Inselhopping im Oktober 2018

Hier können Seychellen-Reiseberichte hinterlegt werden
Zweispät
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Inselhopping im Oktober 2018

Beitrag von Zweispät »

Liebe Foristen,

ihr habt richtig gelesen: Ein neues Thema mit Reisebericht einer Reise aus dem Jahr 2018. :o
Warum? Oder besser: Warum erst jetzt? Nun, ich gehöre sicher nicht zu den Forumsberühmtheiten, sondern hatte mich damals 2018 angemeldet, um vor unserer geplanten Reise etwas zu recherchieren - wie wahrscheinlich recht viele Nutzer hier. Dann kam die Reise, und mit ihr viele viele Fotos und niedergeschriebe Eindrücke. Ich habe auch ganz brav gleich angefangen, einen Reisebericht zu schreiben, aber... bin einfach nie fertig geworden. Ich habe zu detailliert geschrieben, und dann kam das Leben dazwischen, mit beruflichen und privaten Veränderungen. Gestern habe ich das fast vergessene Schreibdokument mal wieder auf dem PC liegen sehen und mir vorgenommen, zumindest den ersten Teil des Berichts fertig zu machen und hier zu veröffentlichen. Viele haben mir damals sehr nett geholfen, und hiermit hoffe ich, etwas zurückgeben zu können. Außerdem weiß ich ja, wie ich mich als "Infizierter" damals durch viele Reiseberichte gelesen habe und das sehr genossen habe! :)
Vielleicht noch ein Hinweis: Oktober 2018 ist jetzt auch bald wieder 1,5 Jahre her. Möglicherweise treffen einige Beschreibungen also mittlerweile nicht mehr so zu, das bitte ich zu berücksichtigen. Und noch ein zweiter Hinweis: Wenn ich herausgefunden habe, wie das mit den Fotos geht, kann ich gerne welche nachliefern. Weder ich noch meine Frau sind aber in der Hinsicht ambitioniert, und das meine ich nicht mit falscher Bescheidnheit :wink:
Zuletzt geändert von Zweispät am 22 Jan 2020 23:07, insgesamt 1-mal geändert.
Zweispät
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Re: Inselhopping im Oktober 2018

Beitrag von Zweispät »

Prolog

Wieso eigentlich die Seychellen? Eigentlich waren sowohl meine Freundin als ich eher etwas rustikalere Urlaubertypen - so war bislang beispielsweise Island mein persönliches Reisehighlight.

Eine Kollegin meiner Freundin war aber Anfang Februar 2018 auf den Malediven, und die Fotos, die wir von dort zu sehen bekamen, brachten uns schon ein wenig zum Träumen. Einmal im Leben so einen Urlaub… Nun, um es abzukürzen: Was als reine Rumspinnerei begann, wurde schließlich Ernst! Ein paar Recherchestunden später hatte ich mir die Seychellen als bevorzugtes „Traumziel“ ausguckt (die Malediven sind sicher auch schön, aber der Mangel an Aktivitäten und auch die Politik des Staates sagten uns weniger zu). Eigentlich viel zu teuer für uns, aber wir entschlossen uns, es trotzdem einfach zu tun. Die Familiensituation war auch gerade noch günstig… ;-)

Als Anfänger haben wir im März für Oktober über Seyvillas gebucht, also inkl. aller Transfers etc. Man kann über derartige Anbieter natürlich geteilter Meinung sein - für den ersten Trip dorthin hat es mir vieles erleichtert. Und die Homepage ist natürlich sehr schön gemacht, das spielt sicher auch eine Rolle.

Sprung in den Oktober…

Am 19.10. steigen wir abends in Frankfurt etwas aufgeregt in den Flieger. Haben wir an alles gedacht? Wird alles gut gehen? Für mich ist es der erste Langstreckenflug, dann auch noch mit Umsteigen in Doha. Qatar Airlines macht es uns aber tatsächlich leicht, uns fallen zu lassen, sodass ich am abends am 20. eine „völlig unspektakuläre“ Anreise notieren werden kann.
Der Anflug am Samstagmorgen ist schon toll: Viele Inseln erkenne ich schon an der Form und Lage wieder und bemerke, dass ich mich wahrscheinlich vorab etwas „überinformiert“ habe. Meine Freundin hat mich im Wissen um meine Pedanterie in diesen Dingen machen lassen und darf so alles ganz neu entdecken - wahrscheinlich sogar die schönere Variante.

Das Abfertigungsprozedere inklusive Temperaturschock ist schnell erledigt, das Geldwechseln beim sehr unfreundlichen Herrn in der Flughafenwechselstube auch - und direkt geht es mit dem Abenteuer Autofahren los. Wir werden die ersten 5 Tage auf Mahé verbringen und haben daher einen Mietwagen gebucht. Andy von Petit Car Hire übergibt uns einen kleinen Kia Picanto und ein paar nützliche Hinweise. Ich „darf“ als erster ans Steuer. Da unsere Unterkunft in Anse a la Mouche auf der anderen Inselseite liegt, geht es zum Glück direkt nach links los. Suses Reisebericht im Hinterkopf bin ich sehr froh, dass der Wagen immerhin halb voll getankt ist…
Die ersten Fahrversuche fühlen sich schon etwas abenteuerlich an. Das erste Mal Linksverkehr, und dann diese Straßen - aber ich fühle mich halbwegs kompetent dabei, während meine Beifahrerin tausend Tode stirbt. Natürlich verpassen wir die richtige Abfahrt durchs Inselinnere (Canelle Road), sodass wir ungewollt eine erste Südumrundung machen. Trotzdem kommen wir nicht umhin, angesichts der kurzen (ich) oder längeren (Freundin) Blicke nach links zum Meer und der Küste ungläubige Freude über diese fantastische Kulisse zu empfinden. Das sieht ja tatsächlich so aus wie auf den Bildern!
Irgendwann kommen wir in Anse a la Mouche an. Schön, aber welche Straße ist die richtige? Wir probieren unser Glück und landen natürlich falsch irgendwo in der Pampa. Es ist sehr hügelig hier und zu meinem Leidwesen stelle ich fest, dass die Bremse nicht mehr so richtig funktioniert. In diesen engen, abschüssigen Hinterlandstraßen überhaupt kein Spaß. Sehr langsam pirschen wir uns voran und kommen schließlich doch in unserer Unterkunft an. Das Grann Kaz ist ein Neubau im Stil der alten Kolonialhäuser und macht einen sehr guten ersten Eindruck. Die Eigentümerin Mavis empfängt uns und erläutert uns, was wir hier alles so machen können. Da sie dies in einigen Details tut, wünsche ich mir erneut, ich hätte mich vorab nicht so genau informiert. Aber gut. Das Zimmer ist sehr hübsch, mit Küche, Bad und eigener Terrasse. Direkten Meerblick hat man hier nicht, aber dafür Dschungel ringsum - das gefällt uns ausgesprochen gut!
Mit dem Zimmertelefon rufen wir den Autoverleih an und schildern unser Problem. Wir richten uns ein, und eine Stunde später fährt ein Jeep mit drei Männern ein. Sie drehen eine kleine Runde mit unserem Kia - natürlich funktioniert er einwandfrei. Etwas schuldbewusst, da ich mir schon vorstellen kann, dass ich den Automatikwagen bei den für mich unbekannten Bedingungen nicht optimal gefahren bin, beharre ich trotzdem auf einer Lösung. Nach kurzer Beratung überlassen uns die Männer kurzerhand ihren Jeep für die restliche Mietdauer und fahren mit dem Kia davon. Schluck. Der Jeep ist natürlich etwas breiter, was mir zunächst eher als Nachteil erscheint.

Nachdem alles geklärt ist, gehen wir runter zum „Hausstrand“, dem Anse a la Mouche. Sicherlich für Seychellenverhältnisse kein besonders spektakulärer Strand, aber für uns in diesem Moment einfach traumhaft! Die Sonne gibt nun ihr bestes und das Wasser hat wirklich Badewannentemperatur, sodass wir schonmal ein wenig anbaden. Ansonsten ist hier nicht viel los, nur ein paar Seychellois machen Picknick am Strand.
Auf dem Rückweg merke ich, wie mir die Hitze schon etwas zu schaffen macht - deshalb hatte ich im Vorfeld am meisten Bedenken gehabt, da ich Hitze nicht so gut vertrage. Das ist schon etwas anderes als ein deutscher Sommer!
Gegen Nachmittag weihen wir unseren neuen Jeep ein. Mavis hatte besonders von der Anse Intendance geschwärmt, also fahren wir dort hin. Ich setze mich wieder ans Steuer - mit dem Jeep geht es gut, tatsächlich gefällt mir das ruhigere Fahrverhalten bzw. Fahrgefühl besser als mit dem kleinen Picanto. Im Handschuhfach finden wir eine gute Straßenkarte, die uns problemlos zur Anse Intendance führt.
Dieser Strand verschlägt uns wirklich den Atem. Diese Weite und Wildheit, gebadet in der (wie ich im Laufe des Urlaubs feststellen werde eigentlich immer besonders schönen) Spätnachmittagssonne. Wir können nicht aufhören zu grinsen und zu knipsen und spazieren einmal alles ab. Natürlich baden auch hier wieder Menschen trotz der deutlichen Warnhinweise, was ich angesichts des sehr rauhen Wellengangs nicht nachvollziehen kann. Zum Baden also nichts, aber wirklich eine beeindruckende Kulisse.
Die Rückfahrt bestreite dann ich auf dem Beifahrersitz und empfinde das sofort als wesentlich schlimmer als selbst zu Fahren. Zum Abendbrot gibt es mitgebrachte Fertignudeln - schmeckt aber auf der Terrasse im tropischen Garten besonders gut! Das war ein sehr langer erster Tag.
Zweispät
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Re: Inselhopping im Oktober 2018

Beitrag von Zweispät »

21.10.

Heute ist Sonntag, also machen wir uns unser eigenes Frühstück, das wir gestern auf der Rückfahrt im Shop noch eingekauft haben. Heute wollen wir den ersten Schnorchelversuch wagen und fahren dafür zur Anse Takamaka. Ursprünglich wollte uns Seyvillas hier im allseits bekannten Chez Batista einquartieren, aber die Anfrage kam wohl etwas zu spät… naja, ist ja nicht weit dorthin. Das Wetter ist etwas trüb und Wind und Wellen nicht zu knapp. Meine Freundin ist ganz wild auf das Schnorcheln, so dass wir es trotzdem wagen. Mir fällt es eher schwer, es drückt ganz schön (wir haben diese weiterverbreiteten Masken) und sowieso kann man in dem trüben Wasser nix sehen. Ich gebe bald auf, während meine bessere Hälfte noch lange drinnen bleibt und mir anschließend freudestrahlend erzählt, was sie weiter draußen im klareren Wasser alles entdeckt hat. Ihr Enthusiasmus reicht zumindest aus, dass ich es später nochmal probiere. Mit deutlich lockerer sitzender Maske geht es dann tatsächlich wesentlich besser und ich erliege gleich der Schnorchel-Faszination - toll, was es hier zu sehen gibt an Fischen!

Weiter geht es mit dem Auto die Westküste hoch. Wir halten in Grand Anse bei dem Grundschulschild und bestaunen den Strand. Die Sonne hat mittlerweile den Himmel zurückerobert und bietet diesem extrem weiten Strand die passende Beleuchtung. Schon beeindruckend - allerdings wundere ich mich etwas, das hier nichts los zu sein scheint. Außer uns sind hier nur ein paar wenige Besucher, die sich in der Weite aber verlieren. Zum Verweilen ist es eben zu heiß und zum Baden viel (!) zu wild, so dass wir auch bald wieder aufbrechen. Unser Ziel heute ist Port Launay.
Meine Freundin darf heute fahren, und so langsam gewöhne ich mich besser an das Beifahrertum, dem ich von nun an bei unseren Fahrten auch treu bleiben werde.
An der Bushaltestelle in Port Launay findet sich schließlich ein lang ersehnter Take Away! Wir halten und geben uns den kulinarischen Genüssen hin. Leider handelt es sich hier um die schlechtestmögliche Variante der beliebten Imbisse: Sehr fettiges und alles andere as leckeres Essen. Nunja, zumindest bleibt so Luft nach oben!
Wir setzen uns wieder ins Auto und fahren weiter - nur um ein paar Meter weiter festzustellen, dass wir wohl schon da waren! Die Straße weiter nach Baie Ternay ist wirklich super eng, zum Glück sind wir nur ein paar Meter reingefahren und können noch halbwegs gut wenden.

Port Launay an sich ist eine wirklich tolle Bucht, allerdings jetzt am Sonntagnachmittag auch sehr gut gefüllt von Einheimischen und Gästen des anliegenden Luxus-Resorts. So kann sie uns nicht ganz überzeugen - ich kann mir aber vorstellen, dass es zu anderen Zeitpunkten hier wirklich idyllisch sein muss! Auch hier Schnorcheln wir noch zwei Runden - schön, aber nicht wirklich Neues für uns. Gegen 18 Uhr machen wir uns auf den Heimweg, da wir uns etwas vor der berüchtigten plötzlichen Dunkelheit fürchten. Tatsächlich ist es bei Ankunft im Grann Kaz dann auch dunkel, wobei dieser Teil der Küstenstraße meiner Meinung nach ganz gut zu befahren ist. Zum Abendbrot gibt es dann nur etwas Toast - der Imbiss liegt immer noch etwas schwer im Magen!

22.10.

Der Tag beginnt mit einem Frühstück, das uns auf „unserer“ Terrasse serviert wird - etwas ungewohnt, so bedient zu werden, aber das gehört hier wohl dazu. Das Frühstück finden wir beide richtig lecker und auch reichlich - besonderes Highlight ist das frisch zubereitete Omelette, das man sich hier aussuchen kann. Auch das frische Obst gefällt uns gut.
So gestärkt setzen wir uns in den Jeep und fahren gen Norden, heute steht ein Ausflug in die Berge auf dem Programm.
Die Sans Souci Road ist dann tatsächlich nichts für schwache Nerven, aber zum Glück haben wir mittlerweile ein Minimum an Routine mit den Straßenverhältnissen und unseren jeweiligen Rollen als furchtlose Fahrerin und halbwegs entspannter Beifahrer. Aber die Kulisse ist so toll! Viele Leute verbinden mit den Seychellen sicher nur die bekannten Traumstrände, aber das hier ist eine völlig andere, ebenso beeindruckende Welt.
Wir machen Stops an der Tea Factory und Mission Lodge. Wir genießen die Aussicht und den Schatten im Wald vor Mission Lodge, aber an beiden Orten sind ganze Busladungen an (anderen) Tourist, so dass wir nicht länger verweilen. Unser Ziel ist schließlich der Copolia Trail, dessen Ausgangspunkt wir auch beim ersten Versuch finden. Ich stelle wieder einmal fest, dass die Entfernungen insgesamt einfach nicht so groß sind, sodass man viele Orte doch schneller erreicht, als die Karten vermuten lassen.
Den Copolia Trail starten wir dann am späten Vormittag, es gibt sicher bessere Zeitpunkte, aber nun gut. Der Pfad gefällt uns gut, und häufig „müssen“ wir stehen bleiben, um diverse Pflanzen und Eidechsen zu fotografieren. Hier ist man wirklich sehr nah an der Natur! Ich bin froh über meine sportliche Kleidung und das feste Schuhwerk - das ist ganz schön schweißtreibend hier. Nach etwa 30 bis 40 Minuten sind wir oben, wo wir auf dem Plateau gleich die Kannenpflanzen entdecken und bestaunen! Ansonsten ist erstmal ausdampfen angesagt - und natürlich die fantastische Aussicht auf die Ostküste Mahés genießen! Einfach toll. Da wir durch unseren eher suboptimalen Startzeitpunkt nun ziemlich genau zur Mittagssonnenzeit oben sind, können wir nicht so ewig bleiben, die Sonne knallt einfach zu sehr da oben. Also geht es nach einer Weile wieder runter durch den Schatten der Bäume, wo wieder zahlreiche kleine Fotomotive entdeckt werden.
Zurück im Jeep ereilt uns dann ein echter Schock: Die Tankanzeige ist fast bei Null! Haben wir unser Fahrverhalten so falsch eingeschätzt? Uns ist zugegeben schon ziemlich mulmig zumute, als wir die Sans Souci Rd. mehr herunterrollen als fahren, um Sprit zu sparen. Der Straßenname scheint uns plötzlich eher leicht ironisch bis stark sarkastisch, als wir höchst unentspannt in die Hauptstadt kommen und uns nach einer Tankstelle durchfragen. Die erreichen wir schließlich auf dem Weg nach Süden - die Tankanzeige hatte sich erstaunlicherweise auch wieder etwas „erholt“. Unsere Theorie: Durch die schräge Parkposition am Hang schien der Tank leerer als er tatsächlich war. So oder so sind wir heilfroh, nicht irgendwo liegen geblieben zu sein und sammeln erste Tankstellenerfahrungen - das klappt problemlos.
Nach dem Tankstress fahren wir nicht sehr weit, sondern halten in Anse Royal am Fairyland Beach, der ziemlich bevölkert ist. Wir schnorcheln gleich wieder los und sehen hier unseren ersten Adlerrochen.
Anschließend besorgen wir noch in der Pizzeria Abendessen, die wir auf dem Heimweg bei einem Stop an der Takamaka verspeisen - kitschiger Sonnenuntergang inklusive.
Zweispät
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Re: Inselhopping im Oktober 2018

Beitrag von Zweispät »

23.10.

Den Vormittag verbringen wir wieder an der Westküste an der Anse Marie-Luise. Hier ist wirklich gar nichts los, allerdings ist das Wasser jetzt auch sehr flach. Schnorcheln geht im Grunde nur ohne Floßen mit „Treibenlassen“. Eine völlig andere Art, viel spektakuläre Fauna können wir dabei nicht beobachten, dafür ist man aber ganz nah dran.
Hauptziel ist heute die Police Bay, die wir auch problemlos finden und gegen die Mittagszeit erreichen. Das Auto bleibt am Ende der asphaltierten Straße und dann geht es zu Fuß weiter. Dabei machen wir auf der Suche nach Grand Police sicher einen ganz schönen Umweg, aber das macht nichts. Das Meer hören wir den ganzen Weg schon rauschen und lässt uns schon ahnen, was uns erwartet. Entsprechend ist dann auch der Eindruck, als wir schließlich auf den Strand treffen. Wir sind wahnsinnig beeindruckt von dieser Kulisse, die an Wildheit die Intendance noch um einiges übertrifft. Und wieder dieses irre Farbenspiel aus Blau und Türkis! Hier bleiben wir eine ganze Weile. Nicht zuletzt, da ich hier schließlich meinen Mut zusammennehme und…
…mit meiner Verlobten den Strand wieder verlasse. Eine perfekte Kulisse für einen besonderen Moment! Danke, Seychellen.
Den Nachmittag verbringen wir in bester Stimmung an der Anse Soleil. Der Weg dahin ist wirklich etwas abenteuerlich, einfach aufgrund der Steilheit. Zum Glück finden wir noch einen freien Parkplatz, das ist hier wahrscheinlich auch nicht immer einfach. Die Anse Soleil jedenfalls ist wahrscheinlich das genaue Gegenstück zur Grand Police Bay: Klein, lieblich, Bevölkert. Gefällt uns aber ebenfalls sehr sehr gut, und die Nachmittagssonne scheint hier besonders schön, da ist der Name Programm. Das Schnorcheln ist mittlerweile quasi selbstverständliche Aktivität für uns, so geht es auch hier wieder hinein. Das Wasser wird recht schnell tief hier, aber so, dass man den Grund noch erkennen kann, was viele spannende Beobachtungen zulässt. Highlight: Drei Adlerrochen in Formation aus nächster Nähe! Eher etwas schaurig: Ein Stachelrochen, den wir aber zum Glück nur sehr weit unten auf dem Grund liegen sehen, offensichtlich ruhend. Gelesen hatte ich, dass diese Tiere nicht aggressiv sind, wenn man sie in Ruhe lässt, aber mulmig wird einem da schon etwas.
Abends gehen wir dann das erste Mal richtig Essen, um die Ereignisse des Tages gebührend zu feiern. Das Oscar’s soll gut sein und ist von uns nicht weit. Wir erleben also die erste Nachtfahrt und unseren ersten massiven Tropenregen in einem Rutsch, zum Glück nur sinnbildlich. Das Restaurant gefällt uns beiden wirklich gut, und unterm Dach auf der Terrasse am Meer sitzend lässt sich auch der Regen gut aushalten.

24.10.

Unser letzter voller Tag auf Mahé steht an. Der Regen hält immer noch an, nach kurzer Beratung mit unseren Hosts fahren wir aber trotzdem los, über Victoria nach Bel Ombre. Pünktlich zur Ankunft in Danzil lässt der Regen deutlich nach und wir entscheiden uns, die Wanderung zur Anse Mayor anzutreten. Ich ziehe direkt die Badehose an, dann stört mich der Regen weniger.
Die Wanderung ist wirklich toll und macht einen spektakulären Eindruck auf uns - sie wäre sicher bei klarer Sicht und Sonnenschein nochmal beeindruckender, aber dieses Wetter gehört halt auch dazu. So ganz ohne finde ich die Wanderung bei Regen nicht und ich bin mehrfach froh, heute meine wasserfesten Trekkingsandalen angezogen zu haben, mit denen nasses Gestein und überflutete Wege gut zu meistern sind. Andere Wanderer laufen hier in Straßenturnschuhen, was ich mir doch an einigen Stellen sehr rutschig vorstelle. Nach etwa einer Stunde erreichen wir das Ziel. Der Strand ist nett, aber wir freuen uns vor allem über die Abkühlung. Nach etwas Verweilen geht es auf dem selben Weg zurück.
Weiter geht es bei mittlerweile wieder Mahé-typischem Sonne/Wolken-Mix nach Beau Vallon. Mir ist etwas „schummerig“ zumute, was sicher aber durch einen sehr guten Imbiss an einem der zahlreichen Take-Aways zum Glück beheben lässt. Beau Vallon ist wirklich sehr belebt und entsprechend gibt es viel zu sehen. Ingesamt gefällt es uns hier aber nicht so gut, was auch den Strand betrifft. Das mag aber auch an der Atmosphäre liegen, es ist eben doch deutlich touristischer hier als im Süden.
Wir umrunden mit dem Auto anschließend noch die Nordspitze - fehlte nicht noch was? Ach ja, der tägliche Schnorchelgang. Im Forum hatte ich doch von guten Stellen hier oben gelesen… die aber nicht gut zu finden sind, wenn man sich nicht auskennt. Jedenfalls landen wir an der Anse L’Ilot. Mittlerweile hoffen wir jedes Mal, vielleicht doch mal Schildis zu sehen, aber bleiben dabei glücklos.
Der Rückweg führt uns über die Ostseite der Nordspitze herunter - aha, es gibt also doch sowas wie „hässliche“ Stellen hier…
Zuhause gibt es nochmal Nudeln und anschließend leider schon: Kofferpacken. Schade - es hat uns beiden sehr gut auf Mahé und im Grand Kaz gefallen!
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blueshark
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Re: Inselhopping im Oktober 2018

Beitrag von blueshark »

thanx für den tollen und sehr ausführlichen Bericht :D , da kommt "Heimweh" auf...
ich freu mich schon auf mehr...

LG blue
quaxi
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Re: Inselhopping im Oktober 2018

Beitrag von quaxi »

Danke auch von mir für den schönen Bericht! Ihr seid ja mutig herum gefahren! :)

LG Quaxi
Lesen und Reisen ist Bereicherung, ist Erweiterung der Sinne und des Verstandes.
rik
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Re: Inselhopping im Oktober 2018

Beitrag von rik »

Schließe mich an! Danke! Der Bericht liest sich sehr schön, man spürt, dass ihr euch sehr wohl gefühlt habt. Und ich bin neugierig: Habt ihr inzwischen geheiratet?
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Suse
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Re: Inselhopping im Oktober 2018

Beitrag von Suse »

rik hat geschrieben: 23 Jan 2020 17:27 Schließe mich an! Danke! Der Bericht liest sich sehr schön, man spürt, dass ihr euch sehr wohl gefühlt habt. Und ich bin neugierig: Habt ihr inzwischen geheiratet?
Mein Tip: Ja, haben sie, er nennt die Freundin im ersten Beitrag am Ende "meine Frau". Und ich tippe noch, daß es inzwischen schon Minispäts gibt, die haben vermutlich das Entstehen des Reiseberichts verhindert. :wink:

@Zweispät: Super Bericht bis jetzt schon. Ich hab schon mehrmals Reiseberichte mit einem Jahr Verspätung eingestellt, weil ich nicht eher dazu kam. Ist doch egal, es geht doch eher um den Lesespaß.

Seid froh, daß Ihr nicht beim Batista gelandet seid, ich wage mal zu behaupten, daß Ihr dort nicht so nette Gastgeber gehabt hättet, der Batista hat so schlechte Bewertungen.

Also Anleitungen, wie man Fotos über externe Server hier einstellt, gibt's mehrere im Forum. Das ist gar nicht schwer. Ich kopiere mal einen meiner Erklärungsversuche, falls der nicht verständlich genug ist, muß jemand anderes versuchen:
Suse hat geschrieben: 06 Apr 2018 15:20 Foto-Hochlad-Erklärung:

Man suche sich einen Hoster im Internet, bei dem man seine Bilder hochladen kann. Da wären deren viele, die gezeigten sind beispielhaft, aber alle Angaben ohne Gewähr. Auch diese Seiten verändern sich nämlich gern. Picupload, die ich bis vor kurzem noch empfohlen hätte, ist z.B. jetzt nicht mehr kostenlos, sie verlangen eine "Spende", und andere haben ihre Server voll und man kann nichts hochladen. Also nicht wundern, wenn in ein paar Wochen nicht mehr stimmt, was ich hier jetzt schreibe.

http://www.lmdfdg.com/?q=Fotos+kostenlos+hochladen

Man lädt ein Bild von der eigenen Festplatte hoch, bei den meisten Hostern hat man dann noch die Möglichkeit, die Größe zu verändern oder eine Darstellungsoption zu wählen. Man wählt, nachdem man das Bild hochgeladen hat, dann den Link für die Darstellung in Foren und fügt den kopierten Link hier ein. Das belastet den Server des Forums nicht und die Bilderanzahl ist, wenn man nicht auf ein eigenes google- oder anderes Album zurückgreift, auf 10 url pro Beitrag beschränkt. Wie man Bilder aus eigenen Alben hochlädt, da mußt Du Safir oder Rik fragen. :wink:

Ich hoffe, das hat als Anleitung genügt, falls nicht, gern wieder fragen.


Freue mich schon auf die Fortsetzung!
Wenn du keine Kokosmilch hast, machste einfach normales Wasser.
- Grubi -

https://s12.directupload.net/images/210215/bx7vkcag.jpg
Zweispät
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Re: Inselhopping im Oktober 2018

Beitrag von Zweispät »

Suse hat geschrieben: 23 Jan 2020 17:41
Mein Tip: Ja, haben sie, er nennt die Freundin im ersten Beitrag am Ende "meine Frau". Und ich tippe noch, daß es inzwischen schon Minispäts gibt, die haben vermutlich das Entstehen des Reiseberichts verhindert. :wink:
Suse, deine Textinterpretation ist auf den Punkt genau. :wink:

Ich danke euch allen für die netten Rückmeldungen! Da bekomme ich auf jeden Fall Lust, den Rest auch noch zu schreiben... nun, vielleicht findet sich ja demnächst nochmal etwas Zeit dafür, auch wenn die aus von Suse erkannten Gründen gerade etwas knapp ist. :mrgreen:
Das mit den Fotos habe ich gerade mal ausprobiert, funktioniert soweit (danke für die Einführung!). Ein paar werde ich dann in die Beiträge noch einfügen, auch wenn es da deutlich bessere Fotografen gibt. Aber ich weiß es ja aus eigener Erfahrung, man freut sich doch über etwas Visuelles zu dem vielen Text! :wink:

Liebe Grüße
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foto-k10
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Re: Inselhopping im Oktober 2018

Beitrag von foto-k10 »

Und den Antrag gab es an der Police Bay?
Zweispät
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Re: Inselhopping im Oktober 2018

Beitrag von Zweispät »

foto-k10 hat geschrieben: 24 Jan 2020 07:45 Und den Antrag gab es an der Police Bay?
Genau :)
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Pico
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Re: Inselhopping im Oktober 2018

Beitrag von Pico »

Danke für den tollen Bericht!
Ich freue mich auch schon auf die Fortsetzung.
Aber erst einmal wünsche ich viel Spaß mit den Minis. ;-)
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foto-k10
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Re: Inselhopping im Oktober 2018

Beitrag von foto-k10 »

Zweispät hat geschrieben: 22 Jan 2020 23:07 Als Anfänger haben wir im März für Oktober über Seyvillas gebucht, also inkl. aller Transfers etc. Man kann über derartige Anbieter natürlich geteilter Meinung sein - für den ersten Trip dorthin hat es mir vieles erleichtert.
Es spricht nichts dagegen, bei einem Anbieter zu buchen, der sich auf die Seychellen spezialisiert hat.
Sofern nicht wieder so ein Riesencrash wie mit Thomas Cook passiert, ist die Reise dann auch grundsätzlich abgesichert.

Was mir momentan aber auf den Keks geht, ist die permanente Werbung von jenem Anbieter.
Schaue ich ein Youtube-Video, kommen als Werbung irgendwelche Päarchen, die vorschwärmen, wie toll die Seychellen seien und natürlich, dass sie bei diesem Anbieter gebucht haben. Glücklicherweise kann man das nach 5 Sekunden abwürgen. Aber wie merkt Youtube das? Setzt das Seychellen-Forum Cookies, die von anderen Abietern ausgewertet werden? Lars???
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mr.minolta
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Re: Inselhopping im Oktober 2018

Beitrag von mr.minolta »

foto-k10 hat geschrieben: 27 Jan 2020 08:09Aber wie merkt Youtube das? Setzt das Seychellen-Forum Cookies, die von anderen Abietern ausgewertet werden? Lars???
Davon kann man wohl ausgehen.

Hast Du keinen Ad-Blocker? Der funktioniert ja gerade auf YT hervorragend: Null Werbung!
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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foto-k10
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Re: Inselhopping im Oktober 2018

Beitrag von foto-k10 »

Nachdem ich die Kekse gelöscht habe: nein, Lars ist unschuldig. Das Seychellen Forum setzt keine Cookies (zumindest nicht unter eigenem Namen).

Aber wie soll mir ein Adblocker bei Youtube-Videos helfen? Die Werbung wird doch als Video vor das Video gesetzt, das man sehen möchte, Und diese Datenschutzvberodrnung ist auch ein Witz. Jetzt kann man viele Internetseiten gar nicht sehen, weil der Betreiber die Abfrage riesengroß über der ganzen Fläche positioniert. Ablehnen kann man bei den wenigsten Seiten. Also mache ich die gleich wieder zu.
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