Dschungelcamp an der Datumsgrenze

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Suse
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Re: Dschungelcamp an der Datumsgrenze

Beitrag von Suse »

Bei Ankunft auf der Hauptinsel Lifuka ist es nun bewölkt und wir landen auf einem dieser exotischen Kleinstflugplätze, die das Gefühl, sich am Ende der Welt zu befinden, ganz besonders unterstreichen. Willkommen auf Ha'apai!


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Tatsächlich haben wir unsere Insel bei der Anreise nicht mehr überflogen und sehen sie erst später, als wir die schmale Landbrücke zwischen Lifuka und dem weiter nördlich gelegenen Foa überqueren. Von hier aus kann man bei guter Sicht die Lagune von Ha’apai überblicken, die weit im Westen von der kegelförmig aus dem Pazifik ragenden Vulkaninsel Tofua begrenzt wird. Genau hier hat sie vor 230 Jahren stattgefunden, die Meuterei auf der Bounty, und Tofua war die Insel, vor der Captain Bligh seinem Schicksal überlassen wurde.

Abgeholt werden wir vom Betreiber unserer Unterkunft auf Foa und seiner Tochter. Da wir die Entwicklungen auf dieser Insel und um diese Unterkunft nunmehr seit zwei Jahren verfolgen, wissen wir schon, mit wem wir es zu tun haben. Darren, der Inhaber der beiden einzigen touristischen Einrichtungen auf Foa, sieht aus wie eine Mischung aus Surfer und Teddybär und ist mit seiner langjährigen Berufserfahrung als Filmproduzent für National Geographic, Expeditionsleiter und Unterwasserfotograf wohl ein erfahrener Seemann und ernst zu nehmen, als er uns gleich bei der Ankunft vorwarnt, derzeit sei das windige Wetter ein Problem und möglicherweise würden wir erst mit einem Tag Verzögerung weiterreisen können. Gottseidank haben wir noch einen Tag Zeitpuffer, in dem das Wetter sich beruhigen kann, denn morgen ist Sonntag und - man ahnt es schon - da geht in Tonga gar nichts.

Auf halber Strecke halten wir, neben uns dichte Vegetation, teilweise erkennt man Taro-Felder und Bananenplantagen, ansonsten ist nicht viel zu sehen, da inzwischen Dämmerung angebrochen ist. Darren erklärt uns, auf einem der Grundstücke halte er ein paar Ziegen, seine Tochter wolle kurz mal nach dem Rechten schauen. Während wir also in die Dunkelheit lauschen, fängt das undurchdringliche Gebüsch neben uns an, zu rascheln und sich zu bewegen und die Tochter erklärt alles für in Ordnung. Was sich da auf uns zubewegt, ist nach meiner Einschätzung aber viel größer als eine Ziege und die Situation erinnert mich ein bißchen an diese Szene hier: https://www.youtube.com/watch?v=HzZkNdn5hpA––

Im Sandy Beach Resort setzt Darren uns ab mit der Ankündigung, uns morgen Abend, spätestens Montag, eine Einschätzung geben zu wollen, ob das Wetter ein Anlanden auf unserer Insel zuläßt. Dann werden wir in die Hände von Duncan übergeben, auf der Anlage Divemaster und auch sonst Mädchen für alles. Wir bekommen eine kurze Einführung in den Tagesablauf des Resorts und werden zu unserer Unterkunft gebracht. Fale Hiva, Haus Nummer Neun, ist für unseren Empfang liebevoll mit Palmwedeln und Hibiskusblüten geschmückt worden, über der Lagune versinkt gerade die Sonne im Meer und beleuchtet am Horizont unser endgültiges Ziel, fast zum Greifen nah und doch so fern. Es wirkt viel größer und näher als es ist, dabei sind es 10 km Distanz und die Insel selbst ist nur ca. 180 Meter lang. Zu diesem Zeitpunkt konnten wir noch nicht wissen, daß das nur der Auftakt zu einer ganzen Reihe ähnlicher Himmelsspektakel sein sollte, die man in dieser Form bisher kaum gesehen hat.


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Wären wir nicht so ungeduldig, unsere letzte Etappe zum Kernstück unserer Reise antreten zu können, käme das Sandy Beach dem idealen Urlaubsort schon sehr nahe. Abgesehen von dem Schwester-Resort, der Matafonua Lodge, die noch ein paar hundert Meter weiter nördlich an der Inselspitze liegt, gibt es hier nichts außer Strand, Natur und Pazifik. Ab Juli kommen die Buckelwale in die Lagune, um hier ihre Kälber zur Welt zu bringen und ab dann werden auch beide Lodges zeitweise ausgebucht sein, aber derzeit sind wir wieder einmal die einzigen Gäste. Der puderzuckerfeine Strand, die Kokospalmen, die sich bis zum Horizont erstrecken, kein Überwasser-Stelzenbungalow stört die perfekte Postkartenidylle, Polynesien wie wir es uns vorstellen. Aber irgendwas ist ja immer…


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mr.minolta
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Re: Dschungelcamp an der Datumsgrenze

Beitrag von mr.minolta »

Man beachte die hübschen Gardinen des Towerchens und die gewissenhafte Verkabelung der Funkantenne!

Herrlich... :lol:


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Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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Re: Dschungelcamp an der Datumsgrenze

Beitrag von mr.minolta »

Frenki hat geschrieben: 10 Jun 2019 17:57
mr.minolta hat geschrieben: 10 Jun 2019 14:49
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Tonga? Bist du sicher? Ich könnte schwören, es wäre Usedom ....
Oder ein Relikt der innerdeutschen Grenze... :lol:
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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Re: Dschungelcamp an der Datumsgrenze

Beitrag von mr.minolta »

Frenki hat geschrieben: 10 Jun 2019 17:44Liegt es an der Destination?
Na klar! :D

Was macht ein Reiseland sympathisch? In erster Linie ist es wohl die phantastische Natur, die uns in Tonga vor allem auf "unserer" Insel überwältigt hat, aber es ist auch sowas:


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Wenn auch tonganische Kabelage viel besser verarbeitet war als die der stinkenden Hintergassen Hongkongscher Luxusläden... :lol:

Tonga war soviel untouristischer und in jeder Hinsicht improvisierter als beispielsweise Französisch Polynesien, daß es eine Freude war! Trotzdem funktionierte vor Ort fast alles reibungslos, ganz besonders dann, wenn eine geeignete Kombination aus europäischem Management und einheimischem Personal für Dienstleistungen oder was auch immer zur Verfügung stand. Selten auch haben wir in einem Reiseland so dermaßen gut und dabei preiswert gegessen wie dort. So einiges könnte man jetzt aufzählen, aber der Bericht wird noch lang!

Vielen Dank und wir freuen uns, daß Du dabei bist! :D
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Suse
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Re: Dschungelcamp an der Datumsgrenze

Beitrag von Suse »

In der Nacht wachen wir vom heftigen Klappern der Fensterläden auf, die Palmwedel wedeln wie verrückt und der Regen rauscht. Na, ganz großartig. Als wir am Morgen aufstehen, hat der Regen etwas nachgelassen, der Himmel gleicht jedoch dem in Hong Kong, Petrus' ihm seine Terrorgebilde sind uns nachgeflogen und sehen bedrohlich aus. Ich logge mich ins W-LAN ein und rufe die örtliche Wettervorhersage auf, die übrigens auf Daten basiert, die ausgerechnet aus Norwegen zur Verfügung gestellt werden. So befremdlich das klingen mag, sie sind zutreffend, und für morgen sieht es kein bißchen besser aus.



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Wir vertrödeln den Tag mit zuviel Essen aus der sehr guten Küche des Sandy Beach, lernen die anderen Mitarbeiter kennen, sitzen vor Fale Hiva und starren aufs Meer und in den Himmel. Am Nachmittag bekomme ich den Lagerkoller, drehe eine Runde um das Resort und schaue mir mal die Matafonua Lodge an, die im Gegensatz zu den festen Häusern des Sandy Beach aus traditionellen polynesischen Fales besteht, einem mit Palmwedeln umflochtenen Holzhaus. Der Weg ist nicht weit und führt hinter dem Sandy Beach zunächst über einen Waldweg auf einen einen lokalen Friedhof. An sich ist das nichts Besonderes und auch die Bezeichnung Friedhof trifft es nicht wirklich, denn tonganische Gräber findet man immer und überall, mal hier zwei, drei, direkt neben der Straße oder einem Wohnhaus. Die Gräber sind ungewöhnlich, Hügel aus Korallensplit, manchmal eingefasst, manchmal nur als einfache Aufschüttungen, manchmal mit einer großflächigen Häkeldecke bedeckt, Blumendekor grundsätzlich künstlich, wie meist in den Tropen, wo echte Blüten viel zu schnell verderben und dann unansehnlich aussehen würden.

Dieser Friedhof ist jedoch mehr als gruselig, denn den Hintergrund für die Grabhügel bildet eine Holztafel, an die festliche Kinderkleider genagelt worden sind. Ich grusele mich ganz gern mal, aber dies finde ich schon arg befremdlich und gehe dann auch gleich mal ein bißchen zügiger, bis ich wieder auf der Straße bin. Mag sein, daß dies die Art ist, wie die Enkelinnen ihrer Großmutter gedenken, oder daß gar die Trägerinnen dieser Kleider selbst in den Gräbern liegen, den Grund haben wir nicht mehr erfahren und uns später der Ansicht eines anderen Gastes angeschlossen, daß es doch die Hauptsache sei, daß die Kinder in den angenagelten Kleidern nicht mehr drinstecken. :wink:


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Außer mir ist kein Mensch unterwegs auf der Straße, die sich schnurgerade vom einen Ende der Insel zum anderen zieht. Die Vegetation ist üppig, es wird viel Ackerbau betrieben und es gibt viele Bananenpflanzungen. Rechts und links des Weges sind Rinder angepflockt. Junge Bullen, wie es aussieht, und ich vergewissere mich erstmal, daß sie wirklich angebunden sind und die Stricke solide ausschauen, bevor ich Kontakt aufnehme. Sie sind zutraulich, und wie alle an Menschen gewöhnten Rinder lassen sie sich besonders gern zwischen den Hornansätzen kraulen.


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Wie üblich in Polynesien, das, was die Landfauna betrifft, ja recht artenarm ist, ist es sehr still. Schon auf Tongatapu ist uns aufgefallen, daß kaum jemals ein Vogel am Himmel zu sehen ist, auch hier im Wald zwitschert oder tschilpt nichts. Schade eigentlich, aber so ist es nun einmal.

Vor der Matafonua Lodge, die auf der der Lagune abgewandten Inselseite liegt, bläst der Wind gleich mit doppelter Kraft. In dem schmalen Kanal zwischen der Nordspitze Foas und der gegenüber liegenden unbewohnten „Königsinsel“, die nur mit Erlaubnis zu betreten ist, sollen Leopardenhaie häufig und das Schnorcheln gut sein. Aber ganz sicher nicht heute, ich mag mir die Strömungsverhältnisse bei solchem Wind gar nicht vorstellen. Es herrscht Nordseeatmosphäre hier an dieser Ecke der Insel, obwohl das Riff schon einiges abhält, wie die heftige Brandung zeigt. Und dahinter dann die offene See und der unvorstellbar tiefe Tongagraben. Unfaßbar, daß wir hier sind, auf diesem winzigen Flecken Land umgeben vom schier endlosen Pazifik.


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Am Montag erscheint Darren während wir beim Frühstück sitzen und erklärt uns die Sachlage. Solange die Windgeschwindigkeit nicht unter 20 Knoten fällt, kann er an der Insel nicht anlanden, und heute sieht es nicht so aus, als würde das noch passieren. Für morgen ist die Prognose besser. Darren ist kundenorientiert, er versteht es, uns bei Laune zu halten, indem er uns versichert, früher oder später kämen wir schon noch ans Ziel und heute könnten wir ja dann schon einmal einkaufen gehen. Das muntert uns durchaus auf, aber die Unruhe bleibt.

Der Montag ist dann auch schon viel freundlicher, aber der Wind bläst unentwegt, wie meistens hier ist es gleichbleibend der Südostpassat. Wir verabreden uns mit Duncan für den Nachmittag zum Einkaufen in Pangai, der Hauptstadt von Ha’apai, wo es einen chinesischen Lebensmittelladen gibt. Wir passieren Faleloa, das Nachbardorf, und dann die Start- und Landebahn des Salote Pilolevo Airport, durch die der Inselhighway mitten hindurch führt.

Als wir im Supermarkt ankommen, ist offenbar gerade Schulschluß, Gruppen uniformierter Schüler lungern herum und kaufen Süßigkeiten, lachen und lärmen und wollen unbedingt mit aufs Foto, als der Mister die Minolta auspackt, um ein paar Umgebungsbilder einzufangen. Touristen sind hier, wo die Buckelwale bald erwartet werden, keine Seltenheit, aber offenbar immer noch ausreichend interessant. Dabei sind sie völlig unbefangen, unaufdringlich und vor allem ungeheuer freundlich. Wir haben bislang noch keinen Tonganer erlebt, der auf ein Lächeln abweisend reagiert hätte.

Für uns heißt es nun, sich zu entscheiden. Wir haben eine Liste mit Grundnahrungsmitteln, die uns für die kommende Zeit zur Verfügung gestellt werden, jetzt dürfen wir noch ein paar Extras aussuchen. Luxusartikel wie Süßigkeiten und Knabberzeugs, Softdrinks und Alkohol gehen auf uns.

Jetzt ist Phantasie gefragt, mit welchen Zutaten kann man unter primitivsten Umständen am besten kochen, so daß es schmeckt? Was läßt sich lagern, wenn man keinen Kühlschrank hat? Später werden wir nichts mehr kaufen können, also geht es jetzt im wahrsten Sinne des Wortes um die Wurst.

Es ist gar nicht so einfach, sich in dem halbdunklen, nicht wirklich gut sortierten Laden, in dem einiges wirr durcheinander liegt, zu orientieren und anhand des Angebots zu entscheiden, was man brauchen kann und was nicht, und wenn ja, in welchen Mengen. Es wird sich später herausstellen, daß wir es halbwegs gut hinbekommen haben, wenngleich wir von einigem zuviel, von anderem zu wenig hatten und manches beim nächsten Mal nicht mal mehr mit der Kneifzange anfassen würden.

Abgerundet wird das Shopping-Erlebnis mit dem Erwerb diverser Softdrinks und einer Flasche Johnny Walker, die vermutlich schon sehr lange ihr Dasein in einem tresorartigen Gebilde hinter dem Kassentresen fristet. Der chinesische Verkäufer kann sein Glück kaum fassen, als wir die Flasche für die horrende Summe von umgerechnet 32 Euro mitnehmen. Uns reut der Mondpreis auch, aber alles, was uns sonst aus dem Halbdunkel des Stahlschranks entgegenguckt, sieht aus, als könne man sich danach von funktionierenden Sinnesorganen sowie seiner Leber verabschieden.


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Zuletzt geändert von Suse am 11 Jun 2019 22:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Klara
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Re: Dschungelcamp an der Datumsgrenze

Beitrag von Klara »

Frenki hat geschrieben: 10 Jun 2019 17:44 Ganz viel Begeisterung ...!

Liegt es an der Destination? Oder am Stil der Präsentation, an einer unvergleichlichen Art der Darstellung? Kommt vielleicht beides zusammen?
Die Destination ist völlig egal, der besondere Blick auf die alltäglichen Details, Stil, Präsentation und die unvergleichliche Art der Darstellung machen für mich den Reiz. Die beiden könnten den Weg zur Arbeit schildern, wäre garantiert genauso lesenswert.
LG + danke
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Re: Dschungelcamp an der Datumsgrenze

Beitrag von Klara »

mr.minolta hat geschrieben: 10 Jun 2019 18:08
Frenki hat geschrieben: 10 Jun 2019 17:57
mr.minolta hat geschrieben: 10 Jun 2019 14:49
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Tonga? Bist du sicher? Ich könnte schwören, es wäre Usedom ....
Oder ein Relikt der innerdeutschen Grenze... :lol:
genau, ein Relikt an der Datumsgrenze :lol: herrlich, kaum jemand in meinem Umfeld hätte diese Assoziation, aber so treffend :mrgreen:
LG
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Karambesi
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Re: Dschungelcamp an der Datumsgrenze

Beitrag von Karambesi »

Einfach gewaltig zu Lesen, vielen Dank fürs teilhaben an diese Reise.
MonkeyPuzzle
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Re: Dschungelcamp an der Datumsgrenze

Beitrag von MonkeyPuzzle »

MEGA!!!!! Ich schliesse mich an! Der Stil ist unübertroffen! Ich freue mich sehr auf mehr.
Vielen Dank
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Re: Dschungelcamp an der Datumsgrenze

Beitrag von mr.minolta »

Obwohl das Lob vor allem Suse gebührt, brauch ich jetzt mal den Errötungssmiley... :oops:

Vielen Dank! Wir freuen uns sehr über Eure Teilnahme! Leider kommt heute nichts mehr, da ich gerade 'nen neuen Rechner einrichte und entsprechend viel Technik-Chaos ordnen muß. Der vorinstallierte Browser macht mich wahnsinnig, die Fotos liegen noch auf der Externen usw. usw.

Morgen geht's weiter! :D
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Re: Dschungelcamp an der Datumsgrenze

Beitrag von foto-k10 »

Mancher Browser kann einen aufbrausen lassen ... :mrgreen:
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Suse
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Re: Dschungelcamp an der Datumsgrenze

Beitrag von Suse »

foto-k10 hat geschrieben: 11 Jun 2019 20:09 Mancher Browser kann einen aufbrausen lassen ... :mrgreen:
Aber der Rechner hat dafür eine Vorlesefunktion, jetzt höre ich von nebenan die Forumsbeiträge, wie sie mit so einer mechanischen Stimme vorgetragen werden. Dazu kommt, daß der Mister seit der Reise einen Taschenrechner besitzt, der Chinesisch spricht... :lol:
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Re: Dschungelcamp an der Datumsgrenze

Beitrag von Suse »

MonkeyPuzzle hat geschrieben: 11 Jun 2019 18:13 MEGA!!!!! Ich schliesse mich an! Der Stil ist unübertroffen! Ich freue mich sehr auf mehr.
Vielen Dank
Ina
Vielen Dank, auch an Karambesi. Da kommt noch einiges mehr, vor allem an Fotos. Mr.minolta hat ja noch nicht mal richtig angefangen, sich in diesem Reisebericht auszutoben. :wink:
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Re: Dschungelcamp an der Datumsgrenze

Beitrag von Klara »

mr.minolta hat geschrieben: 11 Jun 2019 19:48 Obwohl das Lob vor allem Suse gebührt, brauch ich jetzt mal den Errötungssmiley... :oops:

Vielen Dank! Wir freuen uns sehr über Eure Teilnahme! Leider kommt heute nichts mehr, da ich gerade 'nen neuen Rechner einrichte und entsprechend viel Technik-Chaos ordnen muß. Der vorinstallierte Browser macht mich wahnsinnig, die Fotos liegen noch auf der Externen usw. usw.

Morgen geht's weiter! :D
Ach was, das Lob gebührt dem Team, das sich hervorragend ergänzt. Viel Erfolg mit der Technik. Von einem Kollegen, der damals den alten Nicolet Computer liebevoll betreute, habe ich den Spruch übernommen, die Dinger haben halt auch eine Seele. Das stimmt irgendwie milde, wenn mal wieder was aus unerklärlichen Gründen nicht klappt.
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Re: Dschungelcamp an der Datumsgrenze

Beitrag von Suse »

Am nächsten Tag beim Frühstück unter strahlendem Sonnenschein die erlösende Meldung: heute um 12 Uhr geht es los!

Nach dem tagelangen Stand By bleibt uns nun fast das Rührei im Halse stecken und wir eilen zurück zu Fale Hiva und machen uns bereit. Die Hütte bleibt auch während unserer Abwesenheit für uns reserviert, so daß wir alles Überflüssige hier lassen können. Mein Mann hat pünktlich am Haupthaus zu erscheinen, denn er erhält eine Unterweisung im Umgang mit der Machete, Trinknüsse öffnen. Wie die meisten Menschen hätte ich wohl zuviel Angst, mir dabei mit der Klinge in die Hand zu schlagen, aber er macht das nicht zum ersten Mal und hat die erste Nuß bald geöffnet. Die anderen Nüsse treten die Flugreise aufs Deck des Motorbootes an, dazu unser verschlanktes Gepäck und enorme Vorratskisten mit unseren Lebensmittelvorräten. Zuguterletzt die kostbarste Fracht: 120 Liter Süßwasser und ein Liter Kerosin.


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Wir beide sitzen im Schatten und sind ein bißchen betreten angesichts des Aufwandes, der da nur für uns getrieben wird. 6 Personen sind damit beschäftigt, das Boot mit unserem Zeug zu beladen. Zuguterletzt sind wir selbst dran, wir waten ins Wasser und klettern an Bord. Dann legen wir ab und Foas Küste verschwindet hinter uns. Die anderen werden in wenigen Stunden hierher zurückkehren, wir aber verlassen die Zivilisation und sind entsprechend aufgeregt.


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Darren warnt uns vor, die Überfahrt könne rau werden, er zeigt uns den Aufbewahrungsort der Schwimmwesten und erklärt uns, wie man das Funkgerät zumindest soweit bedient, daß auch wir notfalls einen Notruf absetzen könnten, falls alle Sandy Beach-Leute über Bord gehen. Der Pazifik sei tückisch, sagt er, gerade vor kurzem erst sei ein Boot mit zwei erfahrenen einheimischen Seeleuten gekentert und beide seien ertrunken. Von dem tragischen Vorkommnis habe ich in einem anderen Zusammenhang bereits gelesen, zu dem Zeitpunkt können wir aber noch nicht ahnen, daß es auch auf unsere Reise noch einigen Einfluß haben wird.

Während die zwei 150 PS-Außenborder das Boot vorwärtsjagen, sorgt Darren für musikalische Untermalung. Aus den Lautsprechern dröhnt Popmusik, so daß wir uns vorkommen wie im Vorspann unseres eigenen Abenteuerfilms, als wir eine halbe Stunde später in den schmalen Zugangskanal im Riff einfahren und das, was wir bis jetzt nur auf den wenigen im Netz verfügbaren Fotos und Videos oder seit zwei Tagen in der Ferne am Horizont gesehen haben, nun direkt vor unserer Nase liegt: Luahoko.


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Die Insel ist unbewohnt bis auf Krebse, Krabben und Vögel. Wir sehen Seeschwalben, Tölpel und sogar Fregattvögel am Himmel kreisen, darunter die dichte Vegetation und der menschenleere Strand. Das alles wird uns allein gehören, wir können das noch nicht so richtig glauben.

Die See ist hier draußen auch innerhalb des Riffs unruhig, es muß jetzt schnell gehen. Wir werden aufgefordert, über den Bug vom Schiff zu springen. Während alle Männer dies behende und leichtfüßig erledigen, stehe ich wie immer in solchen Situationen vor dem unlösbaren Problem, welchen Fuß ich wo zuerst hinsetzen soll und hopse schließlich ungeschickt in den Sand. Es ist jetzt definitiv ein Tölpel mehr auf der Insel.


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Wir helfen das Boot zu entladen und schleppen was wir können ins Inselinnere. Während ich meinen Koffer heranzerre, kommt mir mein Mann bereits von der ersten Tour wieder entgegen und fordert mich auf, vorsichtig aufzutreten. Hier ist alles voller Einsiedlerkrebse.

Am Strand eine kleine Beobachtungshütte, eigentlich nur eine Plattform mit Dach auf Stelzen. Manche Besucher, die vor uns hier waren, haben diese zum Schlafen genutzt, aber das wird bei den aktuellen Windverhältnissen wohl nicht sehr gemütlich.


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