Anubis hat geschrieben: ↑01 Apr 2020 17:24
Würdet Ihr dann die Reise quasi in die Zukunft verschieben? Es bleiben aber ein paar Fragezeichen. Was ist, wenn es das Reisebüro bis dahin nicht mehr gibt? Was ist, wenn man arbeiten muss und keinen Urlaub nehmen kann, nächstes Jahr zu der Zeit? Was ist, wenn das eigene Konto überzogen ist, man Zinsen zahlen muss, und man für das Urlaubsgeld aber keine Zinsen bekommt? Man gibt ja dem Reisebüro quasi ein zinsloses Darlehen. Und was ist, wenn man für nächstes Jahr schon eine Reise geplant und angezahlt hat, mit einem anderen Reisebüro? Und was ist, wenn man nächstes Jahr auch nicht hinreisen kann, weil COVID-19 immer noch grassiert? Oder eine andere Seuche? Viele Unsicherheiten
Einiges, was Du da an Möglichkeiten aufzählst, trifft bei uns sogar zu. Fakt ist, die Tonga-Reise läßt sich in der geplanten Form dieses Jahr sehr wahrscheinlich nicht mehr realisieren. Nächstes Jahr exakt zu den gleichen Daten können wir nicht reisen, da wird meine Mutter 80 und da wäre sie zu Recht sehr enttäuscht, wenn ich dann ans andere Ende der Welt fliege. Außerdem ist anläßlich des Geburstags eine gemeinsame nicht ganz günstige Reise mit der Mutter geplant. Meine Mutter war ja schon oft in Paris, aber noch niemals in New York, und das wünscht sie sich unbedingt, wie sie uns verkündet hat. Diese Reise ist aber noch nicht gebucht, sondern noch in der groben Planung.
Das bedeutet, in unserem individuellen Fall stellen sich nun drei Alternativen: 1. Wir buchen die Tonga-Reise auf ein anderes Datum in der Zukunft um, der Reiseveranstalter behält die Anzahlung. 2. Der Reiseveranstalter bietet uns eine alternative Reise an, die wir dieses Jahr noch machen könnten, und die Anzahlung wird hierzu verwendet. Das müßte aber dann etwas sein, wo wir sowieso in den kommenen Jahren hin wollten und das dann quasi "vorgezogen" wird. Das müssen wir dann entscheiden, wenn es soweit ist, kann man so theoretisch schlecht sagen, ob wir ein alternatives Angebot akzeptieren würden. Das wäre ja dann wahrscheinlich so ein Pauschalding aus deren Katalog, wir arbeiten unsere Reisen aber lieber selbst in Ruhe und mit Vorlaufzeit aus. 3. Der Reiseveranstalter kann uns nix Gescheites anbieten und storniert die Reise. Dann bekämen wir die Anzahlung zurück.
Die letze Variante müßte man wohl generell auch dann anstreben, wenn das Geld so knapp ist, daß man die Anzahlung zurück benötigt, um das Konto zu decken. Andererseits müßte man ja theoretisch noch die Restzahlung für die nicht stattgefundene Reise liegen haben, so daß das nicht zutreffen dürfte. Ich weiß allerdings nicht, wie es abläuft, wenn man jetzt einer Umbuchung zustimmt oder einen Gutschein nimmt oder wie immer das dann läuft, und später andere Ausgaben hat, die mit Reisen nichts zu tun haben, und sein Geld dann braucht. Ob man sich dann später noch umentscheiden kann und sagen, nun will ich doch den Storno und mein Geld zurück? Das wird sicher schwierig.
Wenn Corona nächstes Jahr immer noch grassieren sollte, würden sich der diesjährige Ablauf halt wiederholen. Wieder die Frage Storno oder Umbuchung. Wenn das Reisebüro bis dahin Pleite sein sollte, greift ja der Sicherungsschein. Genau deshalb bucht man ja über einen Reiseveranstalter, weil man dann im Falle der Pleite eines der Unternehmen, die an der Reisedurchführung beteiligt sind, Veranstalter, Airline, Hotel, so abgesichert ist, daß es zumindest nicht zum finanziellen Totalausfall kommt.