
Hab mir vor kurzem mal Suses Reisebericht von 2017 komplett durchgelesen (der übrigens absolut top ist!) und da hats mich erschaudert, wie überfüllt die Anse Source d'Argent normalerweise ist. Auch wie viele Fahrräder teilweise überall rumstehen, was ja wiederrum zeigt wie viele Menschen an den einzelnen Plätzen sind. Das hat mir nochmal deutlich vor Augen geführt, was für ein unglaubliches Glück ich hatte, die Insel noch einmal so zu erleben, trotz aller Schwierigkeiten und Stress davor. Allerdings ist jetzt natürlich auch deutlich mehr zugebaut als noch 2017. Die komplette Westseite am Meer (südlich vom Jetty bis runter zum Heli-Platz) ist nun komplett zugebaut. Es gibt nur noch vereinzelt kleine Durchgänge zum Meer. Allein in diesem Bereich auf der Insel, standen mindestens 5 größere Baustellen. Der einzige freie Bereich im Westen der Insel war der kleine Abschnitt gegenüber vom "Eu Claire De Lune Restaurant". Wahrscheinlich aber auch nur eine Frage der Zeit bis der zugebaut wird..
Mir würde wahrscheinlich auch das Herz bluten, wenn ich die Insel(n) oder die einzelnen Strände noch von den 90ern oder den frühen 2000er kennen würde und mitkriege, wie stark sich alles (ins Negative) verändert...Bin auch schon vor Ort nachdenklich darüber geworden, wie schrecklich das eigentlich für Einwohner von La Digue sein muss. Es gibt ja dann an wirklich keiner Ecke mehr wirklich Ruhe und Privatsphäre. Überall radeln Touristen rum oder werden rumkutschiert, fotografieren alles und jeden und vermüllen die Insel. An jeder Ecke wird währendessen gebaut. Der Lärm kommt also noch dazu. Dass die meisten, trotz allem, noch so gastfreundlich geblieben sind, ist wirklich beeindruckend.
und jetzt mal zum eigentlichen Bericht:
Am 15. Oktober haben wir uns aufgemacht zum Südosten der Insel. Es war an dem Tag wieder sehr heiß und schwül, dennoch wollten wir gerne mal zum Naturalpool an der Anse Cocos. Der Weg zur Petit Anse ging ja noch, aber zur Anse Cocos war es, wie ihr wisst, ein kleines Abenteuer. Der Weg war insgesamt wohl etwas zugewachsener als sonst, weil natürlich weniger los war als sonst. Dennoch konnten wir uns gut zurecht finden und mussten nur aufpassen in keines der riesigen Spinnennetze zu laufen.


Auf dem Weg haben wir sogar endlich mal einen ausgewachsenen Riesentausendfüßler gesehen. Sonst verirrten sich bisher nur Riesentausendfüßlerkids hin und wieder in unser Ferienhaus. Es blieb allerdings (leider) die einzige Begegnung mit einem ausgewachsenen Exemplar. Schaffen es wohl nicht oft ins Erwachsenenalter?

An der Anse Cocos angekommen, gefiel sie uns gleich mehr als die Grand- und Petit Anse. Weil es so heiß war an dem Tag und der Auf- und Abstieg bei solchen Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit gar nicht mal so ohne waren, waren wir nun komplett durchgeschwitzt. Herumliegenden Müll (wie auf Suses Fotos) gab es hier übrigens zum Glück nirgends. Auch gab es nirgendwo provisorische Bauten aus Palmenblättern oder irgendwelche Saftbuden. Es stand nur eine verlassene Holzbude an der Petit Anse.


Wir sind dann, wegen der prallen Sonne, direkt nach hinten zum Naturalpool gelaufen und haben uns ein schattiges Plätzchen gesucht.



Wir haben darin ein wenig geschnorchelt. Es gab ein paar Fische zu sehen, allerdings nichts sonderlich spektakuläres. Das Highlight war wieder ein kleiner Zitronenhai, der hier seine Runden drehte. Wenn ich ruhig im Wasser stand und das Handy reinhielt, dann gingen sogar auch Fotos und Videos aus der Nähe, da er immer mal wieder um mich herum schwomm. So ganz hat er dem Ganzen aber nicht getraut.

Nach dem schwimmen wollten wir uns nochmal mit Sonnencreme (korallenfreundlich!) einschmieren und dann gemerkt, dass wir die dummerweise im Haus vergessen hatten. Also haben wir uns gleich wieder umgezogen und auf den Heimweg gemacht. Auf Sonnenbrand hatten wir echt keine Lust. Das hatte sowieso gerade gepasst, denn als wir gerade gehen wollten, kam schon eine kleine Gruppe von drei Leuten (um ca. 10:45 Uhr). Also nun wieder Auf- und Abstieg, der nach der Abkühlung etwas leichter fiel. Währenddessen kam uns schon ein weiteres Paar entgegen. An der Petit Anse haben wir dann eine kurze Pause gemacht um zu trinken und ein Brot zu essen. Wir mussten den Kopf schütteln über ein Paar, dass dort badete und todesmutig in die Wellen sprang. Am liebsten hätten wir ja was gesagt, aber letztendlich muss ja jeder selbst wissen, was er tut. Es stehen ja schließlich unmissverständliche Warnschilder an den Stränden.
Auf dem Rückweg zur Grand Anse kamen uns schon drei Paare entgegen. An der Grand Anse gab es dann weitere Idioten, die sich todesmutig in die Wellen stürzten...Zum Glück nicht viele, aber naja, so kann natürliche Selektion auch laufen.
Zurück ging die Straße dann, wie die meisten hier wohl wissen, ein wenig bergauf. Bei der Hitze war es eine ganz schöne Tortur!

Auf dem Weg dahin wollte ich dann endlich mal hiervon ein Foto machen: Hier entstehen gerade drei riesige Villen an der Ecke bei der Schule und dem kleinen indischen Laden, an der Straße zum Veuve Nature Reserve. Große Villen werden übrigens auch direkt am Meer gebaut. Es gibt, wie gesagt, schon jetzt kaum noch freie Stellen im Westen der Insel, wo man überhaupt noch zum Meer durchblicken kann..
