Reise in die Vergangenheit
Re: Reise in die Vergangenheit
Wir waren im September 2008 das erste Mal auf Praslin, da war noch keine Baustelle, 2010 dann schon
Seychellen 2008( Mahe, Praslin, La Digue), 2010(Praslin, La Digue), 2011(Praslin), 2015(Praslin, La Digue), 2017(Praslin), 2021(Praslin,Mahe), 2023 Praslin & Mahe, 2024 Mahe
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- mr.minolta
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Re: Reise in die Vergangenheit
Es gab eine Handvoll Leute, darunter auch Forumsmitglieder sowie einen ortsansässigen Deutschen, die über Jahre hinweg mit Nitroverdünner, vor allem aber mittels Drahtbürsten, die auch in dem Grégoire ihm seinem Supermarkt günstig erworben werden konnten, die Farbmarkierungen auf dem Weg zur Marron entfernten. Dies war gewissermaßen als Gegenaktion zum unseligen Wegbeschreibungs-Marketing hier im Forum gedacht und schien über einen gewissen Zeitraum hinweg durchaus Erfolg gehabt zu haben. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, war das eine Zeit, in der Einheimische, darunter auch zu bezahlende Führer, diese Exkursion mit der Begründung ablehnten, sie sei viel zu gefährlich. Außerdem wollten sie die Marron nach eigener Aussage den wenigen Einheimischen vorbehalten, die dort hingingen, um "Liebe zu machen"...Cherry hat geschrieben:Diese ominöse Drahtbürste ist mir hier im Forum immer wieder mal begegnegt.. Vielleicht auch gerne nähere Infos dazu im Vergangenheitsthread..?
Tatsächlich gab es bis zu diesem Zeitpunkt immer wieder Vermißte, Verletzte und Tote zu beklagen, die hinter der Anse aux Cèdres in die sogenannte Korallenfalle liefen, aus der es kaum ein Entrinnen gibt oder die beim Versuch, die Marron im Zuge einer Südumrundung zu erreichen, abstürzten und/oder auf Nimmerwiedersehen verschwanden. Damals mußten wir uns auch in Kenntnis des Weges im Gästehaus offiziell abmelden, bevor wir die Wanderung machten, damit man sich auf eine eventuell notwendige Rettungsaktion vorbereiten konnte.
Später trat dann ein Gesinnungswandel ein. Das große Geld lockte und wie auch überall sonst im Staate der Seychellen wurden die einst herrschenden Moral- und Wertvorstellungen begraben. Das Ergebnis kennen wir alle:
Rein kommerziell orientierte Massenwanderungen zum ehemaligen Heiligtum der Insel.
Die Drahtbürsten-Legende, die ja aufgrund des ganz realen Hintergrundes gar keine ist, erscheint mir heute mehr denn je als sentimentale Erinnerung an eine bessere Zeit. Derartige Aktionen wurden schließlich mit dem Aufkommen einer professionell organisierten Marron-Geschäftemacherei obsolet.
Das Foto zeigt übrigens eine der originalen Grégoire-Bürsten aus 2010! Heute ein seltenes Sammlerstück, das ich eben mal aus der Vitrine genommen habe:
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
Re: Reise in die Vergangenheit
Aha! Na endlich, kann auch ich diese ganzen „Drahtbürsten“ – Hinweisen verstehen.mr.minolta hat geschrieben: Es gab eine Handvoll Leute, darunter auch Forumsmitglieder sowie einen ortsansässigen Deutschen, die über Jahre hinweg mit Nitroverdünner, vor allem aber mittels Drahtbürsten, die auch in dem Grégoire ihm seinem Supermarkt günstig erworben werden konnten, die Farbmarkierungen auf dem Weg zur Marron entfernten.
Aber wie ist es möglich, dass die eigentlich nicht schwierige Massen- Wanderung, auf die man jetzt Kleinkindern mitnimmt, so viel Blutzoll forderte? Haben Leute falsche Wege im Meer (Anse aux Cèdres) eingeschlagen? Dass man sich an Turtle Rock leicht abstürzten kann, sieht man auch an den Fotos.
Re: Reise in die Vergangenheit
Super. Auch die ganze Aktion.mr.minolta hat geschrieben: Das Foto zeigt übrigens eine der originalen Grégoire-Bürsten aus 2010! Heute ein seltenes Sammlerstück, das ich eben mal aus der Vitrine genommen habe...
Schade drum.mr.minolta hat geschrieben: Die Drahtbürsten-Legende, die ja aufgrund des ganz realen Hintergrundes gar keine ist, erscheint mir heute mehr denn je als sentimentale Erinnerung an eine bessere Zeit. Derartige Aktionen wurden schließlich mit dem Aufkommen einer professionell organisierten Marron-Geschäftemacherei obsolet. [/
Danke für die Aufklärung, jetzt bin ich auch im Bilde.
Re: Reise in die Vergangenheit
Um nochmal auf den Robinson Crusoe Film zurückzukommen..Frenki hat geschrieben: Marston erwähnte übrigens in diesem Zusammenhang niemals die Anse Marron!
Die Dreharbeiten fanden u. a. auch noch auf Praslin statt, könnte also auch noch in Frage für Mastrons Filmdebüt kommen..
http://www.imdb.com/title/tt0094923/locations
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Re: Reise in die Vergangenheit
Die Schwierigkeit liegt ganz klar darin, den richtigen Weg zu finden, wenn man ihn nicht kennt.afrland hat geschrieben:Aber wie ist es möglich, dass die eigentlich nicht schwierige Massen- Wanderung, auf die man jetzt Kleinkindern mitnimmt, so viel Blutzoll forderte?
Wer das heute als durchschnittlich geübter Wanderer unter professioneller Führung macht, fragt sich danach: was soll die ganze Aufregung? Kennt man den Weg aber nicht und muß ihn somit allein suchen bzw. erahnen, gibt es von der Source aus drei und während der Südumrundung etwa ein halbes Dutzend Stellen, an denen man nur mittels Versuch und Irrtum den richtigen Weg herausfinden kann und der vorprogrammierte Irrtum kann dann tödlich enden. Da gab es wohl einige, die sich nach vermeintlich korrekter geographischer Orientierung sicher waren, auf dem richtigen Weg zu sein. Die dachten, andere haben das ja auch geschafft, also ist es nur noch eine Frage des Willens und des Durchhaltevermögens. Dabei sind sie dann immer weiter in die falsche Richtung gelaufen, bis es zu spät war...
Manche kamen dann eben nicht mehr zurück.
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
Re: Reise in die Vergangenheit
Mit denen scheinst Du aber deutlich weniger Mitgefühl zu haben als mit den Ertrunkenen.mr.minolta hat geschrieben: Manche kamen dann eben nicht mehr zurück.
LG
Klara
Re: Reise in die Vergangenheit
Und jeder denkt, die Guides haben die gelb-marron-farben Markierungen wohl entfernt, um das Geschäft nicht zu gefährden! Danke für diesen höchst interessanten Stück Geschichte.mr.minolta hat geschrieben:Die Schwierigkeit liegt ganz klar darin, den richtigen Weg zu finden, wenn man ihn nicht kennt.
Ich muss allerding immer denken, hoffentlich sind die an der „Drahtbürste“- Aktionen Menschen sich sicher, keiner der ggf. nachher ereigneten „Nicht -Zurück- Gekehrten“ Fälle geht auf Ihr Konto. Wurden diese eigentlich genauso detailliert wie mit Ertrinken in Nachrichten publik gemacht? Gibt es Statistiken?
Diese „Korallenfalle nach Anse aux Cèdres“ kenne ich selbstverständlich nicht. Ansonsten wäre im Falle Anse Marron ja nicht besonders schwierig einem markierten Pfad zu folgen. Wenn ich jetzt die Strecke mit manch einem der populären Canyons vergleiche (sorry, wieder USA), alles immer noch Non Technical Canyoneering Typen, dann ist der Weg zu Anse Marron auf dem Lande doch gar nicht anspruchsvoll. Auch sonst gibt es ja bekannten Trails, wo es oft Unfälle ereignen, manchmal auch tödlich. Aber Unterwegs zu Anse Marron ??! Leute machen sogar die Inselumrundung ohne einen bezahlten Trail Guide. Sicherlich muss man einigermaßen fit sein, und auch im Kopf.
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Re: Reise in die Vergangenheit
Ein zunächst berechtigt wirkender Einwand, aber nur ein scheinbarer Widerspruch.Klara hat geschrieben:Mit denen scheinst Du aber deutlich weniger Mitgefühl zu haben als mit den Ertrunkenen.
Ich sehe meinerseits keine Verpflichtung oder Motivation, für jedes denkbare Gefährdungsszenario, das den Seychellen-Urlauber vor Ort erwarten könnte, ein großes Thema mit Warnungen und Ratschlägen zu verfassen, solltest Du das gemeint haben. Gleichwohl habe nicht nur ich in der Vergangenheit vor dieser Wanderung gewarnt und ich tat es auch jetzt nochmal. Ob man sich nun im Wasser oder an Land verletzt bzw. zu Tode kommt, das ist in jedem Fall tragisch.
Ich denke jedoch, die Situation der damals verunglückenden Wanderer ist mit der Wasserproblematik nur bedingt vergleichbar. Die Gefahren letzterer sind oft nicht erkennbar. Wer aber sich selbst, in Unkenntnis des richtigen Weges und mit dem ehrgeizigen Ziel vor Augen, einen mystischen Ort erreichen zu müssen, den nur wenige Menschen zuvor betreten haben, am gefühlten Ende der Welt immer tiefer in einen tropischen Regenwald und die Irrgärten bizarrer Felsaufschüttungen voranzwingt, ist nach meinem Empfinden eher Täter als Opfer, ganz im Gegensatz zur Situation unsichtbarer Strömungen. Die Topographie der Inseln ist auf den ersten Blick grundsätzlich widrig und unübersichtlich. Ein schwieriges Terrain, nicht nur hinter der Marron, sondern überall auf La Digue und auch auf allen anderen Inseln. Nun aber Tausende von Warnschildern auf Tausenden von Trampelpfaden der Seychellen aufzustellen, würde sogar ich als unrealistisch betrachten.
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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Re: Reise in die Vergangenheit
Ich weiß natürlich nicht, was die Drahtbürsten-Menschen so im Einzelnen getrieben haben, während ich nicht vor Ort war, aber ich denke, ja. Das waren weder offizielle noch inoffizielle Warnungen vor Gefahren, die da entfernt wurden! Kurz darauf startete dann das Führungsgeschäft, das wir bis heute kennen. Seitdem habe ich nie wieder davon gehört, daß es hier Verunglückte gegeben hätte.afrland hat geschrieben:Ich muss allerding immer denken, hoffentlich sind die an der „Drahtbürste“- Aktionen Menschen sich sicher, keiner der ggf. nachher ereigneten „Nicht -Zurück- Gekehrten“ Fälle geht auf Ihr Konto.
Statistiken? Nein, die gibt es ja nicht mal für die Ertrinkenden. Jedenfalls keine veröffentlichten. Damit verglichen ist die Zahl der nicht nur an der Marron, sondern bei Wanderungen im allgemeinen verunglückten Menschen nach meiner Einschätzung und dem, was man hört und liest, gering.Wurden diese eigentlich genauso detailliert wie mit Ertrinken in Nachrichten publik gemacht? Gibt es Statistiken?
Ja klar, es gibt immer Supertypen, die sowas draufhaben. Ich hab an der Marron und auf dem Weg dorthin mal einen ukrainischen Extremsportler getroffen, der in den zwei Wochen Aufenthalt La Digue täglich im Lauftempo (!) an der Wasserlinie komplett umrundet hat. Ganz La Digue und jeden Tag! Unfaßbar. Der ist flüssig und zügig wie eine Gemse über die brandungsumspülten Felsen gehüpft, an denen andere ihr Leben ließen.Leute machen sogar die Inselumrundung ohne einen bezahlten Trail Guide.
Du bist echt neugierig, oder?Diese „Korallenfalle nach Anse aux Cèdres“ kenne ich selbstverständlich nicht.
Von der Source kommend muß man links an dem großen Felsen vorbei in das Trümmerfeld klettern. Geht man aber rechts an der Wasserlinie entlang, gerät man in die Falle (meine Markierung auf dem Foto). Hier gibt es napfartige Vertiefungen mit sandigem Grund, die von meterlangen, messerscharfen fossilen Korallenstrukturen begrenzt werden, aus denen man ohne weiteres nicht mehr rauskommt. Bei Flut steht man hier bis zur Brust im Wasser und kann sich nicht weiterbewegen.
Warum ich das so genau weiß?
Weil ich beim ersten Marronversuch vor vielen Jahren selber da reingelaufen bin und 40 Minuten brauchte, um wieder herauszukommen...
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
Re: Reise in die Vergangenheit
Da wurden doch nicht die Warnungen entfernt, sondern die Pfeile, die den Weg zu Anse Marron zeigten?! Nicht nur ich habe angenommen (als ich drüber las), dass können nur die Touristenführer gemacht haben. Auch später wurden ja wohl die Wegmarkierungen entfernt.mr.minolta hat geschrieben:Ich weiß natürlich nicht, was die Drahtbürsten-Menschen so im Einzelnen getrieben haben, während ich nicht vor Ort war, aber ich denke, ja. Das waren weder offizielle noch inoffizielle Warnungen vor Gefahren, die da entfernt wurden!
Ich meine keine offiziellen Statistiken. Ich habe auch in Deinem anderen Thread gelesen, dass es die für Ertrinkenden nicht gibt. Aber auch keine Pressemitteilungen? Ok, sei es drum.mr.minolta hat geschrieben:Statistiken? Nein, die gibt es ja nicht mal für die Ertrinkenden. Jedenfalls keine veröffentlichten.
Überhaupt keine Extremsportler. Es gibt ja schon genügend entsprechende Beiträge e.g. auf TripAdviser. Die Insel Umrundung habe ich nicht gemacht. Ich kann dazu wenig sagen. Ein paar Fotos auf der Seite von Robert Agnes haben mir auch gar nicht gefallen. Darüber habe ich auch geschrieben. Aber zur Anse Marron kann man mit notwendigen Fittness relative problemlos mit einer guten Beschreibung, einem GPS Gerät und den Fotos der einigen kniffligen Stellen bei Bedarf gehen. Nicht nur von Source und zurück, was ja viele hier ohne Bezahlen gemacht haben. Auch zu Grand Anse. Wenn der Weg markiert wäre, wäre es in einer guten Gruppe überhaupt kein Problem.mr.minolta hat geschrieben:Ja klar, es gibt immer Supertypen, die sowas draufhaben.
Das ist auch der Punkt. Es gibt viele schwierige und auch wirklich gefährliche Wanderungen. Nur spannt man normalerweise Ketten an den gefährlichen Abschnitten ein und stellt Wegweiser an. Nehmen wir zum Beispiel die Trails auf Mahe. Da hat man ja genau das gemacht. Anse Marron ist eben die ganz andere Sache.
Ich denke, die Diskussion über den Schwierigkeitsgrad des Weges würde jetzt zu weit führen.
Wie gesagt, die „Drahtbürsten“ – Geschichte fand ich unglaublich faszinierend. Wie auch die Erzählungen zu Marston.
Ja. Danke für die ausführliche Erklärung.mr.minolta hat geschrieben:Du bist echt neugierig, oder?
Re: Reise in die Vergangenheit
Ich bin November 2011 mit dem Auto durchgefahren und war echt geschockt.mr.minolta hat geschrieben:2011 bin ich dann mit dem Bus durchgefahren. Dabei befand man sich zeitweise in den tiefen Gelände-Einschnitten. Die waren da immer noch am Bauen. Sogar die Seychellois schienen dieses Machwerk ungläubig anzustarren...
Meiner Meinung nach war Februar 2010 noch nichts da...
- mr.minolta
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Re: Reise in die Vergangenheit
Ja, sag ich doch. Worauf willst Du hinaus?afrland hat geschrieben:Da wurden doch nicht die Warnungen entfernt, sondern die Pfeile, die den Weg zu Anse Marron zeigten?! Nicht nur ich habe angenommen (als ich drüber las), dass können nur die Touristenführer gemacht haben.
Die Pfeile stammten damals nach meiner/unserer Einschätzung natürlich nicht von den Touristenführern. Das sind doch gerade diejenigen, die kein Interesse daran haben können, daß überhaupt jemand ohne ihre zu bezahlende Tätigkeit dort hinfindet.
Ja, genau deshalb!Auch später wurden ja wohl die Wegmarkierungen entfernt.
Nun gut, Du fragtest auch nach Statistiken. Und die Pressemeldungen? Doch, die gab und gibt es durchaus, so wie Im Falle des Deutschen, der kürzlich hinter der Georgette verschollen ist, weil er um das Lemuria-Hotel herumlaufen mußte, um an den Strand zu kommen. Nur an Zeitungsmeldungen, die sich konkret auf Marron-Unfälle bezogen, kann ich mich nicht erinnern.Aber auch keine Pressemitteilungen?
Du vergißt, daßAber zur Anse Marron kann man mit notwendigen Fittness relative problemlos mit einer guten Beschreibung, einem GPS Gerät und den Fotos der einigen kniffligen Stellen bei Bedarf gehen. Wenn der Weg markiert wäre, wäre es in einer guten Gruppe überhaupt kein Problem.
- nicht jeder diese Fitness hat
- eine gute Beschreibung damals noch nicht existierte
- GPS-Geräte damals nicht existierten
- Fotos nicht oder kaum existierten
und der Weg auch nicht durchgehend markiert war. Man darf sich das nicht so vorstellen, daß wir da über viele Kilometer hinweg 1000 Pfeile weggemacht hätten. Die gab es vereinzelt und einige wiesen auch in die falsche Richtung. Was Du da beschreibst, sind idealisierte Bedingungen! Die gab es damals nicht und die kann man grundsätzlich schaffen oder auch nicht, es bleibt die Unwägbarkeit des Einzelnen, der seine Kondition, seine Kraft und seinen Verstand nutzt oder auch nicht.
Ja, das war sie auch.Wie gesagt, die „Drahtbürsten“ – Geschichte fand ich unglaublich faszinierend.
Ich erinnere mich an einen Fall, in dem jemand, der die Hintergründe ebenfalls nicht kannte, annahm, wir hätten die Drahtbürsten angeschafft, um sie an der Marron zu vergraben, damit sich die Leute beim Niederlassen im Sand einen blutigen Hintern holen würden...
Ich muß leider zugeben, daß wir diese Idee nie hatten.
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Re: Reise in die Vergangenheit
Dieser Zusammenhang war durchaus gegeben!afrland hat geschrieben:Ach ja, natürlich. Keine Bulldozern, sondern Baustellen. Einen Zusammenhang bezweifle ich, aber den Kommentar verstehe ich jetzt.Frenki hat geschrieben:Das hieß im Ursprung glaube ich "Drahtbürsten vs Baustellen"
Ich zitier mich mal selbst. Auszug aus meinem Reisebericht vom März 2010:
Hochinteressant war außerdem das ausgiebige Gespräch mit einer Regierungsangestellten. Die Dame ist seit 16 jahren in ihrem Ressort tätig, wirkte sehr sachlich und gut informiert. Nun sind wir durch diesen Kontakt sicher nicht zu allwissenden Insidern geworden, doch haben wir allen Grund, ihren Auskünften glauben zu können. So einiges kam dabei ans Licht und ich muß betonen, daß sich vieles mit dem, was Grubi in der Vergangenheit behauptet, vermutet und beschwört hat, vollends deckt!
Das Fazit aus zwei Stunden Unterhaltung: "Für Geld geht alles!"
Auf die nicht ganz ernst gemeinte Frage, ob wir denn, wenn Geld keine Rolle spielte, die Marron kaufen und abzäunen könnten, kam die Antwort ohne Zögern: "Das ist überhaupt kein Problem."
Ein siebenstelliger Betrag wäre erforderlich und man würde uns eine Bebauung untersagen. Ansonsten sei dieses Vorhaben durchaus zu verwirklichen...
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Re: Reise in die Vergangenheit
Oh, angenehmer Themenwechsel!Quasi hat geschrieben:Ich bin November 2011 mit dem Auto durchgefahren und war echt geschockt.mr.minolta hat geschrieben:2011 bin ich dann mit dem Bus durchgefahren. Dabei befand man sich zeitweise in den tiefen Gelände-Einschnitten. Die waren da immer noch am Bauen. Sogar die Seychellois schienen dieses Machwerk ungläubig anzustarren...
Meiner Meinung nach war Februar 2010 noch nichts da...
Oder auch nicht so angenehm...
Vielen Dank für die Fotos, die sind viel besser als meine Handyknipsbilder, die ich aus dem Rappelbus gemacht habe. Man sieht sehr gut, wie hier die Landschaft zerschnitten wurde.
Einfach nur schlimm.
Aber im Februar 2010 waren sie schon voll dabei! Meine Bilder stammen genau aus diesem Monat.
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