Botswana Mombo-Lodge

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Dirk
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Re: Labriz, Silhouette Island

Beitrag von Dirk »

WolfgangDaerr hat geschrieben: Wenn die momentane Krise dazu führen sollte, dass den Lodges im Okawango Delta die Gäste wegbleiben, werden sie es sich nicht mehr leisten können die Jagdkonzessionen zu kaufen und ungenutzt liegen zu lassen. Dann werden andere Unternehmen diese Konzessionen kaufen und zur Großwildjad gegen viel Geld nutzen.
Hallo Wolfgang,
gibt es für ein solches Handeln bereits konkrete Anhaltspunkte? Ich hoffe nicht! Das wäre nicht nur für die be/getroffenen Tiere fatal. Wie wir im letzten Jahr in den Wilderness-Camps Jao und Vumbura Plains selbst erleben konnten, macht den besonderen Reiz dieser Camps u.a. aus, dass man bei den Safaris mit dem Jeep sich den Tieren (Ausnahme: Giraffen) bis auf wenige Meter nähern kann. Sie sehen keine Gefahr in den Autos und den darin sitzenden Menschen. Auch Elefanten schritten unaufgeregt mit ihren Jungtieren in vielleicht Zehn-Meter-Entfernung am Jeep vorbei. Löwen, Leoparden, Geparde und Büffel und Antilopen nehmen kaum Notiz von den menschlichen Eindringlingen. Spannende Beobachtungen und schöne Fotos - auch ohne Profiausrüstung - sind praktisch garantiert. Nach den ersten "Spaß-Abschüssen" wird sich das sicherlich schnell ändern... ich wollte mit meiner Frau in einem der nächsten Urlaube gerne zwei weitere Wilderness-Camps in Botswana (evtl. Abu und Mombo) und Nambia kennenlernen, ich mag mir aber nicht vorstellen, beim abendlichen Plausch am Lagerfeuer die Großtaten geltungssüchtiger und trophäengeiler "Großwildjäger" mitanhören zu müssen...
Gruß, Dirk
Dirk
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Re: Botswana Mombo-Lodge

Beitrag von Dirk »

WolfgangDaerr hat geschrieben: ... man wird in Wilderness Camps auch in Zukunft keinem Großwildjäger begegnen! .... Bisher ist mir nicht bekannt, dass die Gästezahlen in den Wilderness Camps so sehr zurückgehen, dass man sich den Kauf von Jagdgebieten zum Schutz des dort lebenden Wilds nicht mehr leisten kann.
Siehe: http://www.tropic-islands.de/rundreisen ... erness.htm
Das ist doch ganz beruhigend. Hoffen wir, dass es so bleibt. :D
Carsten G.
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Re: Labriz, Silhouette Island

Beitrag von Carsten G. »

WolfgangDaerr hat geschrieben:Im Okavango Delta gibt es aber andere Regionen welche die Regierung als "Jagdkonzessionen" ausgewiesen hat und an entsprechende Jagdunternehmen vergibt.
Und ich hatte mich schon gefragt, wo die hohle Millionärsgattin aus irgendeiner Vorabendsendung die kürzlich lief -"Explosiv" oder so-, eine Löwin erlegen konnte. Ich meine, davon gibt es ja leider nicht mehr allzu viele...
Viele Grüße,

Carsten

"Ich hatte die Wahl zwischen scheinheiliger Demut und ehrlicher Arroganz; ich entschied mich für die Arroganz." (Frank Lloyd Wright)
Dirk
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Re: Botswana Mombo-Lodge

Beitrag von Dirk »

Bei Stern-Online kann man aktuell die Folgen einer solchen Jagd-Safari in eindrucksvollen Bildern "bewundern": http://www.stern.de/wissenschaft/natur/ ... 07555.html

Bei den Preisen (ca. 27.000 USD für einen Elefanten), die für solche Abschlachtungen bezahlt werden, kann einem Angst und Bange werden.... kein Wunder, dass die Verantwortlichen in diesen Ländern schwach werden.

Kann mir jemand erklären, dass meine ich ernst, was für ein Reiz darin liegt, einen Elefanten oder Leoparden abzuschiessen? Die Tiere haben doch keine Chance, warum platzen die Trophäenjäger dennoch auf den Fotos fast vor Stolz, wenn sie neben dem jämmerlichen Kadaver eines einst prächtigen Tieres posieren? Für viele: http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... window%3D1

Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen? Auf mich wirken die - meist alten - Männer nur lächerlich.
Carsten G.
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Re: Botswana Mombo-Lodge

Beitrag von Carsten G. »

Na ja, eine gewisse Jagdleidenschaft kann ich als Angler schon nachvollziehen. Aber die hat, zumindest aus meiner Sicht Ihre Grenzen. Z.B. dort, wo die potentielle Beute in Ihrer Art bedroht ist. Oder wenn Sie überhaupt keine Chance hat und es nur ums Fangen oder Töten geht und die Tiere gar nicht verwertet werden. Das hat dann fast schon perverse Züge.

Wie man darauf stolz sein kann, ist mir persönlich auch ein Rätsel. Aber so ist das in der Welt der Superreichen: man kann sich zu Dingen, die einen wirklich fordern nicht mehr motivieren und sucht den schnellen, einfachen, kaufbaren Kick oder Erfolg. Den Tigerkopf, die 100-Meter Yacht, den per Operation auf jung getrimmten Körper u.s.w..
Viele Grüße,

Carsten

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Hebata
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Re: Botswana Mombo-Lodge

Beitrag von Hebata »

Bild

Das Foto habe ich an der Anse Takamaka gemacht; stolze Fischer standen um die noch lebende Muräne `rum ;(

Ich kenne mich mit "Anglersport" nicht aus und vielleicht gehört so ein Fang dazu (was ich auch nicht verstehe) aber man hätte sie "richtig" töten und nicht noch leiden lassen
sollen.

Mir ist klar, daß man dies nicht mit "Trophäentöten" vergleichen kann, aber MUß man eine Muräne essen?
Alles Große in unserer Welt entsteht nur, weil jemand mehr tut, als er muß
Carsten G.
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Re: Botswana Mombo-Lodge

Beitrag von Carsten G. »

Ich denke man kann Muränen essen, in dem Sinne, dass ihr Fleisch ungiftig ist. Soweit ich weiss, ist der Bestand auch nicht gefährdet, so dass der Verzehr auch in dieser Hinsicht m.E. vertretbar wäre. Aber das Tier nicht sofort und schnell zu Töten ist in meinen Augen absolut primitiv. Das macht man durch einen Schlag auf den Kopf an der richtigen Stelle (Betäubung) und einen anschließenden Herzstich. Beherrscht man dies, blutet das Tier im Gegensatz zu dem auf dem Foto und bewegt sich natürlich nicht mehr.

Ich bin der Meinung, jeder vernünftig geangelte und getötete Fisch stirbt viel schmerzfreier und würdevoller als ein in Fischernetzen verendeter. Man muss kein Fleisch essen, aber wenn man es tut, so sollte man seine Augen nicht davor verschliessen, dass dafür ein Tier getötet werden muss. Je bewusster man sich dessen ist, desto weniger Fleisch isst man, denke ich.
Viele Grüße,

Carsten

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Dirk
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Re: Botswana Mombo-Lodge

Beitrag von Dirk »

Auch wenn ich selbst kein Jäger sein möchte, sehe ich ein, dass in vielen Gebieten - auch in Deutschland - die Jagd sinnvoll und für das ökologische Gleichgewicht notwendig ist. Die Jagd zum Fleischerwerb kann auch durchaus vertretbar sein. Was mich aber nicht nur menschlich zutiefst abstösst, sind die oben geschilderten Spaßjagden, die nur darauf ausgerichtet sind die kapitalen Exemplare als Trophäen (s. Werbung auf den oben genannten Internetseite, weiterblättern lohnt sich, so z.B. ein obskures Bild vom "Typ fröhlicher Moshammer neben totem Hippo") zu töten. Nach meiner Laienkenntnis sind aber gerade die großen und starken Individuen, diejenigen, die für die Fortpflanzung und die gesunde Erhaltung der Art besonders wichtig sind. Es findet eine negative Auslese statt. Degenerationen einer Population sind die Folge. Diese soll sich auch z.B. bei deutschen Hirschen aufgrund dieser negativen Auslese (die Hirsche mit den größten Geweihen werden bevorzugt gejagt) feststellen lassen. Vielleicht kann ein Jäger oder Biologe dazu noch Fundierteres beitragen...
Carsten G.
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Re: Botswana Mombo-Lodge

Beitrag von Carsten G. »

WolfgangDaerr hat geschrieben:Hast Du den Film über Madagaskar kürzlich gesehen? Da wurde vor laufender Kamera ein Zebu getötet, zerteilt und dann das Fleisch unter den Dorfbewohner aufgeteilt. Ich habe das in Madagaskar schon miterlebt und gesehen, dass die Madagassen dem Tier hohen Respekt zollen, versuchen seinen Tod so schmerzfrei wie möglich herbei zu führen und sich dafür bedanken, dass sie die Nahrung von ihm bekommen. Diese Kultur sieht "primitiv" aus, aber sie geht viel "humaner" mit den Tieren um, als wir es tun. Und da die an dem "Fest" beteiligten Menschen unmittelbar erleben, welches Opfer das Tier bringen muss, essen sie Fleisch auch nur zu besonderen Gelegenheiten, wie einer Totenumwendung, einer Hochzeit oder einer Heilung von Kranken.
Nein, genau das finde ich eben nicht primitiv. Ein Tier schnell und möglichst schmerzfrei zu töten ist in meinen Augen, wie soll ich sagen, in Ordnung. Letztlich ist das Töten nun einmal ein Akt der Gewalt und man kann nur versuchen, es dem Opfer so einfach wie möglich zu machen. Wer damit nicht klar kommt, wird Vegetarier.
Viele Grüße,

Carsten

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rookie
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Re: Botswana Mombo-Lodge

Beitrag von rookie »

Toller Bericht und tolle Fotos Dirk, habe es gerade ein zweites mal gelesen und würde auch gerne mal ins Okavango Delta...allerdings nur zum Tiere und Natur gucken...

Allerdings sind Wilderness-Safaris nun auch nicht die günstigsten und es gibt da wohl auch Selbstfahrer-Reiseangebote mit Übernachtung in Lodges für Botswana. Hat da schon einer Erfahrungen gemacht? Wohl eher nicht, oder?

LG Rookie
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Dirk
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Re: Botswana Mombo-Lodge

Beitrag von Dirk »

rookie hat geschrieben:Toller Bericht und tolle Fotos Dirk, habe es gerade ein zweites mal gelesen und würde auch gerne mal ins Okavango Delta...allerdings nur zum Tiere und Natur gucken...

Allerdings sind Wilderness-Safaris nun auch nicht die günstigsten und es gibt da wohl auch Selbstfahrer-Reiseangebote mit Übernachtung in Lodges für Botswana. Hat da schon einer Erfahrungen gemacht? Wohl eher nicht, oder?

LG Rookie

Vielen Danke Rookie!
Informationen über Individualreisen gibt es u.a. im Namibia-Forum, RubriK Botswana: http://www.namibia-forum.ch/forum/18-botswana.html . Auch in anderen Afrika-Foren gibt es Beiträge von Selbstfahrern. Nach meiner Kenntnis sind aber die Camps in den wildreichsten Gebieten des Okawangodelta nicht mit dem Auto, sondern nur mit Flugzeug oder Hubschrauber zu erreichen.
Gruß von Dirk
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Max
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Re: Botswana Mombo-Lodge

Beitrag von Max »

rookie hat geschrieben:Allerdings sind Wilderness-Safaris nun auch nicht die günstigsten und es gibt da wohl auch Selbstfahrer-Reiseangebote mit Übernachtung in Lodges für Botswana. Hat da schon einer Erfahrungen gemacht? Wohl eher nicht, oder?

LG Rookie
Hallo Rookie,
wir waren im November als Selbstfahrer im Okavango. Sehr einfacher Blog auf http://maxheidiafrica.blogspot.com/
An die wirklich extrem wildreichen Stellen kommt man so zwar nicht (das geht nur mit Buschflieger zu den teuren Lodges), aber für uns war auch das schon ein wirklich grossartiges Erlebnis. Die big five kann man auch so mit etwas Glück zu Gesicht bekommen.
Die Nationalpark-Camps im Okavango sind (absichtlich?) ziemlich heruntergekommen, ich vermute mal, man will sanften Druck auf die Touristen ausüben, sich in den teuren Lodges einzuquartieren. Die teils mit EU-Geld gebauten fixfertigen neuen Camps waren alle abgesperrt.

Botswanas Nationalparks( bzw NP-Teile) die mit dem Auto erreichbar sind, sind sehr ursprünglich und einfach; Namibias NP-Camps sind dagegen sehr professionell geführt und auch mit Option auf etwas Luxus.

Bei konkreten Fragen bitte Mail.

Gruss,
Max
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rookie
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Re: Botswana Mombo-Lodge

Beitrag von rookie »

Hallo Dirk und Max,

Danke Euch beiden, werde mir dass mal zwischen dem USA Reisebericht schreiben zu Gemüte führen.

Gruß Rookie
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Dirk
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Re: Botswana Mombo-Lodge

Beitrag von Dirk »

rookie hat geschrieben: (...) Allerdings sind Wilderness-Safaris nun auch nicht die günstigsten .... (...) LG Rookie
... nicht billig, aber ihr Geld sind sie m.E. wert. Was man bei den hohen Preisen berücksichtigen muss, ist, dass je nach Kategorie der Loges nicht nur fantastische Camps mit großartigem Service und Essen angeboten werden. Viel wichtiger war uns, dass man von sehr gut ausgebildeten Führern die Tierwelt in menschenleerer Natur erklärt und gezeigt bekommt. Die Fahrer der Jeeps kennen sich hervorragend mit der Flora und Fauna und der Landschaft aus und finden die bevorzugten Aufenthaltsorte der Tiere. Tiersichtungen sind deshalb kein Zufall. Da die Lodges nur relativ wenige Gäste aufnehmen und ein großes Arreal jeder Lodge zur Verfügung steht, müssen die Jeepes sich nicht nach Wegen oder gar Straßen richten, sondern fahren ggf. auch querfeldein. So ist es möglich z.B. Löwen bei ihrer Jagd von Beginn an über "Stock und Stein" zu begleiten. Man hat so in wenigen Tagen die Möglichkeit sehr viel zu sehen. In der Vumbura Plains Lodge konnten wir eine geführte Wanderung mit zwei (bewaffneten) Führern machen. Ein besonderes Erlebnis, weil - anders als im Jeep - die Tiere uns nun wohl als Menschen wahrnahmen und eine viel größere Fluchtdistanz einhielten. Ein großer alleinlebender Elefantenbulle kam uns dennoch drohend recht nahe, drehte dann aber - zum Glück - gelangweilt langsam ab... da fühlt man sich sehr klein und schutzlos. Erlebnisse, die man nicht überall erleben wird und die auch den Preis mit bestimmen. Auf der anderen Seite hat eine Safari als Selbstfahrer sicherlich ihren speziellen Reiz. Man ist auf sich gestellt und kann sich zu Recht mehr als Abenteurer fühlen... auch nicht schlecht. Rookie, ich hoffe Du hälst uns auf dem Laufenden...
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rookie
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Re: Botswana Mombo-Lodge

Beitrag von rookie »

Dirk hat geschrieben:... auch nicht schlecht. Rookie, ich hoffe Du hälst uns auf dem Laufenden...
Wenn das alles so einfach wäre. Bei mir ist auch noch nichts in der konkreten Planung, sondern es sind eher erste Gedanken hierzu. Kann auch nicht wirklich sagen, ob wir sowas wirklich mal umsetzen werden. Sich mit so einer Reise auseinanderzusetzen und diese zu planen, ist wahrscheinlich einfacher als meine Frau davon zu überzeugen. Keine Ahnung wie ich das anstellen könnte :(
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