Von Tikis, Tropenwäldern und Traumhäusern - FP und Cook Islands 2025

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mr.minolta
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Re: Von Tikis, Tropenwäldern und Traumhäusern - FP und Cook Islands 2025

Beitrag von mr.minolta »

Wir beschließen nun die Anmietung eines Kleinwagens, um uns damit in eine lebensgefährliche Katastrophe, auch "Linksverkehr" genannt, zu stürzen...

Wie wir gelernt haben, wird hier alles Schlechte, das aus Neuseeland kommt, erwartungsfroh übernommen und dazu gehört natürlich auch die Unsitte, auf der falschen Straßenseite zu fahren. Den Toyota bekommen wir von Polynesian Rental Cars zur Verfügung gestellt. Immerhin ist eines klar: schöner kann das Hauptquartier einer Autovermietung kaum gelegen sein, oder?


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Das Fahrzeug ist mit einem Drehzahlmesser ausgerüstet, dessen roter Bereich bei 8000 endet (?), dazu gibt es ein paar lebensrettende Warnhinweise. Man glaubt gar nicht, wieviele Touristen nicht nur hier im Mietwagen um's Leben kommen, weil sie aus Gewohnheit einfach nur auf der richtigen Straßenseite losfahren bevor es dann auch gleich mächtig kracht... Und das mit den Kokosnüssen ist auch sehr ernstzunehmen. Man vergißt gerne, daß diese Zeitbomben auf so gut wie jedem Parkplatz der Insel über einem schweben.


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Unsere erste Fahrt führt uns zurück zum Flughafen, wo auf einem der zahlreichen Friedhöfe Rarotongas Tom Neale begraben ist. Der gebürtige Neuseeländer lebte von 1928 bis 1943 auf Moorea und empfand diese Insel, die wir noch heute als ruhig und relativ ursprünglich betrachten, schon zu dieser Zeit als überfremdet und verdorben! Deshalb ließ er sich zwischen 1952 und 1977 auf einem äußeren und unbewohnten Atoll der Cookinseln nieder, um fortan ein Leben als zivilisationsgeschädigter Einsiedler zu führen. Eine für die damalige Zeit bemerkenswerte Entscheidung, die ihn berühmt machte. Generationen von Menschen lasen seinen Erlebnisbericht, der ein Weltbestseller wurde. So ist Tom Neale auch mein persönlicher Held und eine Zeit lang träumte ich davon, es ihm nachzumachen, nicht ahnend, daß es später tatsächlich noch dazu kommen würde, wenn auch in bescheidenerer Form. Sein Buch dürfte ursprünglich der Grund dafür gewesen sein, daß wir uns in der nächsten Woche bereits zum vierten Mal auf einer einsamen Insel der Südsee werden aussetzen lassen.


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Doch zunächst geht es zum Black Rock, einem der vielen heiligen Felsen der Insel. Touristisch weniger bekannt, wird er vor allem von Einheimischen besucht. Er besitzt Zauberkräfte und er darf betreten werde, was nicht selbstverständlich ist.

Zauberkräfte?

Wenn ich es nicht selber schon erlebt hätte, würde ich jetzt auch schmunzeln. Bei meinem ersten Aufenthalt 2003 herrschte wochenlang schlechtes Wetter auf Rarotonga. Grauer Himmel, null Sonne, starker Wind und immer wieder Regen. Das hatte wenig von einem Südseeparadies und drückte auf die Stimmung. Bis wir dann den Black Rock fanden. Drumrum war der Himmel jetzt sogar violett, aber präzise über dem Felsen war ein scharfkantiges Loch in der Wolkendecke, durch das die Sonne auf ihn fiel. Wie ein Scheinwerfer zur Bühnenbeleuchtung. Kein Quatsch, das war wirklich so. Wir dachten damals, wir spinnen. Mehrere Dutzend Inselbewohner tummelten sich bereits auf dem riesigen Stein als wir uns dazu gesellten. Von da an war es jeden Tag dasselbe. Wir hielten uns zwar kein zweites Mal mehr dort auf, aber wir fuhren täglich am Felsen vorbei und darüber leuchtete der Scheinwerfer. Unfaßbar.


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Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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mr.minolta
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Re: Von Tikis, Tropenwäldern und Traumhäusern - FP und Cook Islands 2025

Beitrag von mr.minolta »

Mein Lieblingsort auf Rarotonga ist der malerische Überseehafen, der mit seinem rostigen Charme direkt einem Jugendroman entsprungen sein könnte. Klapprige Kähne, Fischerboote und kleine Frachter finden sich hier ein. Manche sind monatelang auf See gewesen, bevor sie hier einkehren, um Frischwasser zu tanken und einen ersten Landgang zu machen. Tolle Fotomotive gibt es hier allemal und Touristen sucht man im Hafen meist vergebens.

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Die niedliche Zollhütte könnte immer noch in Betrieb sein, ich hab sie hier schon vor Jahrzehnten stehen sehen. Wie auch immer, inzwischen hat man auch ein moderneres Gebäude für die Hafenbehörde errichtet. Mit eigener Regentonne und Funkanlage! :wink:


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mr.minolta
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Re: Von Tikis, Tropenwäldern und Traumhäusern - FP und Cook Islands 2025

Beitrag von mr.minolta »

Der Besuch einer überregional bekannten Galerie ist Suse ein besonderes Anliegen. Hier gibt man sich kunstbeflissen und international orientiert. Nicht, was die Kunst an sich betrifft, die ist zum Glück lokaler Herkunft, aber das angepeilte Publikum, das hier exorbitante Preise zu zahlen hat, scheint eher aus vermögenden Neuseeländern, Briten und Amerikanern zu bestehen. Die Exponate sind durchweg interessant und die Handwerkskunst von hoher Qualität. Wir erwerben nur ein paar Kleinigkeiten und erfreuen uns am Ambiente dieser gepflegten Einrichtung.


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