Ok, hier ein kurzen Bericht über unsere etwas zu kurze Irlandtour:
Nicht-Golfspieler können statt Golfspielen wandern, geht auch auf Golfplätzen, die fast alle öffentlich zugänglich sind.
Am Donnerstag, 5.6. bin ich nachts um 3.00 Uhr aufgestanden, habe um 4.00 Uhr meinen langjährigen Freund A.abgeholt. Um 5.00 Uhr waren wir am Flughafen Weeze am Niederrhein. Dort fliegt ausschließlich Ryan Air ab. Um 6.00 Uhr sind wir losgeflogen, haben die Uhr um 1 Std. zurückgestellt und sind um 6.45 Uhr in Shannon gelandet. Dort haben wir problemlos einen Ford Focus angemietet und waren um 7.30 Uhr unterwegs Richtung Galway. Das Wetter war, wie an allen übrigen Tage auch, heiter bis wolkig und 18° - 22°, ideales Reise-, Wander- und Golfwetter.Die Stadt selber war uns an diesem Morgen zu „busy“, daher haben wir uns nur an den Strand gelegt und 1 Std. geschlafen. Dann sind wir gen Westen gefahren auf die Connemara Halbinsel und haben uns auf kleinen Sträßchen zum Golfplatz „Connemara Island“ durchgeschlängelt.
Traumhafte Kulisse, immer noch der nette Manager und Barkeeper dort. Nach 2 x 9 Loch (20,- EUR) und 2 Guinness (Pint a 3,60 EUR) waren wir etwas erschöpft und sind Richtung Norden durch die wilde und felsige Connemara Landschaft gefahren bis Westport, wo wir direkt in der Stadt ein B&B gesucht und auch gefunden haben (mit Pub). Nach einem sehr leckeren Abendessen und einigen Absackern sind wir beide nach dem doch sehr langen Tag schon kurz vor 10 Uhr fast tot umgefallen.
Bei den Absackern haben wir uns nach kurzem Suchen auf Jameson festgelegt, einem 3 x gebrannten und sehr weichen irischen Whiskey.
Am nächsten Morgen sind wir weiter Richtung Sligo gefahren, mit einigen Sight-Seeing-Stopps zwischendurch. Kurz vor Sligo links abgebogen zu der phantastischen Küsten- und Dünenlandschaft bei Strandhill. Wie der Zufall es will, befindet sich dort einer der schönsten irischen Linkscourses. Soll 50 EUR/Person kosten. Da wir mit dem Manager einige gegenseitige Scherze ausgetauscht haben, fragt er uns, „are you staying in a hotel here?“ Wir: „Not yet.“ Er (etwas lauter): „are you staying in a hotel here?“ Wir (auch etwas lauter): „Yes, yes“. Er „Ok. It’s 40 EUR/person“.
Der Platz ließ sich wunderbar spielen und war bis auf 3 sehr enge Fairways auch sehr fair angelegt. Und immer wieder die tolle Kulisse von Dünen, Felsen und Meer.
Am späteren Nachmittag sind wir dann weiter nach Norden gefahren, an der irischen „Ballermann“-Küste (Bundoran) vorbei nach Donegal, von dort nordwestlich zur Küste bei Naran und Portnoo. Dort ist auch eine phantastische Küstenlandschaft mit einem riesigen Strand, leider durch viele „Un-“Mobilhomes verschandelt. Mrs. Nicholson hieß die Dame, die uns in ihrem B&B ganz herzlich willkommen hieß. Zwei Pubs gab es dort, in einem konnte man essen, was wir auch gemacht haben, und es war wieder sehr gut. Die Guinness und Jamesons kamen auch nicht zu kurz. Nach einem Strandspaziergang konnten wir auf einer Sitzecke im Garten unseres B&B den langsamen Sonnenuntergang um 22.15 Uhr bei einem Glas Rotwein sehr schön beobachten.
Das „Full Irish Breakfast“ am nächsten Morgen machte uns wieder fit für den Tag. Wieder ging es nach Norden. Nach einer Stunde bogen wir von der Hauptstraße ab und nahmen die Nebenstraße nach Cruit Island, einer Halbinsel, an der man sich landschaftlich nicht satt sehen kann.
Nach einer weiteren halben Stunde waren wir an der Nordspitze, wo einer der landschaftlich schönsten 9-Loch Golfplätze der Insel liegt, mit einem spektakulären Loch 6, an dem der Ball über eine 150 m breite Schlucht geschlagen werden muss. Vor lauter Kulisse vergisst man dort schon mal das Golfspiel.
Eine 18-Loch-Runde kostet 25,- EUR. Da 18 Loch ca. 8 - 9 km sind, es rauf und runter geht, mit einer Golfkarre dabei, ist man danach doch nicht mehr so ganz frisch und das verdiente Guinness machte auch nicht so richtig wieder munter. Da es noch früh am Nachmittag war, fuhren wir weiter bis Dunfanaghy (g wird nicht gesprochen) und suchten uns dort ein nettes B&B. Es kostete, wie alle übrigen auch, 35 EUR/Person, ist wohl irgendwie abgesprochen in Irland. Nach einem Take-away-Abendimbiss haben wir diesen mit einer langen Strandwanderung „abgearbeitet“. Relativ früh am nächsten Morgen, um 8.30 Uhr, aber nach dem Verzehr des „Full Irish Breakfast“, sind wir auf dem Dünengolfplatz des Ortes. Dort schließen sich uns 2 Iren, Trevor und Tommy, aus dem hiesigen Golfclub an. Es hat riesigen Spaß mit denen gemacht.
Der trockene Humor der Iren ist fast nicht zu überbieten. Sie sprechen nur einen fürchterlichen Dialekt dort. Auf meine nicht ganz ernste Frage, ob sie kein Oxford-Englisch sprechen, kriegte ich auch nur die Antwort „Oxford English, what is it? Is it slower?“.
Bedenklich stimmt die Iren dort im Norden eine bislang noch nie dagewesene Trockenheit, seit 6 Wochen kein Regen, wo es sonst fast jeden zweiten Tag einen kleinen Schauer gibt.
Nach der Runde haben wir uns die landschaftlich wunderschöne Halbinsel Horn Head angeschaut mit einer kleinen Wanderung hoch über den Klippen. Dort in der Abgeschiedenheit der Natur kam wieder einmal so etwas wie eine mystische Stimmung auf. Dann hieß es leider schon wieder: auf in Richtung Süden. Übermorgen früh geht der Flieger von Shannon. Nach 3 Stunden Fahrt haben wir in einem kleinen aber lebhaften Ort namens Ballyhaunis, 60 km vor Galway, ein B&B gesucht. Wieder mit Pub und einem super guten Essen (Sirloin-Steak mit Beilagen 19,90 EUR). Und einem großen Fernseher, so dass wir das Spiel Deutschland gegen Polen sehen konnten. Die Iren, sonst fußballbegeistert, interessieren sich kaum für die EM.
Auch hat unsere dauernde Überzeugungsarbeit in Richtung EU-Vertrag nicht so richtig gefruchtet.
Der nächste Tag sieht uns dann eine Stunde durch die Fußgängerzone von Galway laufen, bevor der Wunsch nach Golfspielen wieder übermächtig wird. 10 km außerhalb liegt der Dünen-, Felsen-, Moorlandplatz von Bearna, der für meinen Geschack „sau“-schwer zu spielen ist. Ich habe 9 Bälle dort verloren und dadurch 109 Schläge (37 über Par!) benötigt. Aber schön war es trotzdem.
Nachmittags sind wir an der Küste Richtung Südwesten gefahren, durch die wilde Landschaft des Burren, haben dort in einem Pub zu Abend gegessen und sind dann über Ennis nach Shannon gefahren.
„Hotel am Flughafen und die übliche Abschiedsprozedur in der Hotelbar.“