während meines Aufenthaltes auf La Digue wollte ich auch weitere Bilder von Paradies-Fliegenschnäpper (Terpsiphone corvina) machen und bin zum Veuve Reserve geradelt. Eine Mitarbeiterin hat mir Infos gegeben, geduldig meine Fragen beantwortet und mich auch herumgeführt. Der besten Zeitpunkt dafür ist morgens (die Mitarbeiter sind ab 8 Uhr anwesend), vor der Dämmerung (ca. 5:30 bis 6 Uhr) soll man die Vögel auch ausgiebig singen hören können.
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Der Flycatcher wird mit 2 Jahren geschlechtsreif, seine Lebenserwartung liegt bei ca. 7 Jahren. Ein Paar brütet 2mal im Jahr jeweils ein Ei aus. Somit setzt ein Vogel im Laufe seines Lebens gerade mal zehn Nachkommen in die Welt - wenn alles gut geht! Neben dem Menschen, der den Lebensraum dieses Vogel in den letzten Jahrzehnten zerstört hat, ist der Bubul ein natürlicher Feind, der Eier und Küken des Fliegenschnäpper frisst.
Die Nester werden zwischen dünnen Zweigen gebaut, manchmal nur 1,5 m über dem Boden. Sie bevorzugen Takamaka- und Badamierbäumen, sowohl beim Nestbau als auch bei der Nahrungssuche. Daher sind sie von Eingriffen des Menschen stärker betroffen als ander Vogelarten. Da jedes Paar ein Territorium von 0,5 bis 2,5 ha beansprucht und dieses auch verteidigt, sind von Baumfällungen betroffene Vögel dem Tode geweiht.
Der Bestand hat sich zwar von 50 auf 240 Vögel gesteigert, ist aber immer noch kritisch. Inzwischen wurden Vögel nach Denis Island umgesiedelt. Frei von Ratten und Katzen sind dort Badamierbäume gepflanzt worden. Man hofft, so eine zweite Population aufbauen zu können.
Singendes Männchen:
Ei in einem Nest (mit der Kompaktkamera fotografiert):
Brütendes Weibchen:
Nach meinen Beobachtungen hat dieses Weibchen für ca. 5 bis 10 min auf dem Ei gesessen und ist dann für 15 bis 20 min weggeflogen (vermutlich, um Insekten zu fangen). Das Männchen hat nicht gebrütet. Möglicherweise hat er das Territorium bewacht, da zwei Bulbuls in direkter Nähe waren.
Beide Geschlechter haben einen gelben Rachenraum. Nur das Männchen singt, das Weibchen gibt lediglich Pieplaute von sich.
Das Männchen zu dem brütenden Weibchen:
Einige Vögel sind beringt, sie werden dazu in Netzen gefangen.
Gruß
Jürgen