Baltimore - Washington – Philadelphia – New York / Juli 2018

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Pico
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Baltimore - Washington – Philadelphia – New York / Juli 2018

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Baltimore - Washington – Philadelphia – New York / Juli 2018
Von Wolkenkratzern, Fast Food und allerlei Superlativen

Vor etlichen Jahren hat meine Freundin aus Schulzeiten ihre Zelte in Baltimore/ Maryland aufgeschlagen, und endlich haben wir Nägel mit Köpfen gemacht und sind gleich am ersten Tag der großen Ferien zu ihr, ihrem Mann und ihren beiden Jungs, 3 und 6 Jahre alt, über den großen Teich gejettet.

Donnerstag, 28.06.2018
Flug Bremen – Frankfurt – Washington
In Washington werden wir abgeholt und fahren mit dem Auto ca. eine Stunde nach Baltimore – normalerweise dauert es knapp 30 Minuten, aber es ist sehr viel Verkehr.

Den Nachmittag verbringen wir mit Kofferauspacken, Relaxen – und einfach Ankommen. Die beiden Jungs und unser Junior, 11 Jahre alt, haben sich letztes Jahr bei uns für einen Tag „kennengelernt“ – verstehen sich gleich wieder prima und spielen zusammen. Die beiden Jungs sind zweisprachig aufgewachsen, wechseln fließend zwischen Englisch und Deutsch hin- und her und somit ist die Verständigung kein Problem. (Leider, denn Junior soll doch sein Englisch anwenden!!!)

Die Temperaturen liegen locker über 30°C, das wird sich auch für den Rest des Aufenthalts abgesehen von vielleicht geringfügigen Schwankungen nach unten oder oben auch nicht ändern.

Freitag, 29.06.2018 / Baltimore
Da unsere Gastgeber ja arbeiten müssen entdecken wir Baltimore nun auf eigene Faust.
Den Vormittag bummeln wir von der Wohnung zum Hafen. Wir laufen direkt am Wasser entlang – mit all seinen Umwegen aufgrund der Docks und Piers eine ansehnliche Strecke und in der Wärme schnell ein schweißtreibendes Unterfangen. Zukünftig nehmen wir dann lieber den direkten Weg…
In Fell's Point, dem historischen Viertel am Patapsco River machen wir eine Erfrischungspause und sind sehr angetan von den schönen alten Häusern und den Straßen mit Kopfsteinpflaster.

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Infos zu Fell´s Point: https://en.wikipedia.org/wiki/Fell%27s_Point,_Baltimore

Am frühen Nachmittag treffen wir uns an der Schule in Fell´s Point, wo der Älteste im Rahmen seines Holiday Camps eine Zirkusvorführung hat. Die Sommerferien dauern hier etwa lange 2,5 Monate, und da beide Eltern berufstätig sind verbringen die Jungs diese Zeit überwiegend in Holiday Camps. Für Berufstätige ein sehr teurer Spaß.
In der gut gekühlten Aula haben die Kinder eine tolle Vorstellung gegeben und wir waren mitten drin im amerikanischen Schul- und Ferienleben.
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Pico
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Re: Baltimore - Washington – Philadelphia – New York / Juli 2018

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Samstag, 30.06.2018 / Washington
Gemeinsam mit meiner Freundin und ihrem Ältesten fahren wir heute nach Washington DC.
Je näher wir dem Regierungsviertel kommen, desto voller und lauter wird es. Die Straßen sind gefüllt mit Menschen die mit Plakaten durch die Gegend laufen. Oh, eine Demonstration! Daher sind die Straßen weiträumig für den Autoverkehr abgesperrt und wir können herrlich direkt auf den Straßen flanieren, wie praktisch. Demonstrationen gibt es hier in letzter Zeit wohl regelmäßig. Kein Zufall.

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Diese Demonstration richtet sich gegen das aktuelle Drama an der mexikanischen Grenze. Die Menschen geben mit Sprechchören, Pappschildchen und Plakaten ihre Meinung kund –aber alles friedlich. Demjenigen dem es gelten soll ist offensichtlich zu Hause, so verrät es die gehisste Flagge auf dem Dach. Ob es ihn wohl interessiert?!?

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Inmitten der bunten Menge laufen wir entlang des Weißen Hauses weiter Richtung Washington Monument – ein Obelisk auf der National Mall zu Ehren des ersten Präsidenten Amerikas. Direkt ans Monument heran kommen wir leider nicht da dort Bauarbeiten verrichtet werden. Es ist heiß und die Sonne knallt erbarmungslos vom Himmel. Aber die Jungs machen in Aussicht auf einen typisch amerikanischen Lunch tapfer mit.

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Re: Baltimore - Washington – Philadelphia – New York / Juli 2018

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Nach einer Mittagspause mit Burger & Pommes und Refill-Getränken in einer Sportsbar geht es weiter zum Lincoln Memorial, ein tempelähnliches Denkmal mit einer 5,80 m hoher Marmorstatue Abraham Lincolns, den 16. US-Präsidenten. Hier drin ist es etwas kühler! Die Jungs wollen aber schnell wieder raus, denn draußen wartet ein Legostand auf sie. Sie können nach Herzenslust Lego bauen, das aus Lego nachgebaute Washington Monument sowie das Lincoln Memorial bestaunen und die amerikanische Flagge mit Eigenbauten vervollständigen.

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Nachdem wir dann vor allem den Jüngsten nach einiger Zeit wieder vom Legostand loseisen konnten geht es zurück zum Auto und wir verlassen Washington in und fahren Richtung Pentagon. Natürlich ist dort alles abgeriegelt, aber einen kleinen Eindruck können wir uns durchaus verschaffen.
Anschließend fahren wir zurück nach Baltimore.
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Pico
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Re: Baltimore - Washington – Philadelphia – New York / Juli 2018

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Sonntag, 01.07.2018 / Baltimore
Vormittags düsen wir gemeinsam zu einem Gym und vergnügen uns dort im kleinen Schwimmbad, wo die beiden Jungs einen Schwimmkurs besuchen.
Zur weiteren Abkühlung fahren wir mit meiner Freundin nachmittags gemeinsam etwa eine Stunde nach – na, nach Hanover! - zu einer Mall. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten geht man eben sonntags in die Mall. In dem begehbaren Kühlschrank bummeln wir gemütlich umher; während die drei Jungs lieber mit ihrem Mann zu Hause bleiben und bei Temperaturen über 30°C auf dem Spielplatz toben.

Montag, 02.07.2018 / Baltimore
Mit einem Taxi Boat schippern wir drei von Canton über Fell`s Point zum Inner Harbor. Und von wo hat man den besten Blick über die Stadt? Von ganz oben natürlich! Also fahren wir Baltimores World Trade Center hinauf, dem weltweit höchsten pentagonalen Gebäude. Mit 123 Metern ja ganz niedlich für amerikanische Wolkenkratzer. Aber in der 27. Etage hat man einen tollen 360° Blick über die Stadt und den Hafen.

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Blick auf das Aquarium

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Blick auf Federall Hill

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Hier oben gibt es auch eine kleine Ausstellung über die Ereignisse am 11. September 2001. Unten am Eingang liegt ein Original-Stahlträger eines der WTC-Türme aus New York; ein Denkmal gewidmet den Opfern aus Baltimore.
An so einem sonnigen Tag an einem friedlichen Ort wird man auf einmal sehr nachdenklich, aber das ist noch nichts gegen das beklemmende Gefühl welches wir noch im Memorial Center in New York haben werden.

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Auf der Scheibe sind die Namen der Opfer vom 11. September 2001 eingraviert.
Zuletzt geändert von Pico am 02 Nov 2018 19:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Baltimore - Washington – Philadelphia – New York / Juli 2018

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Dienstag, 03.07.2018 / Baltimore
Nun - böse, aber sehr schnell, praktisch und günstig nutzen wir heute den Uber-Service: private Fahrer mit eigenem Auto, bestellt per Smartphone App. In Deutschland verboten aufgrund der schlechten Bezahlung der Fahrer sowie um dem Taxi-Gewerbe nicht zu schaden. Hier im Land des Billiglohns aber völlig selbstverständlich, Taxen sind eh kaum zu sehen und ÖPNV gibt es kaum - zwar fährt hier eine sogar kostenlose Buslinie, aber die bringt uns nichts weil sie nicht an unserem Wohnort und unseren Zielen entlang fährt. Zum guten Gewissen trägt die Uber-Nutzung zwar nicht bei, aber wir werden ihn dennoch aus oben genannten Gründen noch öfter nutzen.

Wir fahren also per Uber wieder zum Inner Harbor. Dort begeben wir uns immer wieder mal in die begehbaren Kühlschränke und kaufen die eine oder andere Kleinigkeit. Junior hat hier seinen Lieblingsladen entdeckt – „It´s Sugar“, der Name ist Programm; ein Laden grell und bunt voll mit den kleinen Monstern die nachts die Kleidung enger nähen, Löcher in die Zähne bohren sowie die Beweglichkeit und Lebenserwartung einschränken. Und weil es hier so schön bunt und kühl ist und es immer etwas zum Schmunzeln zu entdecken gibt schauen wir hier gern mal rein wenn wir in der Nähe sind.

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Wenn es mit 6 Dollar pro Rolle nicht so teuer gewesen wäre hätte ich das gerne gekauft. 

Zurück in der Wohnung erholen wir uns ein wenig vom visuellen Zuckerschock und sind schon voller Vorfreude auf das Baseballspiel der Baltimore Orioles, welches wir heute Abend besuchen wollen.
Die Online-Tickets in der Hand lassen wir uns am späten Nachmittag per Uber vor das Stadion fahren.

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Gähnende Leere…

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Komisch, etwa eine halbe Stunde vor Spielbeginn ist es hier aber noch ganz schön leer. Zwar kommen wir in den Stadionbereich, aber die Buden sind alle zu und nur vereinzelt scheint sich hier jemand verlaufen zu haben. Und es wird nicht voller… Junior wartet sehnsuchtsvoll auf die Öffnung der Shops weil er sich ja stilgerecht noch ein Käppi wünscht. Wir schauen direkt in das Stadion, machen schon mal ein paar Fotos, aber…kommen die alle soooo spät? Wir wissen zwar dass man zu einem Baseballspiel eher zum Socialising geht anstatt aus echtem sportlichen Interesse und dementsprechend auch schon mal nach Spielbeginn erscheint, aber es herrscht einfach total tote Hose. Und warum haben wir vorhin eine Nachricht auf dem Handy bekommen welche uns als Philly-Fans (der heute gegnerischen Mannschaft aus Philadelphia) begrüßt? Äh, wir sind doch in Baltimore… schnell mal nachsehen… auf dem Ticket steht ja gar nicht Camden Yards, dem Stadion der Baltimore Oreoles…. Uns dämmert es: wir haben Tickets für ein Auswärtsspiel besorgt und sollten stattdessen jetzt in Philadelphia sein! Aber da sind wir doch erst am Freitag…
Nun, jetzt ist klar, das wird heute nichts mit einem Baseballspiel und somit machen wir uns, einerseits enttäuscht (Junior) andererseits über die eigene Doofheit schmunzelnd wieder auf den Weg zurück.
Als wir wieder in der Tür stehen werden wir fragend angesehen; ob das Spiel denn soooo langweilig gewesen sei!??!
Wir beschließen die Sache mit Humor zu nehmen und lassen den Abend mit einem kühlen Bierchen ausklingen.

Mittwoch, 04.07.2018 / Baltimore
Heute bummeln wir wieder zu Dritt ein wenig durch Baltimore und gehen gegen Mittag zusammen mit meiner Freundin und ihren Jungs in den nahegelegenen Patterson Park. Es ist heiß, wir machen es uns im Schatten gemütlich, die Jungs spielen und anschließend lassen wir uns ein übergroßes Eis schmecken, das kaum bzw. für die Jungs gar nicht zu schaffen ist. Kleine Portionen gibt es nicht, wir sind eben in Amerika. Nein, Essen wegwerfen ist nicht in Ordnung, aber da die Kinder somit schon auf große Portionen gedrillt werden sind wir uns hier einig: Was die Kinder nicht schaffen, müssen sie auch nicht aufessen. Amerikanische Mentalität trifft auf deutsche Mentalität.

Achja, da war ja noch etwas, durchaus von großer Bedeutung für die US-Amerikaner: heute ist ja Nationalfeiertag! Und da hier offenbar selbst am Nationalfeiertag nichts heilig ist werden die Einkäufe für das heutige Barbecue mit Freunden eben auch heute eingekauft. Gemeinsam machen wir uns also auf den Weg zum Food Shopping.

Ich liebe es in anderen Ländern die Lebensmittelmärkte zu durchstöbern. Meinem Junior habe ich z.B. von den endlosen Reihen an Cereals und Getränke-Kanistern seinerzeit im Walmart erzählt, was mich bei meiner ersten Reise in den USA in den 90ern sehr beeindruckt hat. Er konnte es also kaum erwarten mal zum „Walmart“ zu gehen. Nee, Walmart lieber nicht, den haben wir hier auch gar nicht, gab es von meiner Freundin zur Antwort. Große Enttäuschung beim Junior. Warum nicht? Walmart hat hier keinen guten Ruf, nunja, da geht eher die untere Schicht einkaufen, und dementsprechend sieht es da auch aus. Aber es gibt ja Alternativen gleicher Größe und so fahren wir standesgemäß im großen Auto auf den großen Parkplatz vor dem großen Supermarkt. Nicht dass wir in Deutschland auch entsprechende Supermärkte hätten, aber zugegeben neigt man hier dann doch zu allerlei Übertreibungen in jeglicher Form.

Somit haben wir dann auch bald den großen Einkaufswagen vollgeladen und bugsieren ihn Richtung Kasse, mitleidsvolle Blicke auf die Kassiererinnen werfend die hier den ganzen Tag stehend statt sitzend kassieren müssen. Mit vier Personen stehen wir also an der Kasse und lassen die Kassiererin alles in Tüten und dann in den Einkaufswagen packen. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit. Der Kunde braucht die Finger nicht krumm machen, muss sich dafür aber in Geduld über. Hier kommt wieder die deutsche Mentalität durch und ich/wir würde(n) am liebsten mit anpacken damit es schneller geht. Man kann es mit dem Service auch übertreiben bzw. an angemessenen Stellen einsetzen (z. B. der Kassiererin einen Stuhl gönnen). Aber: wir sind ja in Amerika!

Zu Hause angekommen werden dann die Festvorbereitungen begonnen. Barbecue mit deutschem Kartoffelsalat!

Zu Juniors großer Freude wehen schon seit Tagen vermehrt Nationalflaggen entlang der Straßen, und auch seine in den letzten Tagen angeschafften neuen Errungenschaften in diversen Größen können nun endlich in angemessener Forum zur Geltung kommen. Er liebt Flaggen, auch der heimische Garten und allerlei Fahrzeuge werden gerne damit ausstaffiert, und hier in diesem Land teilt man offenbar seine Leidenschaft. Klasse!


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Am späten Nachmittag sausen auf einmal Kampfjets unüberhörbar über uns hinweg, und die beiden „kleinen“ Jungs deuteten dies schon als Zeichen dass vielleicht die Blue Angels, die Kunstflugstaffel der United States Navy, heute noch ein Gastspiel hier geben könnten. Beide sind Fans davon und völlig aus dem Häuschen und machen auch unseren Junior damit ganz raschelig. Doch die Recherche im Internet ergibt keinerlei Hinweis darauf, und somit müssen sie sich mit kleinen Videos vergnügen.

Dann treffen die Gäste ein und es wird fröhlich gegessen und getrunken. Junior ist mit seinem spärlichen Schulenglisch nun doch überfordert zwischen all den englischsprachigen Kids die auch noch wild durcheinanderbrabbeln und zieht sich phasenweise zur Entspannung mit dem Handy – sorry, cell phone – zurück.


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Home Sweet Home

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Doch dann ist die Zeit für eine seine weiteren Leidenschaften gekommen. Erwartungsvoll stiefeln Klein(vorweg) und Groß die Treppen ganz nach oben auf die Dachterrasse: Das Feuerwerk beginnt!
So stehen wir hier oben inmitten einer lauen Sommernacht mit herrlichem Blick über die Stadt und alle verfolgen das Spektakel mit vielen „Ahs“ und „Ohs“.


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Kurz danach werden dann die Feierlichkeiten für beendet erklärt denn für die Kids gilt: morgen ist ja wieder… Holiday Camp!
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Re: Baltimore - Washington – Philadelphia – New York / Juli 2018

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Donnerstag, 05.07.2018 / Baltimore
Heute tun wir etwas für unsere Bildung und besichtigen vormittags das Star-Spangled Banner Flag House in der Nähe des Hafens – hier wohnte und arbeitete Mary Pickersgill, die hier besagte Flaggen nähte. Hier nähte sie mit ihrer Familie auch die überdimensionale Flagge welche im Sommer 1814 zur Zeit des War of 1812 über dem Fort McHenry während des erfolgreich abgewehrten Angriffs der British Royal Navy auf Baltimore wehte und später Francis Scott Key zur Nationalhymne inspirierte.

Infos unter https://en.wikipedia.org/wiki/Flag_Hous ... ner_Museum


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Re: Baltimore - Washington – Philadelphia – New York / Juli 2018

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Am Nachmittag gehen wir mit meiner Freundin auf eine besondere Stadtrundfahrt durch Baltimore. Wir haben die Stadt ja meist auf eigene Faust erkundet, doch riet sie uns, die Gebiete nördlich vom Patterson Park zu meiden. Nachdem die Hafenwirtschaft zusammenbrach wurde dieses Gebiet zum Ghetto; hier herrschte Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Drogenhandel – und konsum. Wer es sich leisten konnte ist weggezogen. Wer es sich nicht leisten konnte – musste dableiben. Dementsprechend sind hier ganze Straßenzüge unbewohnt, die Häuser verfallen, Fenster mit Brettern vernagelt. Hinziehen möchte hier freiwillig keiner mehr.

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Hier trotzt man dem Verfall und gestaltet liebevoll das Umfeld

Die Johns Hopkins University – größter Arbeitgeber der Stadt – hat ganze Straßenzüge aufgekauft, ließ und lässt weiterhin abreißen und eigene Gebäude errichten. Dieses Viertel ist bereits stark im Wandel und es könnte zukünftig hip und teuer werden hier zu wohnen. Aber das dürfte noch dauern. Einerseits gut dass hier etwas getan wird, andererseits finde ich es sehr schade diese an sich schöne und ehemals wohl liebevoll gepflegten Reihenhäuschen plattzumachen und durch Zweckbauten zu ersetzen. Ein Stück Geschichte verschwindet damit.

Wir haben dezent aus dem Auto heraus per Handy ein paar Fotos gemacht, anhalten und aussteigen kam nicht in Frage, dieses ist den wenigen übriggebliebenen Bewohnern gegenüber respektlos.

Wir fahren nur ein paar Kilometer weiter in den wohlhabenden Stadtteil Mount Vernon. Hier befinden sich große, parkähnliche Grundstücke mit teilweise wunderschönen Villen im alten Stil. Hier wohnten diejenigen die es bis weit oder ganz nach oben geschafft haben.

Arm und Reich klafft hier offensichtlich noch mehr als bei uns aufeinander – und das nah beieinander.

Auf diesen Kulturschock hin passieren wir im wohlhabenden Viertel einen Whoole Foods Market – ein amerikanisches Unternehmen und weltweit größter Betreiber einer Bio-Supermarktkette - und statten ihm gleich einen Besuch ab.
Hier konnte man sich seine – zuckerfreie! – Erdnussbutter selber matschen. In einem großen durchsichtiger Behälter befinden sich geschälte pure Erdnüsse, unten drückt man nur einen Hebel – heraus kommt eine dicke braune, fettige Masse die man gleich im Becher auffängt. Das Ganze wird dann abgewogen.
Ich gebe zu, ich liebe Erdnussbutter. Diese war nun ohne weitere Zutaten, das war schon klasse. Aber man konnte deutlich sehen wieviel Fett Erdnüsse tatsächlich enthalten… Aber was soll´s, ist doch ohne Zucker - gesunde Ernährung auf amerikanisch!

Weiter geht es zum Inner Harbor nach Federal Hill. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick über den Inner Harbour und die Skyline von Baltimore. Wir laufen zum Fort McHenry, einem ehemaligen Militärfort welches im Britisch-Amerikanischen Krieg am 09.September 1814 von der Britischen Navy attackiert aber erfolgreich verteidigt wurde.
Diese Schlacht inspirierte den amerikanischen Augenzeugen Francis Scott Key zu einem Gedicht, welches heute den Text der amerikanischen Nationalhymne bildet.

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Wieder zurück packen wir einen Koffer für alle, denn morgen geht es in eine der ältesten Städte Amerikas… nach Philly!
Zuletzt geändert von Pico am 03 Nov 2018 18:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Baltimore - Washington – Philadelphia – New York / Juli 2018

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Freitag, 06.07.2018/ Baltimore – Philadelphia
Am frühen Vormittag steigen wir am Busbahnhof von Baltimore in den Greyhound und fahren nach Philadelphia. Nach ca. 2 Stunden Fahrt kommen wir im Nieselregen in Philadelphia an und fahren per Uber zu unserem Hotel. Dieses nette kleine Hotel liegt zwar direkt an einer Schnellstraße, aber eben auch recht zentral und wir haben einen tollen Blick auf die Skyline.

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Philadelphia war nach New York (1788–1790) die zweite Hauptstadt der USA (1790–1800) und mitten im revolutionären Amerika die wichtigste Stadt der Unabhängigkeitsbewegung sowie der Verfassungsgebung. Philadelphia pflegt wie kaum eine andere amerikanische Stadt dieser Größe seine bauliche Vergangenheit; viele Gebäude, in denen sich wichtige Vorgänge zur Gründung der USA ereigneten sind erhalten und restauriert worden.

Zu Fuß laufen wir etwas später ins nahegelegene Zentrum. Wir haben nur 1,5 Tage hier in Philadelphia, und somit haben wir uns vorher herausgepickt, was wir uns hier ansehen wollten. Vor allem die Independence Hall, das ehemalige Parlamentsgebäude von Pennsylvania, (damals noch eine der dreizehn britischen Kolonien in Nordamerika) in dem 1776 die Unabhängigkeitserklärung und 1787 die Verfassung der Vereinigten Staaten unterzeichnet wurden. Aufgrund seiner Bedeutung für die Geschichte der USA wurde das Gebäude 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Im Visitor Center holen wir uns ein paar Informationen rund um Philadelphia; später am Nachmittag gibt es eine Führung durch die Independence Hall und diese wollen wir uns nicht entgehen lassen.

Somit bekommen wir am Nachmittag Einlass in die Independence Hall und besichtigen unter sachkundiger Führung den weitgehend im Originalzustand befindlichen Versammlungsraum wo 1776 die Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet wurde. Ich fand diese Führung sehr interessant und mir wurde klar wie viel spannende Geschichte die Vereinigten Staaten eigentlich haben.

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Independence Hall (aufgenommen am nächsten Tag, als wieder die Sonne schien)

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Im Signers Garden, unweit der Independence Hall gönnen wir uns nach so viel Bildung eine kleine Pause. Die hier stehende Statue The Signer ist den Menschen gewidmet, welche sich für die amerikanische Freiheit eingesetzt haben. Entworfen wurde sie von einem Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung sowie der Verfassung der Vereinigten Staaten.

Anschließend bummeln wir noch etwas durch die Market Street bevor wir uns auf den Rückweg ins Hotel machen.
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Re: Baltimore - Washington – Philadelphia – New York / Juli 2018

Beitrag von Pico »

Samstag, 07.07.2018 / Philadelphia
Nach einem grauen Tag gestern lacht nun schon früh am Morgen die Sonne am Himmel und taucht die Skyline in ein wunderbares Morgenlicht.


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Blick aus dem Hotelfenster

Philadelphia hat noch ein historisches Highlight zu bieten: die angeblich älteste durchgehend bewohnte Straße der USA, entstanden im 18. Jahrhundert. Und diese wollen wir uns heute Vormittag ansehen. Somit machen wir uns gleich morgens auf zur Elfreth´s Alley um ein Stück lebende Geschichte zu erleben. Noch bummeln nur eine Handvoll Menschen durch die Straße, gegen Mittag werden es aber wesentlich mehr.


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Eines der Häuser dient als Museum und ist mehr oder weniger original eingerichtet; leider aber nicht an jedem Tag geöffnet. Aber auch so kann man sich innerhalb der kleinen gemütlichen Straße vorstellen, wie die Anfangszeit hier so ausgesehen haben mag – wenn auch nicht ganz so romantisch wie vielleicht heutzutage aussehen mag. Die 32 Häuser sind liebevoll restauriert und dekoriert, es gibt jährliche feste Termine bei denen die Bewohner ihre Häuser für Besichtigungen öffnen und man in entsprechender Kleidung die Vergangenheit dieser Straße feiert. Man muss also schon im wahrsten Sinne des Wortes offen für Fremde sein und Touristenströme ertragen können wenn man hier wohnen möchte.
Zuletzt geändert von Pico am 02 Nov 2018 19:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Baltimore - Washington – Philadelphia – New York / Juli 2018

Beitrag von Pico »

Und da Philadelphia ja auch noch einen schönen hohen Wolkenkratzer mit Blick über die Stadt zu bieten hat, machen wir uns auf zum One Liberty Observation Deck – Philly from the Top!
In der 57. Etage in 269 Metern Höhe hat man einen 360° Blick über die Stadt – allerdings komplett verglast. Informationstafeln und geführte Runden durch Guides bieten die Gelegenheit Näheres über dieses und der umliegenden Gebäude zu erfahren.


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Wir konnten das One Liberty Observation Deck ja schon sehr gut aus unserem Hotelzimmer sehen – und von hier aus sehen wir auch unser Hotel!

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Nach einem Bummel kreuz und quer durch die Innenstadt gehen wir zurück ins Hotel und packen wir auch schon wieder unsere Koffer, denn morgen geht es... nach New York City!


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Re: Baltimore - Washington – Philadelphia – New York / Juli 2018

Beitrag von Pico »

Sonntag, 08.07.2018 / Philadelphia – New York
Mit dem Greyhound fahren wir ca. 2 Stunden nach New York. Am Port Authority Terminal südlich des Central Parks steigen wir aus – und stehen nach Verlassen des Terminals schon mitten im Getümmel. Es scheint also eine etwas größere Stadt zu sein. Obwohl wir uns vorab zu Hause schon für diesen Terminal entschieden haben da er nicht allzu weit von unserem Hotel am Central Park liegt und es somit per Subway ja kein Problem sein sollte sind wir Landeier gerade etwas überfordert. Daher nehmen uns einen Uber. Nun ja, gute Entscheidung, mal eben so um die Ecke ist das Hotel dann doch nicht und die Sache mit dem Kauf dreier Subway-Tickets ist auch nicht so im Vorbeigehen gemacht wie wir dachten. Wir checken im Hotel ein. Die Nebengänge direkt zu den Zimmern sind extrem eng, man kann nur hinter einander stehen wenn man die Tür öffnet; das Zimmer ist klein und abgewohnt, aber wir sind eben mitten in Manhattan. Allemal teuer genug. Dafür liegt das Hotel genial - unmittelbar an einer Subway und ganz in der Nähe des Central Parks.

Wir machen uns kurz frisch und begeben uns zur Subway. Es ist voll, heiß und laut, aber wir haben erfolgreich drei Wochentickets erstanden. Also ab ins Getümmel und per Subway Richtung Lower Manhattan.

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Am Times Square steigen wir aus. Allein hier gibt es offenbar mehr Menschen als in meiner gesamten Heimatstadt. Wir lassen uns treiben, zu sehen gibt es hier ja genug.

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The Naked Cowboy. Den kennen wir ja schon aus dem Fernsehen. Heute hat er wohl einen Kollegen zur Verstärkung dabei.

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Auch die Ente gibt sich die Ehre und plaudert gelassen mit einem Cop.


Junior entdeckt hier seinen zweiten Lieblingsladen: einen M&M Store! Ja, diese kleinen Schokolinsen haben tatsächlich einen eigenen Store, auf drei Ebenen, mit undenkbaren Merchandise-Artikeln. Von der berühmten Schneekugel über bedruckbare Schokis bis hin zu Essstäbchen gab es hier allerlei Unnützes aber hoch Interessantes zu Bestaunen. Ein quietschgelbes T-Shirt wurde dann vom hocherfreuten Junior in einer special offer- Plastik-Tragetasche aus dem Laden getragen.


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Wir marschieren ein wenig den Broadway entlang. Eine Show jagt hier die andere. Ein Besuch wäre sicherlich schon gewesen, aber Musicals haben wir zu Hause ja auch.
DIESE hier hätte ich aber für mein Leben gern besucht und habe auch schon vorab nach Karten gelinst, aber ausgerechnet zu unserer Zeit spielt er natürlich nicht, erst wieder am 12. Juli. Bis Dezember hätte ich noch Zeit, dann fällt der Vorhang…


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Wenn uns der Hunger überkommt, fallen wir wie gewohnt in die Fast Food Ketten ein, denn richtig Essengehen ist hier natürlich nahezu unbezahlbar.

Somit statten wir unserem „Lieblingsrestaurant“ in den USA, dem Subway, wieder mal einen Besuch ab. Die Brote sind zwar gewohnt wabbelig, aber hier wird wenigstens nichts durch die Fritteuse gezogen und liegt nicht stundenlang schwer im Magen. Getränke gibt es wie üblich als Refill und zum Mitnehmen, was bei der Hitze sehr von Vorteil ist.

Die andere Subway bringt uns am Abend wieder zum Hotel, wo wir bald müde ins Bett fallen.

Wir haben uns vorab per Internet einen New York Sightseeing Pass gekauft, kostet zwar eine Stange Geld aber damit kann man nahezu sämtliche Sehenswürdigkeiten New Yorks ohne weitere Kosten nutzen und kommt auch an den Warteschlangen schneller vorbei. Ein Sightseeing Bus inklusive, der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abklappert. Morgen fangen wir damit an!
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Re: Baltimore - Washington – Philadelphia – New York / Juli 2018

Beitrag von Pico »

Montag, 09.07.2018 / New York
Früh am Morgen sausen wir zur Südspitze Manhattans. Vom Whitehall Terminal fahren wir ca. 25 Minuten hinüber nach Saint George auf Staten Island. Die Fähre ist kostenlos und wird vor allem von Pendlern, aber natürlich auch von schnorrenden Touristen genutzt. Schließlich hat man hier ein herrliches Panorama auf die Skyline von Manhattan und die Freiheitsstatue. Auf Staten Island müssen wir aussteigen, stellen uns aber gleich wieder für die Rückfahrt an und ab geht´s etwa eine Viertelstunde später wieder zurück nach Manhattan.


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Dort angekommen fahren wir zum Ground Zero.
Inmitten dieser parkähnlichen Umgebung hat man als Fremder gar keine Vorstellung wie es hier nach den Anschlägen tatsächlich ausgesehen haben mag. Dort wo die Zwillingstürme standen stürzen nun in den beiden als Denkmal errichteten Brunnen Wassermassen 9 Meter in die Tiefe. Auf den Umrandungen stehen die Namen der Opfer. Es erscheint irgendwie alles unwirklich; man hört das Wasser rauschen und sogar Vögel zwitschern, die Sonne scheint und alles ist… friedlich. Wären da nicht diese endlosen Namen und diese Bilder die man noch im Kopf hat.

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9/11 Memorial Park

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Das Gefühl dieser Unwirklichkeit wird sich später einerseits durch reale Zeugnisse in das der brutalen Wirklichkeit wandeln, andererseits wird die Fassungslosigkeit dieser Ereignisse noch verstärkt. Denn wir besuchen nun das 9/11 Museum. Ein unglaublich emotionaler Ort.

Wie müssen sich diejenigen Menschen hier vor Ort fühlen, welche hier überlebt oder jemanden verloren haben. Unfassbare Gefühle müssen das sein. Als „Außenstehende“ ja schon sehr aufwühlend. Dennoch habe auch ich hier sehr persönliche Gefühle, denn meine Freundin, bei der wir ja in Baltimore wohnen, war einen Tag vor den Anschlägen in einem der Türme – geplant war eigentlich der nächste Tag, aber kurzfristig wurde der Plan geändert und so hat sie New York den Abend zuvor bereits verlassen. Ich kann mich noch gut an das Gefühl erinnern, als sie mir das damals erzählte. Unfassbar. Damals wie heute.

Das Museum zeigt Exponate die sich in und um die Türme herum befunden haben. Reale Gegenstände, die deformiert und voller Schutt das physische Chaos demonstrieren. Aber noch viel bewegender und teilweise schwer zu ertragen gibt es in einer gesonderten Ausstellung auch Ton- und Filmaufnahmen, Stimmen von Augenzeugen und späteren Opfern, deren Geschichten. Hier wo die Ausstellung sehr persönlich wird ist Fotografieren unangemessen und entsprechend verboten, und ich sehe niemanden der sich nicht daran hält.

Es herrscht oft eine beklemmende Stimmung; man sieht Menschen mit Tränen in den Augen, Menschen die sich umarmen, Menschen die einfach nur schweigend dasitzen.

Dennoch finde ich die Ausstellung sehr gelungen: sehr berührend, mit viel Respekt und Liebe aufgebaut; anhand der Gefühle die die Menschen hier zeigen ist dieses Museum offenbar ein wichtiger Ort, das war hier geschehen ist zu verarbeiten und ansatzweise begreifen zu können.

Nicht nur die Ausstellung selbst sorgte für Gänsehaut, wie üblich war auch das Gebäude sehr heruntergekühlt; wir hielten und schon länger hier auf, hatten allerdings noch einen großen Teil der Ausstellung vor uns, aber irgendwann fing unser Junior an zu nörgeln. Und ein nörgelndes Kind ist an so einem Ort völlig unakzeptabel, auch wenn wir ihn durchaus verstehen können. Somit streifen wir z.B. nur noch den Teil der sich mit der Jagd nach den Verursachern und dem folgenden Irakkrieg beschäftigt und verlassen das Museum.

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Unterhalb der Erde: Links die ehemalige Außenmauer des Word Trade Centers, in der Mitte The Last Column, welches in einer aufwändigen Zeremonie am Ground Zero demontiert wurde und das Ende der etwa neunmonatigen Abbrucharbeiten einläutete.

Nach dieser emotionalen Zeitreise atmen wir draußen erst einmal durch und tanken Wärme und Sonne.

Hier, an einem Ort mit den wahrscheinlich mit am teuersten Grundstücken der Welt bleibt Platz für das Gedenken; hier wurde diese Nation ja hier aufs tiefste mitten ins Mark getroffen. Anstatt hier wieder Büros zu errichten, gedenkt man hier der Opfer und zieht trotzig nebenan einen noch größeren Wolkenkratzer wieder hoch. Vielleicht ist es meine Sentimentalität, aber ich sehe es als Zeichen, dass man sich nicht unterkriegen lässt, und das finde ich schlicht und ergreifend positiv.
Ich habe auch oft den übertriebenen Nationalstolz und das ständige Fähnchenwedeln belächelt (und tue es an anderen Stellen immer noch!), hier aber kann ich es gutheißen, der eine oder andere der Betroffenen mag hier sicherlich daraus Kraft schöpfen.
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Re: Baltimore - Washington – Philadelphia – New York / Juli 2018

Beitrag von Pico »

Und gemäß dieser Gedanken machen wir uns nun auf ins neue One World Trade Center, gleich nebenan.

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Es ist mit 541 Metern Höhe das höchste Gebäude der USA. In einem „gläsernen Fahrstuhl“ saust man in den 102. Stock und erlebt dabei eine virtuelle Zeitreise: per Rundum-Film wird gezeigt wie sich die Stadt aus einem Sumpfland innerhalb von etwa 500 Jahren entwickelt hat.

Steigt man dann aus dem Fahrstuhl aus, steht man direkt vor einer weiteren riesigen Leinwand, ein Film zeigt Eindrücke vom Alltag Manhattans, seinen Wahrzeichen sowie eine beeindruckende Aussicht auf die Skyline – bevor sich dann die Leinwand hebt und man diese Aussicht tatsächlich live vor Augen hat. Genial gemacht!

Auf dem Sky-Portal, einer gut vier Meter breite Scheibe in Mitten der Aussichtsplattform mit Live-Aufnahmen von den Straßen unterhalb des Gebäudes hatte man das Gefühl man würde hunderte Meter über dem Erdboden auf einer Glasplatte stehen!

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Hier haben sich die Macher des Turms echt etwas einfallen lassen. Allein diese technische Spielerei machen das Türmchen neben dem 360° Ausblick auf Manhattan zu einem lohnenswerten Ziel.
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Pico
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Registriert: 14 Nov 2003 14:03

Re: Baltimore - Washington – Philadelphia – New York / Juli 2018

Beitrag von Pico »

Wieder unten tummeln wir uns noch ein wenig auf dem Time Square, der M&M Store wartet wieder auf unseren Besuch…

Anschließend schwingen wir uns hier in den Sighseeing Bus um uns bequem bei einer „Nighttour“ (eher gesagt Abendtour) durch die Stadt kutschieren zu lassen. Die schräg stehende Sonne taucht die Stadt in ein abwechslungsreiches Spiel aus Licht und Schatten. Quer durch Downtown Manhattan fahren wir über die Manhattan Bridge hinüber nach Brooklyn. Verdammt hoch hier oben, und dann noch in einem offenen Doppeldecker!!!
Nach einer kurzen Runde durch Brooklyn geht es über die Manhattan Bridge wieder zurück nach Manhattan.

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