LD-Anse Marron

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Suse
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Re: LD-Anse Marron

Beitrag von Suse »

Wirkliche Höhen muß man auf dem Weg zur Marron eigentlich nicht überwinden. Der Weg ist auch gar nicht anstrengend zu gehen. Aber es bedarf einer gewissen Grundgeschicklichkeit, denn es gibt ein paar Stellen, an denen man ein bißchen klettern muß.

Ich bin ja leider so ein Körperklaus, der mit 10 Jahren noch mit Stützrädern Fahrrad gefahren ist, und ich hatte an einer Stelle Probleme, über die andere sich vermutlich totgelacht hätten. Ich versuche mal zu beschreiben, warum. Es hatte nichts mit der Höhe zu tun, sondern einzig mit der Tatsache, daß man sich auf den runden Granitfelsen nicht festhalten kann, sondern frei das Gleichgewicht halten muß. Man muß sich an einer Stelle unter einem etwas überhängenden Felsen durchhangeln und danach mehrere große Granitbrocken überqueren, um die man nicht herum gehen kann. Da ich recht klein bin und dementsprechend auch nicht so sehr lange Beine habe, konnte ich nicht mit einem großen Schritt von einem Felsen zum anderen gehen, sondern mußte hüpfen, und ich hatte dabei wirklich ein bißchen Angst, denn die Felsen haben ja meist eine abgerundete oder unebene Oberfläche und man muß schon ein bißchen balancieren können. Ohne Hilfestellung von meinem Partner hätte ich das gar nicht erst versucht, sondern wäre an dieser Stelle umgekehrt.

Die Spalten zwischen den Felsen sind nicht wirklich tief, die Verletzungsgefahr vermutlich nicht übermäßig hoch, allein käme man aber wohl nicht so ohne weiteres wieder raus, fiele man da hinein. Als wir damals dort waren (das ist schon einige Jahre her) war das noch nicht so üblich, daß jeden Tag ganze Gruppen zur Marron wandern, heute ist das anders, sollte etwas passieren, kannst Du davon ausgehen, daß früher oder später eine Horde Italiener vorbeikommt, die dich rausziehen. Falls Du für Dich selbst fragen solltest, geh den Weg aber vielleicht trotzdem besser nicht allein.

Mein Fazit ist, es sollten nicht zwei Körperkläuse gemeinsam den Weg gehen, einer von beiden sollte dem anderen notfalls die Hand reichen können, bevor der sonst auf einem Granit verhungert, weil er sich nicht mehr vor und zurück traut. Dann ist das auch für Kinder oder ältere Personen zu bewältigen. Rein von der Kondition her verlangt der Weg einem normal sportlichen Menschen nicht viel ab. Man sollte lediglich die Gezeitentabelle im Blick haben.

Den Weg würde ich - mit Hilfe - durchaus nochmal gehen, wenn auch bestimmt mit etwas schwitzigen Händen. Was ich aber nie mehr versuchen würde, wäre den Weg von der Anse Fourmis (das ist der Abschnitt hinter Jules' Saftbude) Richtung Anse Caiman zu gehen oder natürlich ebenso in die umgekehrte Richtung. Auch diesen Weg kann man bei Niedrigwasser ganz bequem unten im Wasser umgehen. Und niemals würde ich mich an eine Südumrundung wagen, das ist nochmal eine ganz andere Nummer.
Wenn du keine Kokosmilch hast, machste einfach normales Wasser.
- Grubi -

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Torsten
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Re: LD-Anse Marron

Beitrag von Torsten »

Körper-Kläuse!!! :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: Der goldene Marron-Fels am roten Bande ist Dir für diesen Plural sicher, Suse! Grandios! :lol:

Zur Wanderung: Mit einem erfahrenen Guide ist das meiner Meinung nach kein Problem, wenn es ansonsten keine körperlichen Einschränkungen gibt. Die Stelle, die Suse beschreibt, kenne ich nur zu gut und sehe sie auch als den (einzigen) "Haken". Ein guter Guide ist dabei aber gerne mit mindestens einer helfenden Hand parat. Die Tour von der Grand Anse zur Anse Marron finde ich aber deutlich spannender, interessanter und auch fotogener. Am besten die Südumrundung mit Guide buchen - und unbedingt feste Schuhe (Joggingschuhe sind ideal!) tragen.

Den Weg von der Anse Fourmis zur Anse Cocos durch die "Steinwüste", die kurz hinter dem Ende der asphaltierten Straße beginnt, finde ich einfach nur genial! Ein wenig Grundfitness ist auch hier Voraussetzung - und die Fähigkeit, mit der einen oder anderen oberflächlichen Hautabschürfung leben zu können... :wink: Auch hier sind rutschfeste Schürschuhe schon mehr als die halbe Miete.

Die schönste Tour nach meinem Geschmack - in zwei Varianten:

a) Variante "Erschöpfendes Hiking ist toll - aber hey, ich hab immerhin Urlaub":
Früh morgens vom Taxi zum Ende der asphaltierten Straße an der Anse Fourmis bringen lassen und dann mit mindestens 2 Litern Trinkwasser pro Person zur Anse Cocos. Dort eine Stunde Badespaß, dann rüber zur Petite Anse, dort wieder Badespaß (sofern die Strömungen es zulassen! Zwischen etwa Mai und etwa Oktober mit großer Vorsicht zu genießen), dann zur Grand Anse. Dort dann Mittagsbuffet inklusive Seybrew, anschließend Badespaß und dann irgendwann mit dem Taxi, welches Dir das freundliche Personal von der "Würstchenbude" gerne telefonisch bestellt, zurück zur Unterkunft.

b) Variante "Nachdem ich den gefrorenen Acker per Hand umgepflügt habe, gehe ich ehrenamtlich Joey Kelly trainieren":
Früh morgens mit mindestens 3-4 Litern Wasser pro Person zum Ende der asphaltieren Straße radeln. Fahrrad dort parken, dann bis zum Mittagsbuffet gleicher Ablauf wie in Variante a). Nach dem Mittagessen (soßenfreier Thunfisch sowie Karottensalat ohne Dressing) zu Fuß von der Grand Anse über La Passe zu Jules. Dort einen Mangosaft trinken, die Schuldkröte schiltern - ääääähh Schildkröte schultern, bis kurz vors Ende der asphaltierten Straße joggen, dort die Schildkröte absetzen. Sofern diese hin- und herkippelt: Kröte umdrehen. Dann weiter zu den Fahrrädern und diese zurück zur Unterkunft tragen.
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