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Nach unserer Landung machten wir uns ersteinmal mit dem Bussystem
auf der Insel vertraut, das hier schon ein wenig komplizierter als
auf Praslin war, da doch etwas mehr als nur zwei Linien die Insel
befahren. Doch wenn man eine Karte zur Hand hat und das System
verstanden (es wird immer die Endhaltestelle angegeben, sollte der
Weg dorthin nicht eindeutig sein, wird noch angegeben woher der Bus
fährt) ist es eigentlich kein Problem.
Der Busfahrer hat uns
freundlicher Weise direkt vor unserer Unterkunft abgesetzt, obwohl
selbst der reguläre Stop nur ca. 200 m weiter gewesen wäre.
Doch unnötiges Kofferschleppen muß ja nicht sein...
Unsere Unterkunft La
Residence befand sich im Süden der Insel an der Anse à
la Mouche. Es handelte sich wiederum um
Selbstversorgungs-Unterkünfte. Unsere Räumlichkeiten
bestanden aus einem sehr großen Raum mit Küche, Eßbereich
und durch einen Paravant abgetrennten Schlafbereich. Hinzu kam ein
großes Bad mit Dusche und WC. Zum Meer hin hatten wir noch eine
große Terasse, auf der man abends zum Sonnenuntergang herrlich
einen Tee genießen konnte.
Der Strand Anse à la
Mouche war recht klein und bei Ebbe zog sich das Wasser sehr weit
zurück, so daß wir uns hier nie aufgehalten haben, sondern
immer mit dem Bus herumgefahren sind.
So haben wir mit anderen Stränden vorlieb genommen. Als da wären Anse Takamaka (mit einem kleinen aber feinen direkt am Strand liegenden Restaurant), Anse Royale, Petite Anse, Anse Soleil und Anse Intendence. Vor allem letztere hatte es uns besonders angetan. Es ist eine ziemlich langegezogene weitläufige Bucht, die wenig besucht und vor allem enorme Wellen zu bieten hatte. In den Wellen konnte man herlich Bodysurfing betreiben. Mit dem Bus konnte man bis zu dem Dorf Quatre Borne fahren und am Ortsausgang zweigte eine Straße bergab hinunter zum Strand. (ca. 10 min zu Fuß).
Außer Stränden gibt es auf Mahé natürlich auch genug zu tun. Wir haben z.B. den Jardin du Roi besucht. Ein Garten mit vielen Pflanzen der Seychellen und dazugehörigen Erklärungen. Durch den Garten führt ein Lehrpfad den man beschreiten und dabei vieles lernen konnte. Leider war zu unserer Reisezeit gerade keine Blütezeit, denn zu dieser Zeit muß der Garten unbeschreiblich schön sein, da dann die ganzen Pflanzen in den unterschiedlichsten Farben in Blüte stehen müßen!
Auf Mahé sind wir zweimal von Einheimischen mitgenommen
worden, obwohl das eigentlich gar nicht geplant war. Beim einen Mal
warteten wir auf den Bus, als ein vorbeifahrender Audi 100 anhielt,
und ein Paar im Rentenalter uns fragte ob es uns nicht mitnehmen soll.
Da sie wie wir auch nach Victoria wollten, haben wir das Angebot
gerne angenommen. Bei dem Gespräch auf der Fahrt stellte sich
dann herraus, das sie schon in Deutschland waren und zwar (ach wie
klein ist doch die Welt...) in einem Vorort unserer Heimatstadt, wo
sie auf dem dortigen englischen Militär-Flughafen gearbeitet
hatten.
Das andere Mal gingen wir an der Küstenstraße
lang, als wiederum ein Auto hielt und wir aufgrund der guten
Erfahrungen mitfuhren. Die Jungs waren ziemlich gut drauf. Sie hatten
gute Musik an und waren sehr redseelig. Als sie uns dann aber
irgendwelche ominösen Früchte andrehen wollten, die wir
einfach kauen sollten (you feel good, really good, <grins>)
hatten wir dann doch dankend abgeleht. Im nächsten Dorf trennten
sich auch schon unsere Wege, da sie ins Landesinnere abbogen.
Trotzdem waren wir froh das wir mitgenommen wurden, da es bis zur
nächsten Bushalte noch ziemlich weit zu gehen gewesen wäre
und witzig war es eh!
Die Hauptstadt Victoria muß man auch auf jeden Fall besuchen. Hier gibt es schon einiges zu sehen. Auch wenn wir uns über einige Sehenswürdigkeiten die in den Reiseführeren erwähnt sind doch ziemlich wunderten. Am besten war der Clock Tower , der überall groß erwähnt wird. Wir fanden ihn eher echt kurios und witzig! (Aber man muß ihn halt doch einfach gesehen haben!) Vor allem das Tourist Office ist sehr interessant, da man hier unter anderem wichtige Informationen bekommen kann. Der Markt befand sich zu unserer Reisezeit gerade im Umbau, so das nur ein Teil von ihm benutzt wurde. Dafür gab es in der näheren Umgebung mehrere Stände an den Straßen, die sich sonst wohl eher auf dem Markt befunden hätten.
An unserem letzten Tag haben wir uns einen Mietwagen genommen,
mit dem wir dann auch in der Nacht zum Flughafen gefahren sind.
Diese Mini-Mokes sind eine echte Attraktion. Es handelt sich um eine
Mischung aus Jeep und Strand-Buggy. Die meisten haben schon bessere
Tage gesehen und unser deutscher TÜV würde sich die Hände
reiben... aber für die Wege auf der Insel tun sie ihre Zwecke
und Motor und Bremsen haben funktioniert - also was will man mehr.
(Es gibt aber auch richtige Autos zu mieten!)
Mit
unserem Wagen haben wir den Norden erkundet, wo uns die Busse nicht
hingebracht haben (bzw. wir es wegen der Fahrtdauer nicht wollten).
Unter anderem haben wir auch die Teeplantage angefahren, bei der wir
uns den Ablauf der Teeernte genauer anschauen wollten. Doch wie man
so die Wochentage im Urlaub im Kopf hat - es war Sonntag und die
Fabrik natürlich geschlossen! So mußten wir mit dem
Endprodukt auf der Teeterasse vorlieb nehmen.
Bei diesen
Erkundungen wurden wir darin bestätigt, daß der Norden
touristischer ist (vor allem die Beau Vallon, an der sich sehr
viele Hotels befinden), und der Süden eher ruhiger ist.