Re: Dschungelcamp an der Datumsgrenze
Verfasst: 30 Jun 2019 00:37
Auch wenn die Touristenzahlen in Tonga allgemein niedrig sind, gibt es natürlich weitaus mehr Unterkünfte, als es in unserem Reisebericht, der ja nur unser subjektives Interesse widerspiegelt, den Anschein haben mag. Auf Tongatapu existieren bereits seit den 70er Jahren ein großes Hotel und ein gehobenes Resort auf einer vorgelagerten Insel, es gibt auch auf allen anderen Inselgruppen zahlreiche, vor allem kleine, oftmals von Ausländern betriebene Gästehäuser von ganz basic bis ganz nobel. Nur Eua bildet hier eine Ausnahme.
Die großen Reiseveranstalter haben die Insel nicht im Angebot, so daß man auf Erfahrungsberichte auf TripAdvisor und anderen Portalen angewiesen ist, um zu recherchieren, wo man unterkommen kann. Obwohl die Insel über achtmal so groß ist wie La Digue, konnten wir zum Beginn unserer Reiseplanungen 2017 gerade vier Unterkünfte ausmachen, wovon eine sofort zu unserem Favoriten avancierte.
Nachdem sowohl dieses Gästehaus als auch die zweite Wahl aus den bekannten sehr traurigen Gründen nicht mehr zur Verfügung standen, hätten wir uns wohl als dritte Alternative für ein Gästehaus in der Inselmitte entschieden, das für das, was uns nun bevorstand, auch die wesentlich bessere Wahl gewesen wäre. Da wir zur Zeit der Umbuchung aber gerade auf Luahoko waren und uns somit nicht äußern konnten, sind wir nun in dem kleinen, etwas abgelegenen Deep Resort gelandet. Der Strand soll hier besonders hübsch sein, um in den Nationalpark zu kommen, ist allerdings eine Tagestour erforderlich.
Während wir noch mißtrauisch auf die Ankunft unseres Koffers warten, der zu unserer Überraschung als einziger einen Logenplatz hinter einer Luke in der Flugzeugnase erhalten hat, spricht uns unser Herbergsvater an und fordert uns auf, uns schon mal ins Auto zu setzen. Dem uns gewiesenen Wagen hat das Leben auf Eua schon erheblich zugesetzt, besonders die Windschutzscheibe sieht interessant aus. In der oberen rechten Ecke ist das Glas kreisförmig gesplittert, es sieht aus, als sei der Bruch mit irgendetwas verklebt worden, das sich in der Tropensonne ausgedehnt hat, so daß es wirkt, als stecke der Gegenstand noch darin.
Als der Koffer an Bord ist, geht es los. Schon auf der kurzen Stichstraße, die vom Flughafen zur Hauptstraße führt, die die Insel einmal durchschneidet, sieht man, wie der Sturm Eua im vergangenen Jahr zugesetzt hat. Unser Fahrer macht nicht viele Worte, äußert allerdings sein Erstaunen darüber, daß wir erst am Samstag abzureisen gedächten und nicht, wie erwartet bereits am Freitag. Seine Frau könne uns etwas zu essen machen, nur Getränke müßten wir selbst besorgen.
Das Angebot in den Chinesenshops von Eua ist identisch mit allen anderen, die wir bis jetzt gesehen haben. Wir decken uns in weiser Voraussicht großzügig mit Getränken und Knabberzeug sowie ein paar Milchmischgetränken ein, um zur Not ein paar Tage mit knapper Verpflegung überbrücken zu können.
Im Deep Resort angekommen, zeigt er uns unsere Hütte, ein kleines, blauweiß gestrichenes Holzhaus auf Stelzen mit recht spartanischer Ausstattung. Drei Betten und ein niedriges Möbel, das anderswo vielleicht als Fernsehtisch dienen würde, machen die gesamte Einrichtung aus. Die Schiebefenster sind unverglast, aber immerhin mit intakt aussehenden Moskitonetzen versehen, so daß wir wenigstens nicht unser eigenes aufhängen müssen.
Um 19 Uhr gebe es Abendessen unten im Haupthaus, damit läßt der junge Mann, dessen Namen wir noch immer nicht wissen, uns allein. Wir stehen ein wenig ratlos in dem kargen Raum. Daß es sehr einfach ist, ist für uns in Ordnung. Daß es so unpraktisch eingerichtet ist, stört schon eher. Kein Haken an der Wand, um etwas aufzuhängen, auch auf der Veranda keine Wäscheleine.
Die Wandflächen ziert kein einziges Bild, kein Regalbrett. Ich finde, daß Papillon es in seiner Gefängniszelle gemütlicher hatte und der Mister holt wortlos sein Smartphone heraus und hält mir ein Bild der Luxussuite unter die Nase, die wir heute morgen verlassen haben. Nachdem wir uns von unserem Lachkrampf erholt haben, müssen wir sehen, wie wir nun das beste daraus machen, denn genau wie Papillon kommen auch wir ja jetzt nicht so schnell wieder von der Insel herunter.
Da der Wind weiter an Stärke zugenommen hat und der Regen seitlich zu den Fenstern hereinsprüht, müssen wir die hölzernen Läden schließen. Das wiederum hat den Vorteil, daß wir unbeobachtet ein paar der Schrauben aus den Fensterrahmen soweit herausdrehen können, daß sie als Kleiderhaken taugen. Die restliche Habe, die nicht im Koffer bleiben kann, reihen wir auf den ja jetzt gegen Regen geschützten Fensterbänken auf. Es könnte gemütlich aussehen, unterstreicht aber eher den Gefängniszellencharakter.
Die großen Reiseveranstalter haben die Insel nicht im Angebot, so daß man auf Erfahrungsberichte auf TripAdvisor und anderen Portalen angewiesen ist, um zu recherchieren, wo man unterkommen kann. Obwohl die Insel über achtmal so groß ist wie La Digue, konnten wir zum Beginn unserer Reiseplanungen 2017 gerade vier Unterkünfte ausmachen, wovon eine sofort zu unserem Favoriten avancierte.
Nachdem sowohl dieses Gästehaus als auch die zweite Wahl aus den bekannten sehr traurigen Gründen nicht mehr zur Verfügung standen, hätten wir uns wohl als dritte Alternative für ein Gästehaus in der Inselmitte entschieden, das für das, was uns nun bevorstand, auch die wesentlich bessere Wahl gewesen wäre. Da wir zur Zeit der Umbuchung aber gerade auf Luahoko waren und uns somit nicht äußern konnten, sind wir nun in dem kleinen, etwas abgelegenen Deep Resort gelandet. Der Strand soll hier besonders hübsch sein, um in den Nationalpark zu kommen, ist allerdings eine Tagestour erforderlich.
Während wir noch mißtrauisch auf die Ankunft unseres Koffers warten, der zu unserer Überraschung als einziger einen Logenplatz hinter einer Luke in der Flugzeugnase erhalten hat, spricht uns unser Herbergsvater an und fordert uns auf, uns schon mal ins Auto zu setzen. Dem uns gewiesenen Wagen hat das Leben auf Eua schon erheblich zugesetzt, besonders die Windschutzscheibe sieht interessant aus. In der oberen rechten Ecke ist das Glas kreisförmig gesplittert, es sieht aus, als sei der Bruch mit irgendetwas verklebt worden, das sich in der Tropensonne ausgedehnt hat, so daß es wirkt, als stecke der Gegenstand noch darin.
Als der Koffer an Bord ist, geht es los. Schon auf der kurzen Stichstraße, die vom Flughafen zur Hauptstraße führt, die die Insel einmal durchschneidet, sieht man, wie der Sturm Eua im vergangenen Jahr zugesetzt hat. Unser Fahrer macht nicht viele Worte, äußert allerdings sein Erstaunen darüber, daß wir erst am Samstag abzureisen gedächten und nicht, wie erwartet bereits am Freitag. Seine Frau könne uns etwas zu essen machen, nur Getränke müßten wir selbst besorgen.
Das Angebot in den Chinesenshops von Eua ist identisch mit allen anderen, die wir bis jetzt gesehen haben. Wir decken uns in weiser Voraussicht großzügig mit Getränken und Knabberzeug sowie ein paar Milchmischgetränken ein, um zur Not ein paar Tage mit knapper Verpflegung überbrücken zu können.
Im Deep Resort angekommen, zeigt er uns unsere Hütte, ein kleines, blauweiß gestrichenes Holzhaus auf Stelzen mit recht spartanischer Ausstattung. Drei Betten und ein niedriges Möbel, das anderswo vielleicht als Fernsehtisch dienen würde, machen die gesamte Einrichtung aus. Die Schiebefenster sind unverglast, aber immerhin mit intakt aussehenden Moskitonetzen versehen, so daß wir wenigstens nicht unser eigenes aufhängen müssen.
Um 19 Uhr gebe es Abendessen unten im Haupthaus, damit läßt der junge Mann, dessen Namen wir noch immer nicht wissen, uns allein. Wir stehen ein wenig ratlos in dem kargen Raum. Daß es sehr einfach ist, ist für uns in Ordnung. Daß es so unpraktisch eingerichtet ist, stört schon eher. Kein Haken an der Wand, um etwas aufzuhängen, auch auf der Veranda keine Wäscheleine.
Die Wandflächen ziert kein einziges Bild, kein Regalbrett. Ich finde, daß Papillon es in seiner Gefängniszelle gemütlicher hatte und der Mister holt wortlos sein Smartphone heraus und hält mir ein Bild der Luxussuite unter die Nase, die wir heute morgen verlassen haben. Nachdem wir uns von unserem Lachkrampf erholt haben, müssen wir sehen, wie wir nun das beste daraus machen, denn genau wie Papillon kommen auch wir ja jetzt nicht so schnell wieder von der Insel herunter.
Da der Wind weiter an Stärke zugenommen hat und der Regen seitlich zu den Fenstern hereinsprüht, müssen wir die hölzernen Läden schließen. Das wiederum hat den Vorteil, daß wir unbeobachtet ein paar der Schrauben aus den Fensterrahmen soweit herausdrehen können, daß sie als Kleiderhaken taugen. Die restliche Habe, die nicht im Koffer bleiben kann, reihen wir auf den ja jetzt gegen Regen geschützten Fensterbänken auf. Es könnte gemütlich aussehen, unterstreicht aber eher den Gefängniszellencharakter.