Botswana Mombo-Lodge

Alles über andere Länder abseits der Seychellen - Infos, Berichte, Anfragen...
Dirk
Beiträge: 117
Registriert: 29 Okt 2001 14:05

Botswana, Mombo-Lodge

Beitrag von Dirk »

Für April/Mai 2008 habe ich mit meiner Frau eine Reise zur Mombo-Lodge in Botswana für eine Woche ins Auge gefasst. Kennt jemand von Euch dieses Camp? Gibt es bessere Camps mit ähnlichem Standard, um Tiere zu beobachten. Wie kommt man von Botswana möglichst einfach auf die Seychellen, um anschließend noch eine Woche dort (La Digue, Silhouette) zu verbringen? Über Antworten würde ich mich freuen. :)
Gruß, Dirk
Dirk
Beiträge: 117
Registriert: 29 Okt 2001 14:05

Beitrag von Dirk »

Danke, für die schnelle Antwort. Dieser "Werbung" gehe ich gerne nach. E-Mail folgt.
Gruß, Dirk
Dirk
Beiträge: 117
Registriert: 29 Okt 2001 14:05

Re: Botswana, Mombo-Lodge

Beitrag von Dirk »

Ewas verspätet ein paar Eindrücke von unserer Reise im April/Mai dieses Jahres nach La Digue und anschließend nach Botswana:

Auf La Digue waren meine Frau und ich jetzt das dritte Mal - zuletzt vor fünf Jahren. Aufgefallen ist uns, dass es offensichtlich mehr Touristen auf der Insel gibt. Es ist überall etwas voller. Vor allem fallen die (italienischen) Reisegruppen akustisch und optisch auf... Auch an La Digue haben inzwischen schlichte Gemüter in großer Zahl Gefallen gefunden, deren größtes Urlaubsziel darin zu bestehen scheint, in möglichst kurzer Zeit durch stundenlanges Braten ihrer Leiber in der Mittagssonne den Bräunungsgrad eines Grillhähnchens zu erreichen. Man meint offenbar, mit einer solchen Proletenbräune, - natürlich streifenlos -, zu hause immer noch Eindruck schinden zu können. Den Hautarzt und Onkologen wird es freuen. Trotz allem ist La Digue aber immer noch eine wunderschöne Insel auf der man sich hervorragend erholen kann. Man sollte sich nur etwas antizyklisch verhalten (früh morgens oder abends an den Strand) dann kann man Vielem entgehen. La Passe macht zunehmend einen gepflegten und relativ wohlhabenden Eindruck. Man sieht fast nur noch schmucke Häuser und Gärten.

Nach den 10 Tagen Erholung auf La Digue (Patatran Village) sollte eine (unsere erste) Safari mit möglichst vielen Tierbeobachtungen folgen. Nach unseren Recherchen im Internet im letzten Jahr erschien uns Botswana mit dem Okawangodelta dafür die besten Voraussetzungen zu bieten. Spektakuläre Landschaft, viele Tiere in freier Wildbahn, keine Zäune, kein Massentourismus, ähnliches Tourismuskonzept wie auf den Seychellen: wenige Touristen, die dafür viel zahlen müssen, politisch stabiles System. Und wenn man schon per Mausklick in Botswana ist, stößt man auch sehr schnell auf http://www.wilderness-safaris.com mit faszinierenden Camps mit einem ökologischen und sozialen Anspruch. Mit Hilfe von TRAUMINSELREISEN haben wir dann im Herbst 2007 für je drei Übernachtungen das Vumbura Plains Camp, das Jao Camp und die 10 Tage auf La Digue inklusive aller Transfers und Flüge gebucht. Alles hat wie erwartet hervorragend geklappt. Auf den schönen und informativen Internetseiten von Wilderness-safaris bekommt man einen sehr guten Eindruck von den Camps weltweit (z.B. auch North Island auf den Seychellen) und u.a. von dem Okawangodelta.

Wir flogen von Mahé über Johannesburg (mit einer Übernachtung im Hotel Westcliff - sehr zu empfehlen!) nach Maun (Botswana). Auf dem "internationalen" Airport Maun stiegen wir dann in ein Kleinflugzeug, welches uns für die ersten Tage (drei Übernachtungen) zur Vumbura Plains Lodge brachte. Bereits bei diesem Flug bekommt man einen großartigen ersten Eindruck von dem Okawangodelta. März/April beginnt das Wasser des Okawango aus Angola in die Ebene in Botswana zu fließen und diese bis zum Sommer nach und nach zu weiten Teilen zu überfluten. Ca. 200 mal 200 Kilometer ist dieses Gebiet groß. Sumpfige Areale mit dichtem Wasserpflanzenbewuchs (Papyrus und Seerosen) wechseln sich mit trockenen Inseln mit dichtem oder lockerem Baum- und Buschbewuchs ab. Es gibt keine Straßen oder Häuser, selbst von den vereinzelt im Okawangodelta liegenden Camps sind aus der Luft, wenn überhaupt, nur die Flugpisten zu sehen. Die "Zelte" sind zwischen den Bäumen versteckt. Schon beim Landeanflug zur Vumbura Plains Lodge haben wir die ersten Großtiersichtungen: eine Giraffe steht neben der Landebahn und scheint sich für den einschwebenden lärmenden Flieger nicht zu interessieren, einer Gruppe Zebras und Impalas geht es genauso. Auf der halbstündigen Fahrt zum Camp mit dem offenen Jeep können wir weitere Tiersichtungen "sammeln": Gnus, ein Krokodil, Hornraben, Marabus, etc. Bei der ersten abendlichen Ausfahrt begleiten wir ein Rudel Löwen (7 Tiere) von ihrem Schlafplatz zu einem Wasserloch an dem sie ihren Sundowner zu sich nahmen. Am nächsten Morgen sah sich das Rudel nach fester Nahrung um, die es auch in einem ausgewachsenen Büffelweibchen fand. Im hohen Gras anschleichen, umzingeln und innerhalb von wenigen Sekunden, die Überraschung nutzend, springt ein Weibchen dem Büffel an die Kehle und zwei drei weitere Löwen reißen das Opfer um. Alles beinahe lautlos und kaum blutig. Ich will nicht mit den ganzen Tierbeobachtungen langweilen, aber obwohl wir durch die zuvor gelesenen Berichte schon eine sehr hohe Erwartung hatten, sie wurde übertroffen. Warum: eine unglaubliche Vielzahl von Tieren, keine großen Herden, sondern eher Familienverbände und Rudel, aber alle Arten, die man in diesen Gegenden erwarten kann. In den ersten drei Tagen hatten wir bereits (bis auf den Leoparden) alle Großtiere dieser Region gesehen. Bei den Nachtfahrten sogar die selten zu beobachtende Wildkatze und einen Karakal. Das Beste ist, dass man sich mit den offenen Jeeps auf fünf bis zehn Metern den Tieren nähern kann, ohne dass diese sich in irgend einer Weise dadurch in ihrem Verhalten beirren lassen. Auto und Menschen werden einfach ignoriert und keines Blickes gewürdigt. In den Wilderness-Camps ist der Abschuss von Tieren verboten und auch das Anfüttern verpönt. Der Mensch wird deshalb nicht als Gefahr und auch nicht als Futterquelle angesehen. Man kann deshalb das natürliche Verhalten aus nächster Nähe beobachten. Es ergeben sich deshalb auch fantastische Fotomotive. Die BBC hat nicht ohne Grund in den Wilderness-Camps (insbesondere in der Mombo-Lodge) ihre berühmten Tierfilme im Okawangodelta gedreht. Im Jao Camp war BBC gerade zur Zeit unseres Besuchs aktiv. Da die Camps nicht eingezäunt sind, stehen die Bungalows erhöht auf Holzpfählen, damit die Tiere, besonders nachts ungestört durch das Camp ziehen können. Elefanten und Impalas tagsüber, Flusspferde, aber auch Leoparden eher nachts, schauen schon mal vorbei. Nach dem Essen wird man deshalb in der Dunkelheit von den Gemeinschaftsräumen in die eigenen "Zelte" stets von einem Guide begleitet. Spaziergänge sollte man sich nachts lieber verkneifen.

Zwei Ausfahrten gab es jeden Tag. Wecken morgens um 5.45 Uhr, Abfahrt ca. um 7 Uhr. Abends von 16 Uhr bis ca. 19 Uhr die zweite Safari. Dazwischen und während der Ausfahrt viele kleine und große, tolle Snaks, Kuchen, Imbisse und ganze Menüs. Eine perfekte Rundumversorgung. Abends ab 20 Uhr großes gemeinsames Dinner an einer langen Tafel mit anschließendem Lagerfeuer am Feuerplatz. Hervorragende Küche, überaus freundliches, professionelles Personal (was besonders positiv auffällt wenn man gerade von den Seychellen kommt). Die kleine Schar der Gäste (maximal 18 Personen pro Camp) kamen aus den USA, Spanien, Portugal, England, Brasilien und Japan. Deutsche sind eher selten anzutreffen. Über die sehr geschmackvolle und großzügige Ausstattung kann man sich auf den o.g. Internetseiten einen guten Eindruck verschaffen. Während des gesamten Aufenthalts in einem Camp steht ein gutausgebildeter, meist einheimischer Führer, zwei Touristen zur Verfügung. Die Jeeps (oder Boote) waren deshalb meist nur mit dem Führer und zwei Personen (maximal vier Personen) besetzt, so dass man eigene Wünsche bei der Tour äußern konnte. Deshalb gelang es uns auf eigenen Wunsch nach langem Warten und viel Geduld und Glück in der Nähe des Jao Camp die noch "fehlende" Leopardin mit ihrem etwa einmonatigen Nachwuchs zu begucken. Nachts wird es recht kalt - bis an die Frostgrenze. Im Vumbura Camp erhielten wir Warmflaschen fürs Bett. Tagsüber schien immer, ohne Wolken am Himmel, die Sonne bei bis zu ca. 25 Grad. Von der Vumbura Plains Lodge ging es weiter mit dem Hubschrauber ins Jao Camp, welches ca. einen 40-Minuten-Flug entfernt in einer feuchteren Gegend liegt. Natürlich ist ein solcher Flug super, da man in geringer Flughöhe (300 Meter) einen umwerfenden Überblick über diese eindrucksvolle Landschaft erhält.

Fazit: wer sich für die afrikanische Tierwelt und eine Safari interessiert, wird voll auf seine Kosten kommen. Apropro Kosten, die sind hoch. Botswana ist ein teures Reiseland, aber wegen der einmaligen Natur und den exklusiven nahezu perfekten Wilderness-Camps ist das Preis-Leistungsverhältnis dennoch gut. Die Kombination Seychellen/Botswana hat uns sehr gefallen, da TRAUMINSELREISEN uns bequeme Flugverbindungen und Transfers herausgesucht hatte. Man muss sich bei der Urlaubsplanung dann natürlich etwas den Flugplänen anpassen.
Zuletzt geändert von Dirk am 25 Jul 2008 14:25, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
seybrew
Beiträge: 1406
Registriert: 28 Okt 2001 08:39
Wohnort: Eine Stadt mit dem Motto "Offen aus Tradition"

Re: Botswana, Mombo-Lodge

Beitrag von seybrew »

Vielen Dank für diesen schön geschriebenen und sehr informativen Bericht, Dirk.

Liebe Grüße von Seybrew
"Wie glücklich würde mancher leben, wenn er sich um anderer Leute Sachen so wenig bekümmerte, wie um die eigenen.”
Oscar Wilde
Mrs Uli
Beiträge: 34
Registriert: 21 Jun 2005 13:45

Re: Botswana, Mombo-Lodge

Beitrag von Mrs Uli »

Ich war mal eben in Afrika ... :wink:
Dankeschön!!

Gruß
Ulrike
Gaby
Beiträge: 310
Registriert: 24 Okt 2001 22:19

Re: Botswana, Mombo-Lodge

Beitrag von Gaby »

Hallo Dirk,

vielen Dank für die interessante Schilderung eurer Afrikaerlebnisse, hat Spaß gemacht sie zu lesen. Scheint ja wirklich ein Eldorado für Tierfotografen zu sein. Ich hoffe, wir können hier demnächst noch ein paar Fotos bewundern.

Gruß Gaby 8)
Dirk
Beiträge: 117
Registriert: 29 Okt 2001 14:05

Re: Botswana, Mombo-Lodge

Beitrag von Dirk »

Vielen Dank für Eure freundliche Reaktion auf meinen kurzen Reisebericht! Einige Fotos werden demnächst folgen.
Grüße von Dirk
Benutzeravatar
metamorphosia
Beiträge: 58
Registriert: 07 Jan 2004 13:50
Wohnort: Bayern

Re: Botswana, Mombo-Lodge

Beitrag von metamorphosia »

Hallo Dirk,

habe gerade mit Interesse deinen schönen Bericht gelesen. Freue mich schon auf die Bilder!
Ich glaube das würde mir auch sehr gut gefallen.

viele Grüße
meta
Vielleicht verdirbt Geld den Charakter. Auf keinen Fall aber macht Mangel an Geld ihn besser.
J. Steinbeck
Dirk
Beiträge: 117
Registriert: 29 Okt 2001 14:05

Re: Botswana, Mombo-Lodge

Beitrag von Dirk »

Sehenswerte Bilder und informative Texte u.a. über die Camps in Botswana findet man auch auf der auffallend ansprechend gestalteten Homepage vom deutschen Reiseveranstalter INTOSOL: www.intosol.de
Gruß von Dirk
Benutzeravatar
boldie
Beiträge: 483
Registriert: 13 Jun 2007 08:58

Re: Botswana, Mombo-Lodge

Beitrag von boldie »

Schöner und interessanter Bericht, den ich jetzt erst gelesen habe. Hat direkt mein Fernweh-Gen angesprochen. :D
„Die Wahrheit ist unser wertvollstes Gut. Laßt uns sparsam mit ihr umgehen!“
Mark Twain
Dirk
Beiträge: 117
Registriert: 29 Okt 2001 14:05

Re: Botswana, Mombo-Lodge

Beitrag von Dirk »

Flug.jpg
Flug.jpg (178.89 KiB) 30938 mal betrachtet
1.jpg
1.jpg (164.01 KiB) 30937 mal betrachtet
Dateianhänge
2.jpg
2.jpg (80.2 KiB) 30937 mal betrachtet
Dirk
Beiträge: 117
Registriert: 29 Okt 2001 14:05

Re: Botswana, Mombo-Lodge

Beitrag von Dirk »

5.jpg
5.jpg (116.34 KiB) 30922 mal betrachtet
4.jpg
4.jpg (153.58 KiB) 30924 mal betrachtet
Dateianhänge
6.jpg
6.jpg (221.05 KiB) 30922 mal betrachtet
Dirk
Beiträge: 117
Registriert: 29 Okt 2001 14:05

Re: Botswana, Mombo-Lodge

Beitrag von Dirk »

7.jpg
7.jpg (142.08 KiB) 30917 mal betrachtet
8.jpg
8.jpg (216.08 KiB) 30916 mal betrachtet
Dateianhänge
9.jpg
9.jpg (199.23 KiB) 30914 mal betrachtet
Dirk
Beiträge: 117
Registriert: 29 Okt 2001 14:05

Re: Botswana, Mombo-Lodge

Beitrag von Dirk »

10.jpg
10.jpg (162.22 KiB) 30895 mal betrachtet
Kopf.jpg
Kopf.jpg (238.48 KiB) 30895 mal betrachtet
Elefantenfamilie.jpg
Elefantenfamilie.jpg (160.37 KiB) 30893 mal betrachtet
Dirk
Beiträge: 117
Registriert: 29 Okt 2001 14:05

Re: Botswana, Mombo-Lodge

Beitrag von Dirk »

Elefant.jpg
Elefant.jpg (193.46 KiB) 30502 mal betrachtet
Graufischer.jpg
Graufischer.jpg (70.17 KiB) 30503 mal betrachtet
Bellfrog.jpg
Bellfrog.jpg (96.51 KiB) 30502 mal betrachtet
Antworten