Vulkanismus in Süditalien
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Re: Vulkanismus in Süditalien
Hotel Capotaormina
Lage
Im Normalfall verschwende ich keine Zeit, um eine Herberge zu beschreiben, weil die meisten irgendwie gleich sind, doch diesmal war/ist das Ganze anders, denn diese Unterkunft unterscheidet sich in so mancher Hinsicht von den meisten anderen.
Das Hotel befindet sich im äußersten Südosten des auch einmaligen Ortes Taormina. Es wurde Ende der Siebziger Jahre in den Kalkstein der Kliffküste, Ergebnis der Meeresabrasion, hineingemeißelt. Ähnlich wurde bei der Errichtung der beiden Schwimmbecken vorgegangen.
Die Stockwerke werden von oben nach unten nummeriert, da der Eingang sich in der obersten Etage befindet. Dazu haben alle (!) Zimmer Meeresblick.
Blick vom Balkon unseres Zimmers auf den Golf von Giardini-Naxos
Das Hauptrestaurant ist mit einer wunderschönen Terrasse ausgestattet, von der aus sich ein fantastischer Blick auf den Golf von Naxos-Giardini, zur Isola Bella sowie in Richtung Taormina und dem Ätna öffnet .
Blick zum Ätna
Blick zum Schwimmbecken
Blick in Richtung Isola Bella
Zwei unterschiedlich große Konferenzräume ermöglichen Zusammenkünfte unterschiedlichster Art.
Wer vormittags in den Genuss des Meeres kommen will, begibt sich an den Oststrand, Langschläfer wiederum haben die Möglichkeit, es am südlichen zu tun, wo es noch zusätzlich zwei Schwimmbecken gibt. Die beiden Bademöglichkeiten sind durch einen Tunnel miteinander verbunden, der etwa 100 m lang und mit romantischer Beleuchtung versehen ist.
Der Tunnel zwischen den beiden Badeanstalten
All dies würde den Aufenthalt in diesem wirklich außerordentlichen Ambiente zum Traum werden lassen, wenn da nicht ein "klitzekleiner" Störfaktor wäre: die Preise ! Ohne auf Einzelheiten eingehen zu wollen, merke ich bloß an, dass es viel lohnender ist, auswärts zu essen und trinken...
Wer also über das nötige Budget verfügt, fahre in dieses Traumhotel. Wir hatten nur Frühstück; alles andere hätte unseren Etat ziemlich gesprengt...
Capotaormina von Giardini-Naxos aus gesehen
Sonnenuntergang vom Balkon aus bewundert
Ciao Capotaormina
Lage
Im Normalfall verschwende ich keine Zeit, um eine Herberge zu beschreiben, weil die meisten irgendwie gleich sind, doch diesmal war/ist das Ganze anders, denn diese Unterkunft unterscheidet sich in so mancher Hinsicht von den meisten anderen.
Das Hotel befindet sich im äußersten Südosten des auch einmaligen Ortes Taormina. Es wurde Ende der Siebziger Jahre in den Kalkstein der Kliffküste, Ergebnis der Meeresabrasion, hineingemeißelt. Ähnlich wurde bei der Errichtung der beiden Schwimmbecken vorgegangen.
Die Stockwerke werden von oben nach unten nummeriert, da der Eingang sich in der obersten Etage befindet. Dazu haben alle (!) Zimmer Meeresblick.
Blick vom Balkon unseres Zimmers auf den Golf von Giardini-Naxos
Das Hauptrestaurant ist mit einer wunderschönen Terrasse ausgestattet, von der aus sich ein fantastischer Blick auf den Golf von Naxos-Giardini, zur Isola Bella sowie in Richtung Taormina und dem Ätna öffnet .
Blick zum Ätna
Blick zum Schwimmbecken
Blick in Richtung Isola Bella
Zwei unterschiedlich große Konferenzräume ermöglichen Zusammenkünfte unterschiedlichster Art.
Wer vormittags in den Genuss des Meeres kommen will, begibt sich an den Oststrand, Langschläfer wiederum haben die Möglichkeit, es am südlichen zu tun, wo es noch zusätzlich zwei Schwimmbecken gibt. Die beiden Bademöglichkeiten sind durch einen Tunnel miteinander verbunden, der etwa 100 m lang und mit romantischer Beleuchtung versehen ist.
Der Tunnel zwischen den beiden Badeanstalten
All dies würde den Aufenthalt in diesem wirklich außerordentlichen Ambiente zum Traum werden lassen, wenn da nicht ein "klitzekleiner" Störfaktor wäre: die Preise ! Ohne auf Einzelheiten eingehen zu wollen, merke ich bloß an, dass es viel lohnender ist, auswärts zu essen und trinken...
Wer also über das nötige Budget verfügt, fahre in dieses Traumhotel. Wir hatten nur Frühstück; alles andere hätte unseren Etat ziemlich gesprengt...
Capotaormina von Giardini-Naxos aus gesehen
Sonnenuntergang vom Balkon aus bewundert
Ciao Capotaormina
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Re: Vulkanismus in Süditalien
Ätna (Mongibello)
Lage innerhalb Siziliens
Karte des Vulkanapparataes
Wer sich in der Nähe von Sizilien oder auf dieser Insel aufhält, kommt bei klarem Himmel in den Genuss eines Panoramas, das er/sie nie vergessen wird. Der Dominator der Landschaft ist seine Majestät, der Ätna. Er überragt die Landschaft um mehr als 2.000 m, also kann man ihn nicht übersehen
Ätna: Blick aus NO
Wie seine Artgenossen etwas weiter nördlich auch, ist der mächtigste und höchste Vulkanapparat Europas - 1.170 km2 Fläche, 250 km Umfang und bis zu 3.350 m ü. NN. - das Ergebnis der Subduktion (siehe Einführung) der Afrikanischen Platte unter die Eurasische.
Der Prozess der Genese dieses "Monstrums", das die Einheimischen liebevoll einfach Mongibello (der Berg) nennen, begann vor etwa 1.000.000 Jahren und ist bis heute nicht abgeschlossen, da das Abgleiten der südlichen tektonischen Platte unter die dickere nördliche noch lange nicht abgeschlossen ist. Dies wird erst dann der Fall sein, wenn das "Anschweißen" aufhört, und dies wird bestimmt keiner von uns erleben , denn das dauert noch einige Millionen Jahre, wobei auch das Mittelmeer verschwunden sein wird und die Völker Afrikas uns ohne natürliches Hinternis besuchen können - oder auch umgekehrt...
Von der Struktur her besteht das vielleicht weltweit komplizierteste Vulkangebilde aus einem Haupt-, vier Gipfel- und etwa 400 Hangkratern. Die meisten der kleineren Öffnungen befinden sich zwischen 370-1800 m ü.NN. Ihre Anzahl ist ungenau, da nicht alle - aus welchen Gründen auch immer - in der Statistik erfasst sind, eine weltweit fast einmalige Angelegenheit.
Die vulkanischen Aktivitäten, die am Ätna alles andere als rar sind, finden hauptsächlich in den Hangkratern zwischen 1800-2500 m ü. NN. statt. Meist sind sie für die Umgebung kaum gefährlich, doch der Lauf der Geschichte hat aufgezeigt, dass es auch Katastrophen gab, die ich hier nicht näher erwähnen möchte.
Der große Umfang des Ätna geht auf seine dünnflüssige Lava zurück, wodurch eigentlich Schildvulkane entstehen, doch deren Zusammensetzung kann sich ändern - abhängig von den geschmolzenen Gesteinsarten, wodurch der Anteil an Kieselsäure variiert - sodass das zähflüssige Material früher erkalten kann und den Kegel in die Höhe anwachsen lässt. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, dass Vulkankegel nach Ausbrüchen auch z. T. zerstört werden können, was den Apparat dann "nach unten wachsen" lässt... Dies war auch beim Ätna wiederholte Male der Fall, aus welchem Grund seine Höhe nie als stabil angegeben wird. Sie schwankt zwischen 3.300-3.350 m ü.NN.
Rings um den Ätna haben sich, höhenabhängig, mehrere Vegetationsgürtel herausgebildet, in denen Eichen, Birken, Kastanien und - hauptsächlich als erste nach einer Eruption - Ätnaginster wachsen. Ab 2.500 m ü. NN. ist die Gegend vegetationslos, was auch eine Folge der Giftgase ist, die immer wieder austreten. Von den Kulturpflanzen seien hier Orangen, Zitronen, Oliven, Feigen und Pistazien erwähnt.
Eine Besonderheit des Ätna sind die Vulkangrotten, deren Länge bis zu einem Kilometer erreichen kann. Ihre Erklärung besteht darin, dass die Lava an der Oberfläche erkaltet, weiter unten jedoch weiterfließt, sodass sich Hohlräume bilden.
Grotteneingang
Wie auch im Falle des Vulcano, ist auch dieser speihende Berg von Mythen umgeben. Auch er soll zu den Schmieden des Vulkangottes gehört haben. Diese wurden immer dann in Funktion gesetzt, wenn er den Eindruck hatte Venus würde sich mit Anderen vergnügen. Man sieht also, dass Lüste zur Befriedigung nicht neu sind . Sie waren schon bei Göttinnen vorhanden, also werden sich unsere Schönen gedacht haben, dass sie es ihnen gleichtun dürfen... Wir Männer müssen dann schauen, wie wir damit zurechtkommen, denn Schmieden haben wir ja keine mehr...
Begleitet von einem ortskundigen Reiseleiter, dem man die Begeisterung zu seinem Vulkan schon recht früh anmerkte, haben wir einige Hangkrater zwischen 1.600-1.800 m ü. NN. erklommen, die neueren Datums sein mussten, denn die Vegetation befand sich noch im Anfangsstadium. Von ihnen aus eröffneten sich vielseitige Panoramen sowohl in Richtung Hauptkrater, als auch dem Meer zu. Bei genauerer Observation konnten sogar Teile der Ringvegetationen erkannt werden. In diesen Höhen war es auch schon bedeutend frischer, sodass man sich davor während einer kurzen Pause einen einheimischen 70%-igen (!) gönnen konnte, was anschließend nicht ohne war...
Spärliche Vegetation, also ...
Am Rand eines Hangkraters
Hier sind die Eruptionen schon älteren Datums
Auf dem Weg zu einem anderen Krater
Ginster als Vorbote neuen Lebens
Kastanienwald
Lage innerhalb Siziliens
Karte des Vulkanapparataes
Wer sich in der Nähe von Sizilien oder auf dieser Insel aufhält, kommt bei klarem Himmel in den Genuss eines Panoramas, das er/sie nie vergessen wird. Der Dominator der Landschaft ist seine Majestät, der Ätna. Er überragt die Landschaft um mehr als 2.000 m, also kann man ihn nicht übersehen
Ätna: Blick aus NO
Wie seine Artgenossen etwas weiter nördlich auch, ist der mächtigste und höchste Vulkanapparat Europas - 1.170 km2 Fläche, 250 km Umfang und bis zu 3.350 m ü. NN. - das Ergebnis der Subduktion (siehe Einführung) der Afrikanischen Platte unter die Eurasische.
Der Prozess der Genese dieses "Monstrums", das die Einheimischen liebevoll einfach Mongibello (der Berg) nennen, begann vor etwa 1.000.000 Jahren und ist bis heute nicht abgeschlossen, da das Abgleiten der südlichen tektonischen Platte unter die dickere nördliche noch lange nicht abgeschlossen ist. Dies wird erst dann der Fall sein, wenn das "Anschweißen" aufhört, und dies wird bestimmt keiner von uns erleben , denn das dauert noch einige Millionen Jahre, wobei auch das Mittelmeer verschwunden sein wird und die Völker Afrikas uns ohne natürliches Hinternis besuchen können - oder auch umgekehrt...
Von der Struktur her besteht das vielleicht weltweit komplizierteste Vulkangebilde aus einem Haupt-, vier Gipfel- und etwa 400 Hangkratern. Die meisten der kleineren Öffnungen befinden sich zwischen 370-1800 m ü.NN. Ihre Anzahl ist ungenau, da nicht alle - aus welchen Gründen auch immer - in der Statistik erfasst sind, eine weltweit fast einmalige Angelegenheit.
Die vulkanischen Aktivitäten, die am Ätna alles andere als rar sind, finden hauptsächlich in den Hangkratern zwischen 1800-2500 m ü. NN. statt. Meist sind sie für die Umgebung kaum gefährlich, doch der Lauf der Geschichte hat aufgezeigt, dass es auch Katastrophen gab, die ich hier nicht näher erwähnen möchte.
Der große Umfang des Ätna geht auf seine dünnflüssige Lava zurück, wodurch eigentlich Schildvulkane entstehen, doch deren Zusammensetzung kann sich ändern - abhängig von den geschmolzenen Gesteinsarten, wodurch der Anteil an Kieselsäure variiert - sodass das zähflüssige Material früher erkalten kann und den Kegel in die Höhe anwachsen lässt. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, dass Vulkankegel nach Ausbrüchen auch z. T. zerstört werden können, was den Apparat dann "nach unten wachsen" lässt... Dies war auch beim Ätna wiederholte Male der Fall, aus welchem Grund seine Höhe nie als stabil angegeben wird. Sie schwankt zwischen 3.300-3.350 m ü.NN.
Rings um den Ätna haben sich, höhenabhängig, mehrere Vegetationsgürtel herausgebildet, in denen Eichen, Birken, Kastanien und - hauptsächlich als erste nach einer Eruption - Ätnaginster wachsen. Ab 2.500 m ü. NN. ist die Gegend vegetationslos, was auch eine Folge der Giftgase ist, die immer wieder austreten. Von den Kulturpflanzen seien hier Orangen, Zitronen, Oliven, Feigen und Pistazien erwähnt.
Eine Besonderheit des Ätna sind die Vulkangrotten, deren Länge bis zu einem Kilometer erreichen kann. Ihre Erklärung besteht darin, dass die Lava an der Oberfläche erkaltet, weiter unten jedoch weiterfließt, sodass sich Hohlräume bilden.
Grotteneingang
Wie auch im Falle des Vulcano, ist auch dieser speihende Berg von Mythen umgeben. Auch er soll zu den Schmieden des Vulkangottes gehört haben. Diese wurden immer dann in Funktion gesetzt, wenn er den Eindruck hatte Venus würde sich mit Anderen vergnügen. Man sieht also, dass Lüste zur Befriedigung nicht neu sind . Sie waren schon bei Göttinnen vorhanden, also werden sich unsere Schönen gedacht haben, dass sie es ihnen gleichtun dürfen... Wir Männer müssen dann schauen, wie wir damit zurechtkommen, denn Schmieden haben wir ja keine mehr...
Begleitet von einem ortskundigen Reiseleiter, dem man die Begeisterung zu seinem Vulkan schon recht früh anmerkte, haben wir einige Hangkrater zwischen 1.600-1.800 m ü. NN. erklommen, die neueren Datums sein mussten, denn die Vegetation befand sich noch im Anfangsstadium. Von ihnen aus eröffneten sich vielseitige Panoramen sowohl in Richtung Hauptkrater, als auch dem Meer zu. Bei genauerer Observation konnten sogar Teile der Ringvegetationen erkannt werden. In diesen Höhen war es auch schon bedeutend frischer, sodass man sich davor während einer kurzen Pause einen einheimischen 70%-igen (!) gönnen konnte, was anschließend nicht ohne war...
Spärliche Vegetation, also ...
Am Rand eines Hangkraters
Hier sind die Eruptionen schon älteren Datums
Auf dem Weg zu einem anderen Krater
Ginster als Vorbote neuen Lebens
Kastanienwald
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Re: Vulkanismus in Süditalien
Fortsetzung
Birkenwald
Lavafeld neueren Datums
Weg durch Lavafelder - auch neueren Datums...
Zwischen Hölle und Paradies...
Blick in höhere Regionen
Als krönender Abschluss wurden unten im Tal die Schluchten von Alcantara besichtigt, ein Ereignis, das man weiterempfehlen kann, denn die Landschaft ist dort tatsächlich sehenswert.
In den Schluchten des Alcantara, dem einzigen Fluss Siziliens, der nie versiegt
Seltsame Gebilde in der Schlucht
Restaurierte Brücke aus der Römerzeit
Der Alcantara vor der Schlucht
Eigentlich gibt es verschiedene Möglichkeiten mit dem mächtigsten Vulkan Europas in Kontakt zu treten, angefangen von einer Kombination zwischen Bus, Eisen- und Drahtseilbahn, bis hin - wie in unserem Fall - zu einer einfachen Besichtigung einiger Nebenkrater. Am besten ist es bestimmt, wenn man mindestens zwei der angebotenen Varianten annimmt, doch da müssen schon mehrere Faktoren mitspielen...
Fazit: Dank auch des für uns vorteilhaften Wetters am Tag der Erkundung, konnten wir einen Einblick in die Aktivitäten des Feuerspuckers erhalten und das Erlebnis als sehr interessant speichern.
Birkenwald
Lavafeld neueren Datums
Weg durch Lavafelder - auch neueren Datums...
Zwischen Hölle und Paradies...
Blick in höhere Regionen
Als krönender Abschluss wurden unten im Tal die Schluchten von Alcantara besichtigt, ein Ereignis, das man weiterempfehlen kann, denn die Landschaft ist dort tatsächlich sehenswert.
In den Schluchten des Alcantara, dem einzigen Fluss Siziliens, der nie versiegt
Seltsame Gebilde in der Schlucht
Restaurierte Brücke aus der Römerzeit
Der Alcantara vor der Schlucht
Eigentlich gibt es verschiedene Möglichkeiten mit dem mächtigsten Vulkan Europas in Kontakt zu treten, angefangen von einer Kombination zwischen Bus, Eisen- und Drahtseilbahn, bis hin - wie in unserem Fall - zu einer einfachen Besichtigung einiger Nebenkrater. Am besten ist es bestimmt, wenn man mindestens zwei der angebotenen Varianten annimmt, doch da müssen schon mehrere Faktoren mitspielen...
Fazit: Dank auch des für uns vorteilhaften Wetters am Tag der Erkundung, konnten wir einen Einblick in die Aktivitäten des Feuerspuckers erhalten und das Erlebnis als sehr interessant speichern.
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Re: Vulkanismus in Süditalien
Taormina
Lage
Etwas genauere Positionierung: Taormina mit Umgebung
Das Städtchen befindet sich im äußersten NO von Sizilien und wird oft dank seiner Lage und Aussehens, aber auch seines milden Klimas, als "Schmuckkästchen Siziliens" bezeichnet.
Der Ort wurde schon in vorgriechischer Zeit auf einer Terrasse des Monte Tauro in etwa 200 m ü.NN. errichtet, weil die strategische Lage äußerst günstig war: Zum Ionischen Meer gibt es abschüssige Hänge, während dem Inland zu ein noch höher gelegener Felsen, Castelmola, Wache hielt.
Blick in Richtung Jonisches Meer
Blick dem Inland zu
Blick auf die Altstadt
Die Römer errichteten hier zahlreiche Villen für ihre Familien, jedoch auch zu anderen Zwecken, bezüglich Befriedigung innerer Gelüste... In dieser Zeit wurden u.a. riesige Wasserreservoire angelegt, um einer Belagerung auch auf längere Zeit zu widerstehen. Dies wussten z.B. die Sarazenen nicht und mussten unverrichteter Dinge abziehen.
Erst 902 n. Chr. gelang es den Arabern die Stadt einzunehmen. Wiederholte Aufstände der Einheimischen führten dazu, dass der Ort dem Erdboden gleichgemacht wurde und einige Jahrhunderte von der Bildfläche verschwand. Erst im 13. Jh. kam es zu einer neuen Errichtung. Die während dieser Zeit gebauten Einrichtungen waren die Grundlage aller anderen aus späterer Zeit.
Von einer Art Tourismus kann schon in der zweiten Hälfte des 18. Jh. gesprochen werden, als J. W. von Goethe während seiner Italienreise auch hier vorbeischaute. Zur Bekanntmachung der Terrassensiedlung trugen auch die zahlreichen Panoramabilder des Malers Otto Geleng bei. Von da an verweilten viele Berühmtheiten ihrer Zeit in Taormina: Oskar Wilde, D. H. Lawrence, Th. Mann, R. Strauss sind nur einige davon. Der preußische Kaiser Wilhelm II. ließ sich hier sogar eine Winterresidenz bauen.
Der Ort beeindruckt schon aus der Ferne. Im Profil erscheinen mehrstufige Terrassen, die sich vom Meer aus in die Lüfte schwingen und mit z.T. romantischen, z.T. imposanten Bauten ausgestattet sind. Die Anfahrt von der Hauptstraße zwischen Messina und Catania erfolgt über einige schwindelerregende Serpentinen, von denen aus das Panorama über die Isola Bella und dem Golf Giardini-Naxos immer deutlicher und malerischer wird.
Golf Giardini-Naxos
Blick zur Isola Bella
Ist man dann im Ort angekommen, kann man durch meist relativ enge Gassen schlendern und das Riesenangebot von allem Möglichen bewundern. Dabei lohnt sich die Besichtigung des Antiken Theaters - auch noch Griechisches Theater genannt -, von dessen Terrassen aus der Blick voller Bewunderung in alle Himmelsrichtungen schweift - im Osten die wunderschöne Bucht und Insel, im Nordwesten der Felsen von Castelmola, eine Art menschlicher Adlerhorst. Einfach bezaubernd!
Das Antike Theater
Panorama nach Osten
Verstohlener Blick nach NW
Lage
Etwas genauere Positionierung: Taormina mit Umgebung
Das Städtchen befindet sich im äußersten NO von Sizilien und wird oft dank seiner Lage und Aussehens, aber auch seines milden Klimas, als "Schmuckkästchen Siziliens" bezeichnet.
Der Ort wurde schon in vorgriechischer Zeit auf einer Terrasse des Monte Tauro in etwa 200 m ü.NN. errichtet, weil die strategische Lage äußerst günstig war: Zum Ionischen Meer gibt es abschüssige Hänge, während dem Inland zu ein noch höher gelegener Felsen, Castelmola, Wache hielt.
Blick in Richtung Jonisches Meer
Blick dem Inland zu
Blick auf die Altstadt
Die Römer errichteten hier zahlreiche Villen für ihre Familien, jedoch auch zu anderen Zwecken, bezüglich Befriedigung innerer Gelüste... In dieser Zeit wurden u.a. riesige Wasserreservoire angelegt, um einer Belagerung auch auf längere Zeit zu widerstehen. Dies wussten z.B. die Sarazenen nicht und mussten unverrichteter Dinge abziehen.
Erst 902 n. Chr. gelang es den Arabern die Stadt einzunehmen. Wiederholte Aufstände der Einheimischen führten dazu, dass der Ort dem Erdboden gleichgemacht wurde und einige Jahrhunderte von der Bildfläche verschwand. Erst im 13. Jh. kam es zu einer neuen Errichtung. Die während dieser Zeit gebauten Einrichtungen waren die Grundlage aller anderen aus späterer Zeit.
Von einer Art Tourismus kann schon in der zweiten Hälfte des 18. Jh. gesprochen werden, als J. W. von Goethe während seiner Italienreise auch hier vorbeischaute. Zur Bekanntmachung der Terrassensiedlung trugen auch die zahlreichen Panoramabilder des Malers Otto Geleng bei. Von da an verweilten viele Berühmtheiten ihrer Zeit in Taormina: Oskar Wilde, D. H. Lawrence, Th. Mann, R. Strauss sind nur einige davon. Der preußische Kaiser Wilhelm II. ließ sich hier sogar eine Winterresidenz bauen.
Der Ort beeindruckt schon aus der Ferne. Im Profil erscheinen mehrstufige Terrassen, die sich vom Meer aus in die Lüfte schwingen und mit z.T. romantischen, z.T. imposanten Bauten ausgestattet sind. Die Anfahrt von der Hauptstraße zwischen Messina und Catania erfolgt über einige schwindelerregende Serpentinen, von denen aus das Panorama über die Isola Bella und dem Golf Giardini-Naxos immer deutlicher und malerischer wird.
Golf Giardini-Naxos
Blick zur Isola Bella
Ist man dann im Ort angekommen, kann man durch meist relativ enge Gassen schlendern und das Riesenangebot von allem Möglichen bewundern. Dabei lohnt sich die Besichtigung des Antiken Theaters - auch noch Griechisches Theater genannt -, von dessen Terrassen aus der Blick voller Bewunderung in alle Himmelsrichtungen schweift - im Osten die wunderschöne Bucht und Insel, im Nordwesten der Felsen von Castelmola, eine Art menschlicher Adlerhorst. Einfach bezaubernd!
Das Antike Theater
Panorama nach Osten
Verstohlener Blick nach NW
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Re: Vulkanismus in Süditalien
Fortsetzung
Innerhalb eines Stadtrundgangs tauchen zahlreiche Gebäude, Türme, Plätze, Luxushotels u.v.a.m. auf, oft umrahmt von bunten Blumen und Zierpflanzen, die dem ganzen Ambiente ein mittelalterliches Flair verleihen. Dazu tragen auch noch die kleinen, aber romantisch gefertigten Balkone bei, die an einen Klassiker von Verona erinnern...
Balkon wie in Verona...
Neustadt
Cafe am Turm
Domplatz
Stadtbummel
Eine der Haupteinkaufsstraßen
Teil des Domplatzes
Porta Messina
Der faszinierte Tourist merkt kaum, dass er es hier mit mehr als gepfefferten Preisen zu tun hat. Tatsächlich ist mir auf meinen vielen Reisen kaum ein Ort bekannt, der seine Gäste derart abzockt, aber wie heißt es so schön: "Dumm ist nicht der, der solche Preise verlangt, sondern der, der sie zahlt!"
Unsere Unterkunft befand sich etwa zwei Kilometer vom Ortskern entfernt, doch es gab hoteleigene Pendelbusse - neudeutsch Shuttlebusse... -, die den Höhenunterschied mehrere Male am Tag überwanden. So bot sich uns eine gute Gelegenheit, nach Lust und Laune hin und her zu fahren, was wir selbstverständlich ausgenützt haben. Dabei haben wir u.a. die überteuerten Lebensmittelläden ausgetrickst, indem das einzige Geschäft mit normalen Preisen, das sich am anderen Ende der Stadt befand... aufgespürt und besucht wurde. Es zu finden, war nicht so einfach, denn es ist auf keiner touristischen Karte eingetragen. Ein Schelm, wer dabei Hintergedanken hat...
Am letzten Morgen wurden wir an der Rezeption gebeten, noch eine kleine Spende für Taormina zu berappen, deren Höhe wir noch in keinem anderen Ort angetroffen hatten . Ja, Schönheit lässt sich halt was kosten...
Fazit: Ein malerischer Ort mit einer einmaligen Lage und einer faszinierenden Geschichte. Schade nur, dass er durch seine Preise bestimmt kein Touristenmagnet ist, aber dies scheint den Lokalbehörden wenig auszumachen, denn jährlich verlieren sich her immerhin 1.300.000 Gäste.
Ciao Taormina
Innerhalb eines Stadtrundgangs tauchen zahlreiche Gebäude, Türme, Plätze, Luxushotels u.v.a.m. auf, oft umrahmt von bunten Blumen und Zierpflanzen, die dem ganzen Ambiente ein mittelalterliches Flair verleihen. Dazu tragen auch noch die kleinen, aber romantisch gefertigten Balkone bei, die an einen Klassiker von Verona erinnern...
Balkon wie in Verona...
Neustadt
Cafe am Turm
Domplatz
Stadtbummel
Eine der Haupteinkaufsstraßen
Teil des Domplatzes
Porta Messina
Der faszinierte Tourist merkt kaum, dass er es hier mit mehr als gepfefferten Preisen zu tun hat. Tatsächlich ist mir auf meinen vielen Reisen kaum ein Ort bekannt, der seine Gäste derart abzockt, aber wie heißt es so schön: "Dumm ist nicht der, der solche Preise verlangt, sondern der, der sie zahlt!"
Unsere Unterkunft befand sich etwa zwei Kilometer vom Ortskern entfernt, doch es gab hoteleigene Pendelbusse - neudeutsch Shuttlebusse... -, die den Höhenunterschied mehrere Male am Tag überwanden. So bot sich uns eine gute Gelegenheit, nach Lust und Laune hin und her zu fahren, was wir selbstverständlich ausgenützt haben. Dabei haben wir u.a. die überteuerten Lebensmittelläden ausgetrickst, indem das einzige Geschäft mit normalen Preisen, das sich am anderen Ende der Stadt befand... aufgespürt und besucht wurde. Es zu finden, war nicht so einfach, denn es ist auf keiner touristischen Karte eingetragen. Ein Schelm, wer dabei Hintergedanken hat...
Am letzten Morgen wurden wir an der Rezeption gebeten, noch eine kleine Spende für Taormina zu berappen, deren Höhe wir noch in keinem anderen Ort angetroffen hatten . Ja, Schönheit lässt sich halt was kosten...
Fazit: Ein malerischer Ort mit einer einmaligen Lage und einer faszinierenden Geschichte. Schade nur, dass er durch seine Preise bestimmt kein Touristenmagnet ist, aber dies scheint den Lokalbehörden wenig auszumachen, denn jährlich verlieren sich her immerhin 1.300.000 Gäste.
Ciao Taormina
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Re: Vulkanismus in Süditalien
Castelmola
Lage von Castelmola
Touristische Karte
Eine Etage höher gelegen als Taormina liegt das malerische Städchen Castelmola (ca. 1.100 EW) in etwa 550 m ü.NN. Das Kleinod kann von Taormina mit dem Bus - ca. 15 min. - oder zu Fuß über Madonna delle Rocca - etwa 90 min. - erreicht werden.
Die Geschichte des Ortes ist der der größeren Schwester sehr ähnlich, schließlich haben sich die Bewohner über Jahrhunderte gegenseitig ausgeholfen, da sie fast immer von den gleichen Feinden angegriffen wurden.
Ist man oben angelangt, eröffnen sich in alle Richtungen Aussichten, die sogar diejenigen von Taormina bei Weitem übertreffen ! Sehenswert im Ort ist die KIrche San Giogio und das Schloss Cocolamazzo, wo man in Stein gehauene Gräber zu Gesicht bekommt.
Blick nach NO
Wegen seiner einmaligen Lage wurde Castelmola in die Gruppe der schönsten Ortschaften Italiens ("I borghi piu belli d`Italia") aufgenommen - zu Recht, wie ich finde.
Man schlendert durch die engen Gassen, bis man vor einen tiefen Abgund kommt und muss die Richtung ändern, ehe sich dann nach wenigen Minuten ein weiterer auftut. Irgendwie gruselig , aber auch spektakulär ! Einfach herrlich Dann kann man sich auf eine Terrasse setzen und ein Glas des dort hergestellten und überregional bekannten Mandelwein (vino la mandorla) genießen - bei großartigem Panorama !
Ein Gässchen im kleinen Ort
Die Kirche des Städtchens San Giorgio
Schlendern durch Castelmola
Blick von Castelmola auf die Festung von Taormina
Panorama mit Kaktus
Letzter Blick auf Castelmola
Ciao Bella Italia Vulcanica
Damit endete eine vierzehntägige Reise in den Süden Italiens. Die gesteckten Ziele sowie Erwartungen wurden zum größten Teil erreicht. Leider hat das Wetter im zweiten Teil nicht immer mitgespielt, doch es hätte ja auch schlimmer kommen können... Seien wir also mit dem Erreichten zufrieden.
E N D E
Lage von Castelmola
Touristische Karte
Eine Etage höher gelegen als Taormina liegt das malerische Städchen Castelmola (ca. 1.100 EW) in etwa 550 m ü.NN. Das Kleinod kann von Taormina mit dem Bus - ca. 15 min. - oder zu Fuß über Madonna delle Rocca - etwa 90 min. - erreicht werden.
Die Geschichte des Ortes ist der der größeren Schwester sehr ähnlich, schließlich haben sich die Bewohner über Jahrhunderte gegenseitig ausgeholfen, da sie fast immer von den gleichen Feinden angegriffen wurden.
Ist man oben angelangt, eröffnen sich in alle Richtungen Aussichten, die sogar diejenigen von Taormina bei Weitem übertreffen ! Sehenswert im Ort ist die KIrche San Giogio und das Schloss Cocolamazzo, wo man in Stein gehauene Gräber zu Gesicht bekommt.
Blick nach NO
Wegen seiner einmaligen Lage wurde Castelmola in die Gruppe der schönsten Ortschaften Italiens ("I borghi piu belli d`Italia") aufgenommen - zu Recht, wie ich finde.
Man schlendert durch die engen Gassen, bis man vor einen tiefen Abgund kommt und muss die Richtung ändern, ehe sich dann nach wenigen Minuten ein weiterer auftut. Irgendwie gruselig , aber auch spektakulär ! Einfach herrlich Dann kann man sich auf eine Terrasse setzen und ein Glas des dort hergestellten und überregional bekannten Mandelwein (vino la mandorla) genießen - bei großartigem Panorama !
Ein Gässchen im kleinen Ort
Die Kirche des Städtchens San Giorgio
Schlendern durch Castelmola
Blick von Castelmola auf die Festung von Taormina
Panorama mit Kaktus
Letzter Blick auf Castelmola
Ciao Bella Italia Vulcanica
Damit endete eine vierzehntägige Reise in den Süden Italiens. Die gesteckten Ziele sowie Erwartungen wurden zum größten Teil erreicht. Leider hat das Wetter im zweiten Teil nicht immer mitgespielt, doch es hätte ja auch schlimmer kommen können... Seien wir also mit dem Erreichten zufrieden.
E N D E
Re: Vulkanismus in Süditalien
Herzlichen Dank! Wieder ein toller Bericht! Insbesondere nachdem wir 2018 etwas nördlich davon segeln werden!
Viele Grüße
Tom
Tom