Myriam St. Ange, Eigentümerin des Chateau St. Cloud, verstorben

Die Unterkünfte der Insel La Digue
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Suse
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Myriam St. Ange, Eigentümerin des Chateau St. Cloud, verstorben

Beitrag von Suse »

https://kaloafricamedia.com/myriam-st-a ... at-age-74/

Der Artikel ist eher noch eine Untertreibung, wenn es darum geht, welche Bedeutung die St. Anges für La Digue hatten und immer noch haben.

Das Chateau St. Cloud ist tatsächlich nicht einfach so nach dem Heiligen Claudius benannt, sondern nach der Kleinstadt im Nordwesten von Paris, einem heutzutage extrem noblen Pflaster, damals vielleicht auch schon. Von hier aus wanderte der erste St. Ange auf die Réunion aus, um dort ein "Grand Blanc" zu werden, ein Plantagenbesitzer. Sein Nachkomme, Kersley St. Ange, der als einer der ersten Siedler, die La Digue mit dem Schiff erreichten, nach dem die Insel benannt ist, führte die Vanille auf La Digue ein, baute das Chateau als Familienstammsitz und führte dort erfolgreich eine Pflanzung. Wenn man die schnurgerade Straße benutzt, die vom Chateau nach Anse Réunion hinunterführt, benutzt man die Allée Kersley.

Wenn man das früher in einem Ochsenkarren tat, saß man in keinem traditionellen Mittel zur Personenbeförderung, wie man vielleicht denken könnte, sondern in einem Gefährt, das es bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts auf den Seychellen so gar nicht gab. Der Ochsenkarren war die kongeniale Erfindung von Kersleys Sohn, Karl St. Ange, der damals ziemlich schnell die Möglichkeiten des Tourismus erkannte und La Digue mit den Karren ein Alleinstellungsmerkmal verschaffen wollte. Indirekt ist er aber wohl auch als der Schuldige an seinem Verschwinden zu sehen, denn Karl selbst bevorzugte motorgetriebene Fortbewegung, er besaß das erste Auto auf La Digue. Da die St. Anges der Legende nach auch diejenigen waren, die als erste Elektrizität nutzten, darf man dem guten Karl so oder so die Schuld geben, ob man nun in einem Taxi oder in einem Golfwägelchen sitzt.

Karl hinterließ seinen sieben legitimen Kindern Land, das alle touristisch nutzten. Den verschiedenen Mitgliedern der St. Ange Familie gehören auf La Digue so viele touristische Etablissements, daß man sie gar nicht aufzählen kann, darunter das Chez Marston, das Le Nautique, die Cabanes des Anges und das Fish Trap. Die einzige Tochter Myriam wurde ein bißchen bevorzugt, denn sie mußte ihr Hotel nicht erst bauen, sie erbte das Chateau.

Ihre beiden Söhne, die heute das Fish Trap betreiben, waren an der Umgestaltung der ehemaligen Pflanzervilla und Leitung des Hotels in der Vergangenheit bereits beteiligt, daher darf man wohl hoffen, daß das Gebäude, das auf La Digue historisch konkurrenzlos ist, einfach so weiterbestehen wird wie seit jeher, inklusive der botanischen Besonderheit, die das Chateau beherbergt. :wink:
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https://s12.directupload.net/images/210215/bx7vkcag.jpg
Curry Dog
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Re: Myriam St. Ange, Eigentümerin des Chateau St. Cloud, verstorben

Beitrag von Curry Dog »

Danke! Genial, was Du alles weißt!
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Suse
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Re: Myriam St. Ange, Eigentümerin des Chateau St. Cloud, verstorben

Beitrag von Suse »

Weils zum Thema paßt, setze ich es auch mal hier rein. Alain St. Ange hat ja Ende letzten Jahres seine Biographie veröffentlicht.

https://clevenard.com/blogs/view/2508/A ... age=german

Bis auf diese etwas schräge vermutlich automatische Übersetzung hab ich bislang aber nicht gefunden, wo man das kaufen kann und ob es das überhaupt schon auf Deutsch gibt. Für diejenigen, die die Geschichte von La Digue interessiert, ist das sicher spannend, denn die ganze Insel ist ja irgendwie mit der Familiengeschichte der St.Anges verbunden.
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