obwohl wir gar keinen Transfer zur Agnes Cottage gebucht hatten, wurde ich von der Besitzerin der Unterkunft überraschenderweise direkt am Jetty angesprochen, ob ich Fabian sei. Also fuhren wir, zusammen mit ihr, ihrem Sohn und einer Dame, die alleine reiste, mit dem E-Taxi zu unserer Unterkunft.

Bild

Ankunft Agnes Cottage

Kaum angekommen, mussten wir nochmals bestätigen, dass wir keinerlei Krankheitssymptome haben, bei uns wurde erneut die Temperatur gemessen und unsere Personen- und Kontaktdaten wurden aufgeschrieben. Zur Begrüßung haben wir noch einen Saft bekommen. Uns wurde dann erklärt, dass wir jeden Tag einen Temperaturcheck machen müssen. Sollte man, auch nach wiederholten Versuch, mehr als 37,5°C haben, muss man mit dem Besitzer der Unterkunft zur Krankenstation, wo weitere Checks gemacht werden. Vermutlich wird dort dann ein Coronatest durchgeführt und man muss bis zum Erhalt des Ergebnisses in Quarantäne bleiben. Davor hatten wir ehrlich gesagt während der gesamten Reise Bammel. Zwei Mal hatte ich sogar fast die Höchsttemperatur, nach erneutem Messen war diese dann aber wieder deutlich geringer als zuvor. Also nicht gerade vertrauenserweckend.

Ein Freund von ihr (Elvis) brachte uns währenddessen Fahrräder (von LOGAN Bikes) zur Unterkunft, die wir vorab bezahlten. Zur unserer Verwunderung meinte er, dass wir keine Schlösser benötigen würden, was uns verwunderte, weil in Berlin wäre ein unangeschlossenes Fahrrad innerhalb von 5 Minuten weg! :lol: Ein Fehler, wie sich später herausstellen sollte..

In der Unterkunft haben wir dann unser Gepäck grob auspackt und sind dann total erschöpft, direkt nach Sonnenuntergang, schlafen gegangen.

BildDas 'Sapphire House' der Agnes Cottage (in der Mitte)

BildMit kleinem Blick auf die Berge

BildInneneinrichtung - Schlicht und edel. Schränke fehlten uns

BildBeim Frühstücken auf der Terrasse am nächsten Tag. Wer genau hinsieht, sieht einen kleinen Bettler

Die ersten beiden Tage - Natürlich am Anse Source d'Argent!


Am ersten Tag haben wir uns beim nahegelegenen kleinen indischen Supermarkt mit dem Nötigsten eingedeckt. Direkt danach sind wir dann zum Anse Source d'Argent. Suse hatte Recht. Der Strand haut einen um. In Realität toppt dieser alle Videos und Fotos, die man vorher sieht und erschlägt einen förmlich mit seiner Schönheit.

Am Eingang des Union Estate Parks wurde bei uns erneut die Temperatur gemessen, außerdem unser Name, Handynummer und unsere Unterkunft aufgeschrieben. Zudem mussten wir am Eingang eine Maske tragen, die wir erst am Strand abnehmen sollten. Der Eintritt kostet pro Person 115 Rupien.

Vorab möchte ich schon sagen, dass sie das leider abgeschafft haben, dass man nach drei Besuchen fortan kostenlos reinkommt!

Während der Fahrt durch den Park, hatten wir uns zunächst über die drei Straßenhunde erschreckt, die auf uns zurannten und dann mit uns mitliefen bis zum Strand. Merkwürdigerweise waren sie uns gegenüber komplett friedlich, aber einem Einheimischen, der etwas schneller an uns vorbeifuhr, rannte einer hinterher und versuchte ihm ins Bein zu beißen. Der Einheimische blieb dann stehen und wollte den Hund mit einer Kokosnuss abwerfen. Zum Glück ließ der von ihm ab und es kam gar nicht erst dazu.

Die Hunde begleiteten uns daraufhin die ganze Zeit im Park und am Strand, obwohl wir ihnen nichts gaben. Sie waren unauffällig, bedrängten einen nicht und waren eigentlich lediglich "Begleiter". Was sie davon hatten, erschloss uns nicht so recht. Ob es Abwechslung war? Einen Sinn am Tag? Oder die Hoffnung, dass wir ihnen doch noch etwas geben würden?

BildIch und 2 Straßenhunde

Wie man auf dem Bild erkennen kann, wurde es zunehmend bewölkter. Nachdem wir etwa drei Stunden am Strand waren, den wir wirklich komplett für uns alleine von ca. 8-11 Uhr hatten, trafen wir auf dem Rückweg die ersten beiden Touristen. Als wir die Insel anschließend etwas erkunden wollten und schon ganz im Norden bei der Anse Patates waren, fing es an zu regnen. Erst nur ein wenig und dann Stundenlang wie aus Eimern. Komplett durchnässt sind wir dann zurück zur Unterkunft. Dies war übrigens der einzige Regentag während der gesamten zwei Wochen. Sonst hatten wir Sonnenschein pur und somit wahnsinnig Glück mit dem Wetter!

Am nächsten Tag hatten wir dann traumhaftes Wetter. Wir sind nochmal direkt um 7 Uhr zum Traumstand und haben das schöne Wetter und die Einsamkeit für tolle Bilder genutzt. Aber seht selbst! ;)

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Erneut begleiteten uns die Hunde während des gesamten Aufenthalts am Strand. Es fühlte sich beim zweiten Mal irgendwie so an, alsob man Freunde wiedersieht. Sie kletterten sogar mit uns auf die Felsen bzw. wir kletterten...Für die Vierbeiner war es nämlich eine Leichtigkeit rauf- und runterzukommen. :lol: Während wir schwimmen waren, haben sie sich bei unseren Sachen hingelegt.

Um circa 10 Uhr haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht. Wir konnten es gar nicht fassen, dass wir diesen Strand tatsächlich erneut die komplette Zeit für uns alleine hatten.

Tag 2 - Am Anse Severe

Am Haus angekommen, haben wir unsere Schnorchelsachen geholt und haben uns direkt auf dem Weg zum Anse Severe gemacht.

Hier haben wir zum ersten Mal in unserem Leben eine "freilaufende" Riesenschildkröte gesehen. Zu unserer Überraschung empfand sie es als angenehm, gestreichelt zu werden und Blätter nahm sie ebenfalls gerne an.

BildEin wirklich freundlicher und ruhiger Zeitgenosse

Bevor wir ins Wasser gegangen sind, haben wir wieder die Chance für Fotos genutzt, solange noch keine Menschenseele in der Nähe ist.

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Die Schilder von der Bikini Bottom Bar - Die Bar war in der ersten Woche noch komplett geschlossen

BildDer schöne Anse Severe - Gegen 11 Uhr war er immer noch menschenleer

Trotz Coronakrise wurde leider fast an jeder Ecke auf der Insel gebaut. Auch vor der Anse Severe wurde nicht Halt gemacht. Hier wird gerade eine neue große Unterkunft auf der nördlichen bzw. östlichen Seite (je nachdem wie man es sehen will) des Strandes gebaut.

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Ich muss gestehen, dass einem die ganzen toten Korallen am Anse Severe etwas traurig stimmen. Trotz Badeschuhe musste man im flachen Wasser ganz schön aufpassen, sich nicht die Füße oder Knöchel zu verletzen. Erst etwas weiter raus, war es dann besser zum Schwimmen. Hier konnte man auch wenigstens ein paar bunte Fische beobachten.

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Ausschnitt aus einem Video mit der Handykamera

Im Anschluss sind wir weitergefahren zum Chez Jules Restaurant im Osten der Insel. Auch hier gabs wieder einen Temperaturcheck und Namen, Handynummer sowie Unterkunft wurden aufgeschrieben. Wir waren mittags die einzigen dort. Das Essen (ich hatte Käseomelette mit Reis und Salat) und die Fruchtsäfte waren wirklich sehr gut, wenn auch alles ganz schön teuer war. Zu meiner Scham muss ich zugeben, dass ich nicht auf dem Schirm hatte, dass die Preise nicht inkl. Mehrwertsteuer sind und so hatte ich nicht genügend Geld dabei um alles zu bezahlen. Die Kreditkarte ließ ich nämlich immer in der Unterkunft im Safe. Da ich aber nur 50 Rupien weniger hatte, war das für die nette Besitzerin kein Problem. Auch als wir versicherten beim nächsten Mal das Geld zurückzugeben, meinte sie lächelnd, dass das nicht nötig wäre. Wirklich nett !

BildIm Chez Jules Restaurant - Frisch gepresster Passionfruitsaft & Aussicht aufs Meer

...So jetzt habe ich mal einen rausgehauen! Hoffe es sind dir genügend Bilder @foto-k10 ;)
Weitere Abschnitte vom Reisebericht folgen in den nächsten Tagen! I)

Liebe Grüße und bleibt gesund!
Zuletzt geändert von Fabian.B am 02 Nov 2020 01:16, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: La Digue im Oktober 2020

Beitrag von foto-k10 »

Fabian!

Das kannst Du doch nicht machen. Ich scrolle runter und sehe als erstes ein Bild mit Liegestühlen. Erst dann lese ich, dass das ein Bild von Martinique ist. :shock:

Nachdem sich meine Pulsfrequenz beruhigt, lese ich jetzt mal in Ruhe ...

...
...
...
...

Ich beneide euch. Nach dem Abflugstress habt ihr tolles Wetter und eine Insel wie vor 20 Jahren vorgefunden (bis auf die vielen Gebäude).

Die Katze (Bettler) ist harmlos. Wenn die einmal eure Marmeladenbrote abgeschleckt hat, lässt sie euch in Ruhe. Das schmeckt ihr nicht. Normalerweise sitzen jede Menge Fodies und Tauben an der Reeling Spalier, um bei der kleinsten Unaufmerksamkeit über euer Frühstück herzufallen.

Die meisten Riesenschildkröten lassen sich gern am Hals kraulen. Ich habe bisher nur eine auf Curieuse erlebt, die stattdessen den Kopf eingezogen und gefaucht hat. Ich hatte gar nicht die Absicht mir ihr zu nähren und sie zu betaschen. Aber das war ein Wanderweg, den kaum jemand entlang läuft, quasi "wild turtle".

Die Bildermenge geht so in Ordnung.
Freue mich auf mehr Tage und mehr Bilder.
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Re: La Digue im Oktober 2020

Beitrag von mr.minolta »

Tatsächlich ist Dein Bericht auch für einen "alten Hasen" sehr interessant!

Dabei muß zunächst mal festgehalten werden, daß ich diesen ganzen Irrsinn, den Du in den Wochen vor Deiner Abreise hier schon schildertest und im Bericht nun auch hinsichtlich des erfolgten Aufenthalts in erweiterter Form darlegst, niemals mitmachen würde...

Temperaturmessen bei Jules??? :roll:

Alter Schwede, ich glaube, die Seychellois sind inzwischen restlos verblödet. Dafür hattet Ihr eine menschenleere Insel und das freut mich sehr für Euch.

- Deine Bilder von der Source? Unfaßbar! So habe ich das zuletzt vor 20 Jahren gesehen.

- Deine Bilder von der Sévère? Unfaßbar, daß sie einen der letzten unbebauten Flecken von La Digue nun auch noch mit Touristenunterkünften verschandeln. Aber hinsichtlich des Korallenschutts, den Ihr dort gefunden habt, kann ich Euch beruhigen. Das ist dort normal und mit höchster Wahrscheinlichkeit natürlichen Ursprungs.

- Daß man Fahrräder auf La Digue immer anschließen sollte, hat Euch im Vorfeld vermutlich niemand gesagt, oder Ihr habt natürlich nicht nach einem solchen Detail gefragt, sonst hätte man entsprechende Ratschläge geben können. Bin gespannt, was Du dazu noch erzählen wirst und überhaupt, wie der Reisebericht weitergehen wird. Ebenso möchte ich wissen, ob das mit der Kreditkarte im Hotel-Safe gutgegangen ist! :shock: Das ist wie mit den unangeschlossenen Rädern. Beides sollte man niemals tun. I)

Zeige bitte noch möglichst viele Bilder von La Digue, explizit auch das, was nicht schön aussieht. Das interessiert mich immer besonders. :D
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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Re: La Digue im Oktober 2020

Beitrag von Suse »

Danke für den Bericht, das ist super! Deine Fotos sind auch total schön.

Also ich würde den ganzen Testkrams sofort mitmachen, wenn ich dafür das kriege, was Ihr (bis jetzt) erlebt habt. Sowas wie die Source ganz allein für sich, einen ganzen Tag, das ist doch wie ein Geschenk, ich glaube, ich hätte mich da in den Sand geschmissen und hätte nicht mehr aufhören können zu lachen. Das ist doch Paradies pur!

Bei meinem letzten Besuch bei Jules, der ungefähr 6 Jahre nach dem vorletzten erfolgte, ist mir genau das gleiche passiert. Ich wußte ja vorab auch nicht, was die Gerichte dort jetzt kosten würden und hatte dann prompt nicht genügend Geld dabei. Ich wollte ein Sandwich essen und weil ich es zu peinlich fand, wieder aufzustehen und rauszugehen, hab ich dann zwei Kugeln Eis bestellt. :lol:

Die Baustelle an der Sévère ist das Grauen.

Übrigens seid Ihr auch zu beneiden, weil Ihr nochmal von Tegel fliegen konntet. Das ist ja nun vorbei. :cry:
Wenn du keine Kokosmilch hast, machste einfach normales Wasser.
- Grubi -

https://s12.directupload.net/images/210215/bx7vkcag.jpg
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Re: La Digue im Oktober 2020

Beitrag von foto-k10 »

Vor 10 ... 15 Jahren brauchte man ein Fahrrad in der Tat nicht abzuschließen.
Aber auch das hat sich geändert.
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Fabian.B
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Re: La Digue im Oktober 2020

Beitrag von Fabian.B »

Hey, Danke für eure Antworten!

Sorry für den Schock @foto-k10! :lol: Mit aufdringlichen Piepmätzen hatten wir zum Glück nicht einmal zu tun. Nur war beim draußen Essen immer irgendeine Katze um uns herum, die ihr Glück mit miauen probierte. Und das bei beiden Ferienunterkünften. Störte uns aber nicht weiter, da sie zum Glück nicht auf die Tische gesprungen sind oder ähnliches.

@mr.minolta. Das war meine u.a. meine Intention. Dass ihr alten Seychellen-Hasen seht, wie die Insel aktuell aussieht. Deswegen gibt es leider auch mal nicht so schöne Bilder mit Baustellen. Aber das spiegelt halt sehr gut den Ist-Zustand wieder. Habe nur leider nicht so viele Bilder davon gemacht.

& tatsächlich hat uns niemand vorgewarnt wegen den Fahrrädern! :lol: Genauso wie das mit der Kreditkarte im Safe...Aber was soll denn da passieren? Safe wird abgebaut während man unterwegs ist? Das hätte uns nicht passieren können, weil tagsüber immer die Besitzer auf dem Grundstück waren und die waren so herzensgute Menschen, dass ich ihnen sogar meine PIN anvertrauen würde.

@Suse Ich würde das nicht nochmal machen bzw. nicht noch einmal riskieren mit dem Test in Berlin. Zukünftig würde ich nur über Frankfurt fliegen.

& ist ja lustig, dass dir sowas ähnliches passiert ist. Ohne Steuern(?) hätten zwei Mahlzeiten (beides Omelette mit Salat & Reis) & die zwei Säfte glaube so 720 Rupien gekostet. Da dachte ich mit meinen 750, die ich dabei hatte: "Ach easy, das passt doch. Sogar noch bisschen Trinkgeld."...und dann stand auf der Rechnung plötzlich 805! Sehr unangenehm :D
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Re: La Digue im Oktober 2020

Beitrag von foto-k10 »

Fabian.B hat geschrieben: 02 Nov 2020 19:21 & tatsächlich hat uns niemand vorgewarnt wegen den Fahrrädern! :lol: Genauso wie das mit der Kreditkarte im Safe...Aber was soll denn da passieren? Safe wird abgebaut während man unterwegs ist? Das hätte uns nicht passieren können, weil tagsüber immer die Besitzer auf dem Grundstück waren und die waren so herzensgute Menschen, dass ich ihnen sogar meine PIN anvertrauen würde.
Diese kleinen Zimmersafes wurden schon mal "ausgebaut". Da die häufig nur an der Rückwand des Kleinderschrankes festgeschraubt sind, ist das mit Kraft und Stemmeisen keine große Aktion. Zudem haben die einen Notöffnungsmechanismus, falls die Batterien leer sind oder der Gast seinen Code vergessen hat. Manchmal machen die Leute beim Checkout den Safe auch wieder zu und der nächste Gast macht ein dummes Gesicht.

Hotelsafes sind i.a. größer und schwer. Wenn selbst zwei kräftige Männer die nicht wegschleppen können, dann werden die auch nicht aufgebrochen. Die PIN solltest Du dem Betreiber aber nicht geben - das gibt sonst Ärger mit der Kredikartengesellschaft. :lol:

Absolute Sicherheit gibt es nicht. Wenn Du ständig die Kreditkarte im Geldbeutel hast, ist bei einem Diebtsahl nicht nur das Bargeld sondern auch die Karte weg. Packst Du sie in den Rucksack und wirst überfallen, dann ist sie auch weg. Und steckst Du sie in den Schuh, ist sie hinterher vielleicht kaputt. :wink:
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Re: La Digue im Oktober 2020

Beitrag von naizit »

Der Bau an der Anse Severe gehört zu Eric, dem Manager der Domaine de l'Orangerie. Denke nicht, dass das an Touristen vermietet wird. Der wohnt dort privat ;-) Der baut dort schon seit ca, 2 Jahren.
Zuletzt geändert von naizit am 02 Nov 2020 23:34, insgesamt 2-mal geändert.
naizit
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Re: La Digue im Oktober 2020

Beitrag von naizit »

Die Fahrräder von den Touristen werden normalerweise nicht gestohlen. Eher kurz "ausgeliehen" oder weitervermietet. Oder die Touristen klauen es sich gegenseitig um Mietgebühren zu sparen. Da passen die Locals schon auf. Die holen dir auch das Rad direkt an der Unterkunft ab wenn du verlängerst und noch nicht im voraus bezahlt hast. Gefährlicher ist es am Wochenende nach dem Feiern im Tarosa. Da würde ich das Rad abschließen oder direkt an die Polizeistation stellen.
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Re: La Digue im Oktober 2020

Beitrag von mr.minolta »

Es muß keine Diebstahlsabsicht vorliegen, um plötzlich ohne Rad dazustehen.

Es gab, davon unabhängig, schon immer Touristen, die die Räder verwechselten, wenn sie vom Strand kamen und zurück in ihre Unterkunft wollten. Viele Räder sehen sich nach wie vor sehr ähnlich und an der Source oder der Grand Anse muß man die eigenen dann aus 100 weiteren herausfiltern... Schon in den 90ern kamen die Räder in großen Mengen direkt aus Südafrika auf die Inseln und jeder Vermieter nahm sich seinen Teil vom uniformen Kuchen.

Die Situation hinsichtlich der Zimmersafes war und bleibt unwägbar. Egal wie locker oder fest sie verschraubt sind, solange das eigene Personal der Hotels oder Gästehäuser in die Zimmer einsteigt und mit Generalschlüssel oder -code tätig wird, ist jede Diskussion darüber hinfällig. Dies geschah in der Vergangenheit sogar in Anwesenheit der Gäste bei Nacht.

Daher ein eindeutiger Rat: Wertsachen immer am Körper zu tragen, birgt das mit Abstand geringste Risiko, da Raubüberfälle nicht nur auf den Seychellen eher selten bzw. seltener sind als die übrigen Formen von Eigentumsdelikten.
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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Suse
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Re: La Digue im Oktober 2020

Beitrag von Suse »

Fabian.B hat geschrieben: 02 Nov 2020 19:21 H

@Suse Ich würde das nicht nochmal machen bzw. nicht noch einmal riskieren mit dem Test in Berlin. Zukünftig würde ich nur über Frankfurt fliegen.

& ist ja lustig, dass dir sowas ähnliches passiert ist. Ohne Steuern(?) hätten zwei Mahlzeiten (beides Omelette mit Salat & Reis) & die zwei Säfte glaube so 720 Rupien gekostet. Da dachte ich mit meinen 750, die ich dabei hatte: "Ach easy, das passt doch. Sogar noch bisschen Trinkgeld."...und dann stand auf der Rechnung plötzlich 805! Sehr unangenehm :D
Also daß Ihr den Test überhaupt in Berlin habt machen lassen, hab ich so verstanden, daß Ihr da aufgrund Eurer Berufe irgendwie privilegierten Zugang zu Testzentren hattet. Ich würde es nämlich auch auf jeden Fall in Frankfurt machen lassen und auch eine Übernachtung in Frankfurt einplanen, damit man da entspannt auf das Ergebnis warten kann ohne den Nervenkrieg.

Es sei denn diese gerade eröffnete Peinlichkeit von einem Flughafen in Berlin hat bis nächstes oder übernächstes Jahr auch ein Testzentrum, das wäre natürlich ideal, dann fährt man da hin zum Test (so weit ist es von uns mit dem Auto auch nicht) und kann noch eine Nacht im eigenen Bett pennen. Allerdings bin ich mir bei einem Flughafen, bei dem sie sogar die Rolltreppen abwärts einzubauen vergessen nicht so sicher, ob das jemals etwas Vernünftiges wird. Vermutlich muß man sich am Ende doch auf Frankfurt verlassen. :lol:

Ja, das bei Jules war super peinlich, ich saß da schon und blätterte in der Karte und wenn ich dann wieder aufgestanden wäre, wie unangenehm. Naja, ein Eis konnte ich mir ja noch leisten. :lol:

Wegen der Klauerei:

Einem viele Jahre sehr geschätzten Forumsmitglied ist das vor Jahren übrigens passiert, daß während des Aufenthaltes der Dieb gleich mit dem gesamten Safe davongelaufen ist.

Eine Bekannte von uns hat ein paar Jahre auf La Digue gelebt und hatte natürlich auch ein eigenes Fahrrad mit individueller Ausstattung und Deko am Korb. Das hat man ihr dann vor der Bank in La Passe geklaut und die Überwachungskamera der Bank hat es aufgenommen. Es war ein Tourist und der hat es auch nicht zurückgebracht, das ist er viel später wieder aufgetaucht. Das kann eigentlich nur Absicht gewesen sein, ich bin auf dem Rad selbst rumgefahren, das konnte man auf keinen Fall mit einem der Verleihräder verwechseln.
Wenn du keine Kokosmilch hast, machste einfach normales Wasser.
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Re: La Digue im Oktober 2020

Beitrag von Suse »

naizit hat geschrieben: 02 Nov 2020 20:55 Der Bau an der Anse Severe gehört zu Eric, dem Manager der Domaine de l'Orangeraie. Denke nicht dass das an Touristen vermietet will. Der wohnt dort privat ;-) Der baut dort schon seit ca, 2 Jahren.
Die Domaine ist doch unter französischer Leitung, wenn ich da recht informiert bin. Also ein Franzose darf sich so einen Klotz an die Sévère bauen für sich privat? Krass. Ehrlich gesagt finde ich das noch viel schlimmer, als wenns das einundhertunderste Hotel wäre.
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Re: La Digue im Oktober 2020

Beitrag von naizit »

Ja, ist ein Franzose. Sind aber auch einige Deutsche die dort Grundstücke gekauft haben und auf La Digue gerade bauen. Früher konnte man die Grudstücke ja nur 99 Jahre pachten. Jetzt geht das wohl. Manchmal klappt der Deal. Manchmal ist das Geld weg was ich gehört habe. Hoffe, unter der neuen Regierung findet kein Abverkauf mehr statt. Aber Beziehungen und Korruption machen wohl Einiges möglich. :-(
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Fabian.B
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Re: La Digue im Oktober 2020

Beitrag von Fabian.B »

So, hier der nächste Abschnitt vom Reisebericht:

Tag 3 - Tagesausflug nach Praslin

Am dritten Tag ging es nach Praslin. Auf dem Plan stand die Anse Lazio und das Vallée de Mai. Ich habe bis zum Vorabend gewartet mit der Buchung der Fährtickets, weil ich sicherstellen wollte, dass bei dem Tagesausflug auch wirklich bestmögliches Wetter herrscht. Das Wetter hatten wir übrigens immer hier gecheckt: https://www.meteo.gov.sc/#/. Die Prognosen haben fast immer gestimmt.

Am Vorabend habe ich dann die Tickets via SeyFerry gebucht. Das Creole travel Services-Büro vor Ort hatte, wegen Corona, immer nur von 9 bis 15 Uhr auf und am Wochenende komplett geschlossen. Ein Mitarbeiter von SeyFerry sagte uns zwar noch vor dem Urlaub (am Telefon), dass wir für die Strecke La Digue <-> Praslin ausgedruckte Tickets benötigen würden, aber das stimmte nicht. Wir mussten am Jetty nur die Voucher auf dem Handy vorzeigen und konnten einsteigen. Hin ging es frühstmöglich um 7:30 Uhr. Zurück ging es dann leider schon um 14:30 Uhr. Wegen dem ausgedünnten Fahrplan war dies die letzte Fähre des Tages.

Für die Fahrten auf Praslin hatte ich vorab "Coconut Services Seychelles" kontaktiert. Ryan war hier unser Fahrer. Freundlich, sehr zuverlässig und fuhr ein stets sauberes Taxi (kann ich nur empfehlen!). 7:45 Uhr war die Ankunft am Jetty. Kaum fuhren wir los, spürten wir schon direkt den Unterschied zu La Digue. Kaum waren nämlich Autos im Spiel, waren die Leute gestresster. Es war ein Gehupe und Gedränge auf den Straßen. Aber: Je weiter man vom Hafen wegkam, desto weniger Verkehr gab es. Während der Fahrt sahen wir immer mal wieder "komische" Gestalten links und rechts am Straßenrand sitzen. Wir staunten auch nicht schlecht über die wunderschönen Landschaften und Strände der Insel. Auch war die Zufahrtsstraße zur Anse Lazio ganz schön steil, bot aber anfänglich wunderschöne Vegetation drumherum.

Gegen 8:15 Uhr sind wir dann endlich an der Anse Lazio angekommen. Und wie soll es anders sein, wir waren die einzigen dort. Mir wurde aber direkt klar, dass es dort nun nicht mehr so aussieht wie früher bzw. so wie ich es von Videos und Fotos kenne, denn hier wurde ordentlich gebaut.

Direkt am Strand bzw. dem Zugang wurde dieses große Haus hier gebaut. Ob es sich dabei um eine Ferienunterkunft oder ein Restaurant oder ähnliches handelt, konnte man nicht erkennen.

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Außerdem entsteht hier, ebenfalls direkt an der Lazio, diese Ferienanlage mit mehreren großen Gebäuden. Einsamkeit und Ruhe am Strand wird es wohl bald zu keiner Zeit mehr geben.

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Direkt am Meer parken ist damit übrigens nicht mehr wirklich möglich. Nur etwas weiter weg in dem extra Parkbereich.

Naja, nichtsdestotrotz erschlug uns dann regelrecht die Schönheit der Anse Lazio. Der feine weiße Sand, das ruhige kristallklare türkisblaue Wasser und die schöne Flora drumherum. Um 11:30 Uhr haben wir uns abholen lassen um weiter zum Vallée de Mai zu fahren. Während der gesamten Zeit dort waren wir komplett alleine am Strand. Nur einmal kam zwischendurch eine Gruppe von vier Leuten von dem Katamaran (dem man auf dem Bild sieht) mit einem Schnellboot an den Strand, sie liefen ihn auf und ab und fuhren dann wieder zurück.

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Viele Monate habe ich es im Voraus geplant und nun wollte ich es endlich in die Tat umsetzen! Da alle Bedingungen einfach traumhaft waren, habe ich die Ruhe und Einsamkeit am Strand genutzt und meiner Liebsten einen Antrag gemacht. Die Überraschung ist auf jeden Fall gelungen. Wenn alles klappt, möchten wir dann nächstes oder übernächstes Jahr auch auf den Seychellen heiraten.

Ansonsten hatten wir noch eine schöne Zeit an der Lazio. Beim Schnorcheln haben wir uns nicht grade weit heraus getraut. Wir konnten, so irrational es auch ist, einfach nicht abschalten, was hier mal schreckliches passiert ist. Zum Glück war aber der einzige Hai, den wir dort gesehen haben, dieser kleine Zitronenhai.

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Wie bereits erwähnt, ging es dann weiter zum Vallée de Mai. Obwohl es hieß, dass man ein Zeitfenster buchen müsste und ich am Vorabend extra 12:00 Uhr angemeldet habe (via Mail), hatte direkt am Eingang keiner danach gefragt. Stattdessen wieder das übliche Prozedere: Personen- und Kontaktdaten, Handynummer und Temperatur messen (um 12 Uhr mittags bereits die dritte Temperaturmessung des Tages :roll:). Als wir dann hinein wollten, stand ein korpulenter Mann vor uns, der für uns wirkte wie ein Mitarbeiter des Parks oder vllt. Security? Dieser wollte uns was von einer Tour erzählen. Wir verstanden nicht so ganz (auch akkustisch wegen der Maske), was er von uns wollte. Wir wollten jedenfalls keinen Guide und fragten ob wir auch ohne Tour reindürften. Der Mann wirkte nun bereits genervt. Dann kam ein anderer Mann, der relativ passabel deutsch sprach und uns eine deutschsprachige Tour aufschwatzen wollte. Dann begriffen wir erst, dass diese Herren gar nicht Parkmitarbeiter sind! :lol: Wir wollten nämlich kein Gequassel, sondern ganz in Ruhe die Schönheit des Waldes genießen.

Anscheinend darf man auch sogar länger als eine Stunde drin bleiben. Das wussten wir vorher nicht. So hatten wir leider nur knapp 1,5 Stunden im Park (von 12:00 bis 13:30 Uhr). Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir den Besuch nochmal extra an einem anderen Tag gemacht. Die Eintrittskosten von 350 Rupien pro Person haben uns auch abgeschreckt nochmal wiederzukommen.

Der Wald ist, wie ihr wisst, einfach atemberaubend und hat was ganz Besonderes. Ich habe noch nie in meinem Leben so riesige Blätter gesehen! Wie groß werden die? 5 Meter? :shock: Der Vogelgesang, der Klang der riesigen Palmenblätter im Wind, die Ruhe. Es war einfach herrlich.

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Auf dem Rückweg zum Jetty erzählte uns Ryan, dass die Buchung von Zeitfenstern gar nicht wegen der Coronasituation eingeführt wurde. Grund dafür, waren wohl unter anderem, dass dort geschäftstüchtige Einheimische fast täglich mit Touristen ewig lange Fotoshootings durchführten. Dem wollten sie damit einen Riegel vorschieben.

Zurück auf La Digue, haben wir dann entspannt den Tag ausklingen lassen. Wegen dem besonderen Anlass hätten wir uns gerne (nach der Empfehlung von Suse) das romantische Sunset-Dinner im Snack Bellevue gegönnt, aber leider hatte das Restaurant während der gesamten zwei Wochen geschlossen. Zur Feier des Tages sind wir dann stattdessen abends im "Le Repaire" essen gewesen. Zwar nicht gerade günstig, aber das Essen und die Getränke waren gut. Hier übrigens, wie im jeden Restaurant (außer Takeaways), das selbe Prozedere: Namen, Kontaktdaten und Unterkunft wurden aufgeschrieben und die Temperatur geprüft. Nach der täglichen Messung in der Unterkunft, zweimal beim Einstieg auf die Fähre, beim Eintritt am Vallée de Mai, war dies damit nun schon der fünfte Temperaturcheck des Tages.
Zuletzt geändert von Fabian.B am 12 Jun 2021 01:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: La Digue im Oktober 2020

Beitrag von foto-k10 »

Fabian, Du alter Romantiker!

Aber das mit Hochzeit auf den Seychellen würde ich mir noch mal überlegen:
- Bei der Hitze Anzug anziehen?
- Brautkleid im Koffer verstauen und zerknittern?

Ein Sichelflossen-Zitronenhai(?) tagsüber so dicht an der Anse Lazio ist wohl auch dem heruntergefahrenen Tourismus geschuldet.


Das Vallée de Mai hat die neuen Eintrittsregeln wegen Corona eingeführt und bei der Gelegenheit die Öffnungzeit von 8:30 Uhr auf 9:00 Uhr verlegt. Es wundert mich aber nicht, dass die Einheimischen stattdessen lieber Gerüchte verbreiten. Was sollen da für stundenlange Fotoshootings stattgefunden haben? Im Schatten mit immer den gleichen Palmen? Kann ich mir nicht vorstellen, da gibt es interessantere locations. Und üblicherweise regelt man das über extra-Tarife für professionelle Foto- und Filmteams.

Die Regeln - 1Stunden-Blöcke, max. 4 Personen pro Gruppe, Vorabbuchung - findet man immer noch: http://www.sif.sc/news/2020/06/vall%C3% ... i-reopened Wenn man aber über Google auf der Seite landet, steht da nur "Tickets can be bought on site at the ticket office in the visitor centre."

Und es gab früher auch Führungen, die das Personal des SIF durchgeführt haben - kostenlos! Eine war morgens um 9 Uhr. Jetzt steht auf der Homepage "Please note that there are independent guides that offer tours of the Vallée de Mai."

Ich bin mal gespannt, was die SIF aus dem Fond Ferdinand machen wird ...


BTW: fahren auf La Digue inzwischen jede Menge Golfwagen herum? Es gibt beim Tourismusministerium eine Liste mit "Certified Golf Carts Operators" und da steht quasi jedes Gästehaus drauf.
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