Cherry hat geschrieben:@ la digue freak
Gestatte mir bitte eine Frage - bist Du resident auf La Digue oder (gerade wieder) Urlauber auf der Insel, wenn Du schreibst, dass das "vor ort eigentlich mein tägliches prozedere" ist..?
Bist Du männlich oder weiblich..? Von welcher Statur, groß, klein..? Kräftig oder eher weniger? Wie alt bist Du (in etwa)?
Ok, waren jetzt ein paar mehr Fragen.
hallo cherry,
ich frag mich gerade worauf genau deine fragen abzielen sollen.
wenn es um die von mir angesprochenen wilden strände im süd-osten der insel la digue geht, bin ich als badender gast sicherlich recht erfahren und wenn man diverse regeln an diesen stränden inkl. der großen warnschilder beachtet, darf man dort auch sicherlich ohne bedenken ins wasser gehen.
folgende regeln sind aus meiner sicht sehr sinnvoll:
1. hinweisschilder beachten (die sind dort für jeden sichtbar aufgestellt)
2. einen strand mit stärkerer brandung vorher ein wenig beobachten
3. stellen suchen wo keine felsen in der nähe sind (auch die gibt es an allen 3 genannten stränden)
4. auf vollmond-u. neumondphasen achten
5. andere badegäste beobachten
6. max. bis zur hüfte hinein (unerheblich von größe, alter oder geschlecht)
7. niemals den bodenkontakt verlieren
8. meer und strand immer im blick behalten
9. für das vergnügen in den wellen im idealfall seitlich stellen für den festeren stand und weniger angriffsfläche (dabei drauf achten, dass man mit den füßen nicht im sand festbackt)
10. bei zu starker sonneneinstrahlung sowie bei anzeichen von erschöpfung das wasser verlassen und an land stärken
ob jeder badegast so handelt? vermutlich nicht - für mich hat sich diese herangehensweise jedoch absolut bewährt.
ich kann dir leider nicht genau sagen wie viele minuten ich dort im wasser verbracht habe und ob ich nun 5000 oder evtl. auch 15.000 wellen übersprungen bzw. durchtaucht bin - unsicher wars für mein empfinden nie und dennoch blieb der respekt vor der wasserkraft in fast jeder sekunde bestehen.
und natürlich habe ich dort auch 2 sehr brenzliche situationen miterlebt:
eine dame (ca. 30 jahre + sportliche figur) verlor eben mittig der anse coco den bodenkontakt und trieb leicht seitlich und nach hinten weg. nur mit sehr größer mühe und mit hilfe sehr lauter klarer kommandos gelang es ihr sich mit den wellen wieder in richtung strand zu kämpfen, wo man sie dann aus dem wasser fischte. oder eine weitere situation an der grand anse, wo eine ebenfalls sportlich wirkende dame um die 30 jahre, zudem alkoholisiert, sich massiv überschätze und zu weit raus bewegte. hier mussten dann die ständig wachsamen surferboys einschreiten und die dame an land bringen.
diese jungen creolen sind,
wenn vor ort (idr nachmittags), auch an land (grand anse) äußerst wachsam und halten touristen bei neumond- bzw. vollmondphasen auch gerne mal vom baden ab und mahnen/warnen. was ich persönlich auch als äußerst wichtig erachte - also das man vor diesen 3 stränden warnt und menschen die dort urlaub machen über die lauernden gefahren aufklärt.
ABER bitte sachlich und nicht so reißerisch übertrieben wie es hier einige kommentatoren wohl liebend gerne tun.
festzuhalten bleibt: auf den seychellen kann man wunderbar baden, wenn man eine gesunde selbsteinschätzung pflegt, sich über die gegebenheiten vor ort informiert und gewisse regeln verfolgt.
das mag nicht für 100% der gäste dort passen - aber das risiko wird so auf ein minimum reduziert.
und dann latscht der tourist der die wundervollen wellen an diesen wilden traumbuchten zu 100% meidet an der source d'argent oder anse severe auf einen stonefish. autsch!
mich persönlich würde mal eine statistik interessieren: touristenzahlen der letzten 25 jahre in relation zu den badegästen die nachweislich durch strömung und brandung zu tode kamen. haiopfer, herzinfakte, hitzschläge oder die massive selbstüberschätzung in eigenregie zu einer anderen insel zu schwimmen (munkelt man bei dem letzten todesopfer) mal ausgeschlossen.
dann wenn wir diese zahlen vorliegen haben, mag es am ende evtl. sicherer sein, wenn wir noch heute all unsere autos + motorräder sofort verkaufen und das eigene haus ab sofort nicht mehr betreten. denn diese statistiken sind sicherlich um ein vielfaches besorgniserregender als das baden auf den grandiosen und zudem äußerst sicheren seychellen mit ihren liebevollen fröhlichen menschen.
in diesem sinne - ich wünsche allen seychellen-urlaubern einen grandiosen badespaß.