Hallo Forum,
nach 10 Urlauben auf den Seychellen (die immer unsere Herzensinseln bleiben werden und die wir schon fast als unsere 2. Heimat betrachten) sollte es nun doch mal etwas anderes sein. Nachdem wir auf unserem letzten Seychellen-Trip mit Emirates einen Zwischenstopp in Dubai eingelegt haben und wir uns seitdem für die Arabische Halbinsel interessieren, sind wir als neues Reiseziel auf den Oman gestoßen. Wir haben das Land im Oktober 2 ½ Wochen auf eigene Faust mit Geländewagen bereist und ich muss sagen, unsere Erwartungen wurden übertroffen. Es war einer der schönsten Urlaube unseres Lebens. Wir planen schon die nächste Reise in dieses landschaftlich vielfältige und überaus gastfreundliche Land. Anbei ein paar Foto-Eindrücke:
Die Fotos sind toll, besonders gefällt mir die Ziege mit der attraktiven Frisur:)
Schon ein gewaltiger Gegensatz zu den Seychellen... schon allein von den Farben...obwohl der Himmel auch klasse blau ist!
Hallo,
schön, dass Euch die Bilder gefallen.
Der Oman lässt uns nicht los. Wir haben gerade eine neue Reise im April gebucht.
Geplant sind unter anderem eine Wüstendurchquerung, Besuch der Insel Masirah (Beschreibung: kilometerlangen einsame Strände, Schildkrötenbrutgebiet), Weiterfahrt an der dünn besiedelten Ostküste (Beschreibung: mehr Kamele als Menschen) bis nach Salalah im Süden. Wir freuen uns schon wie verrückt.
Werde anschließend berichten.
LG, Urlaubsmaus
Hallo, wir sind zurück von unserer zweiten Oman-Reise.
4.500 Kilometer waren wir unterwegs über die Berge, durch die Wüste und an der grandiosen Felsküste bis ganz tief in den Süden des Landes.
Hier ein paar Foto-Eindrücke:
Sultanspalast in Muscat
Weihrauchbrenner in Muttrah
Ras al Sawadi
Wadi Bani Habib (Jebel Akhdar)
Wahiba Sands
"Lost Boat" auf Masirah-Island
Kamelskelett
grandioser Strand bei Ras Marqaz
"Krabbentürme" am Strand
Aufgrund der dünnen Besiedlung des Landes sind die kilometerlangen Strände echt noch menschenleer im wahrsten Sinne des Wortes.
Wegen der kargen Vegetation kann man mit dem Auto ungehindert bis auf den Strand fahren und überall frei campen.
Die Landschaft ist der genaue Gegensatz zu den Seychellen, hat uns aber total begeistert.
Strand bei Shuwaymiyah
Kamelausflug auf der Küstenstraße nach Hasik
Felsenküste bei Mughsayl
Seaturtle
Zig-Zag-Road Richtung jemenitische Grenze
Weihrauchbäume im Wadi Dawkha
Sonnenuntergang in Salalah
The Chedi Muscat
Strand vom Chedi
danke für die Eindrücke. Sieht schon recht karg aus, aber dann auch wieder unerwartet grün! 4500km sind natürlich eine Ansage, aber man muss ja nicht zwingend bis zum Jemen runter...
Kannst Du neben dem "anfixen" mit den Bildern noch ein wenig mehr schreiben? Es hört sich ja an, dass Ihr alles selbst organisiert habt und auch von Camping geschrieben. Was hattet Ihr als Auto? 4wd Geländewagen? Was für Übernachtungen - Camping, Hotels? Wie sehen generell die Preise vor Ort aus? Selbstversorgung mit allem notwendigen "on the road" kein Problem oder vorher in Muskat Großeinkauf? Wie sieht es mit Verständigung aus? ...
wir hatten einen 4W Nissan Pathfinder. Das Straßennetz ist sehr gut ausgebaut und es werden ständig neue Straßen gebaut. Wenn man allerdings auch mal etwas abseits der Hauptverkehrsstraßen fahren will, z.B. in den Wadis, in den Bergen und in der Wüste, ist ein Geländewagen empfehlenswert. Außerdem macht Offroad-Fahren einfach Spaß. Wir hatten den Wagen gemietet über Internet bei Europcar, Preis ca. 60 € pro Tag plus eine Rückführungsgebühr von Salalah nach Muscat, weil wir zurück geflogen sind. Das Benzin ist extrem günstig, der Liter Super kostet ca. 25 Cent.
Wir haben alles selbst organisiert, d.h. Reiseführer und Internetberichte gelesen, dann die Route festgelegt und in Tagesetappen geteilt. Eine gute Investition vor der Reise war ein Navigationsgerät (von Garmin) mit Karte von mittlerem Osten. Hier konnte ich viele Ziele schon vorab eingeben und speichern. Gut ist, dass das Navi auch immer sehr zuverlässig die Kilometer bis zur nächsten Tankstelle angezeigt hat. Bei Europcar kann man zwar ein Navi mitbuchen, aber manchmal haben sie dann keins vorrätig.
Wir haben die Wahiba-Wüste mit Begleitung durchquert und eine Nacht unter freiem Himmel geschlafen. Ansonsten haben wir in Hotels/Unterkünften gewohnt, die wir vorher übers Internet gebucht hatten, meist über booking.com oder direkt angeschrieben. Das Preisniveau der Hotels ist leider relativ hoch, selbst die einfachste Unterkunft in einem kleinen Fischerdorf hat 30 Rial (umgerechnet 60 €) gekostet, darunter geht kaum etwas. Wir haben aber auch Reisende getroffen, die Camping-Ausrüstung dabei hatten (die kann man in Muscat ausleihen), freies Campen ist überall möglich.
Essen im Hotel ist ebenfalls auf relativ hohem Preisniveau, außerhalb der Hotels hingegen sehr günstig. Versorgung ist kein Problem im gesamten Hauptstadtbereich (Capital Area) und im Bereich um Nizwa und Salalah, hier gibt es große Supermarktketten (z.B. Lulu Hypermarket, Carrefour), die jeden Realkauf oder Rewemarkt in den Schatten stellen hinsichtlich der Qualität der Produkte (den Arabern ist gutes Essen sehr wichtig). Aber auch wenn man in die weniger dicht besiedelten Gegenden fährt, findet man kleine, meist von Indern betriebene Shops (ähnlich wie auf den Seychellen), und in den zahlreichen Tankstellen kann man auch immer Getränke und Snacks kaufen. Alkohol ist außerhalb der von Hotels allerdings nicht erhältlich.
Man muss natürlich nicht bis ganz in den Süden fahren. Viele Reisende, die nach Salalah wollen, fliegen von Muscat aus. Der Mittelteil des Landes ist extrem karg und kaum besiedelt, aber gerade das hat uns gereizt. Außerdem ist auch in diesem Landesteil gewährleistet, dass ca. alle 150 km eine Tankstelle kommt. Wir mussten also weder Lebensmittel noch Benzin auf Vorrat mitnehmen.
Die Verständigung klappt problemlos mit Englisch. Die Omanis haben einen hohen Bildungsstandard und sind sehr hilfsbereit und gastfreundlich; sie haben eine sehr zurückhaltende und angenehme Art. An das Erscheinungsbild (Männer in weißen Gewändern, Frauen in schwarzer Verschleierung) hat man sich schnell gewöhnt, schon nach kurzem kam es uns ganz selbstverständlich vor. Im Oman wird eine tolerante Ausprägung des Islams praktiziert, die anderen Religionen nicht feindlich gegenübersteht. Als Reisender kann man sich ganz normal kleiden, man sollte lediglich nicht zu freizügig in der Öffentlichkeit auftreten (an den Hotelstränden sind Bikinis hingegen o.k.). Die Omanis begegnen auch Frauen gegenüber sehr höflich und respektvoll; auch ohne männliche Begleitung hat man daher keinerlei Probleme.
Wenn man sich für die arabische Lebensart interessiert und karge Landschaften mag, ist der Oman ein fantastisches Reiseland. Man hat eine gute Infrastruktur und kann sich völlig frei im ganzen Land bewegen. Wir haben uns niemals unsicher gefühlt, selbst in den entlegensten Gegenden. Trotz der Kargheit wachsen in den Oasenstädten Palmen und Früchte; im Süden bei Salalah ist es sogar fast tropisch mit riesigen Bananenplantagen mitten in der Stadt.
Ja, so könnte ich immer weiter schwärmen…
Wir werden sicher nochmal dorthin reisen, wenngleich wir unseren geliebten Seychellen sicher nicht untreu werden.
vielen Dank für die ausführlichen Infos - das hört sich alles in allem nach Easy Traveling an
Und wieder eine Destination, die sich auf meine Liste geschoben hat...
mit den Bildern noch ein wenig mehr schreiben? Es hört sich ja an, dass Ihr alles selbst organisiert habt und auch von Camping geschrieben. Was hattet Ihr als Auto? 4wd Geländewagen? Was für Übernachtungen - Camping, Hotels? Wie sehen generell die Preise vor Ort aus? Selbstversorgung mit allem notwendigen "on the road" kein Problem oder vorher in Muskat Großeinkauf? Wie sieht es mit Verständigung aus? ...