Ausflug in den Mangrovensumpf Anse du Riz
Ausflug in den Mangrovensumpf Anse du Riz
November: Schnorchelausflug in den Mangrovensumpf
(eigentlich eher Mangrovenfluss) Anse du Riz
Ein magischer Ort auf Mahé ist der kleine Fluss "Du Riz", genauer sein Einmündungsgebiet in die Baie Ternay National Park. Der Marine Park verdient diesen Namen nach dem großen coral bleaching 1997/98 nicht wirklich, es gibt hier nichts, was es woanders auch nicht gäbe, aber die Flußmündung mit lagunärem Charakter und mit Mangroven ist sensationell. Die Mündung liegt im rechten Bereich des Strandes Anse du Riz (wenn man nach Norden schaut, also in Richtung Land). Auf einer Seite bilden gigantische Granitfelsen - eher schon Berge - eine grandiose landschaftliche Kulisse.
Wir besuchen diesen besonderen Ort mit jeder Gruppe. Erstens ist es ein Lebensraum, den man auf den Seychellen nicht mehr so oft findet: Eine natürliche Flußmündung mit einer Brackwasserlagune und mit Mangroven (gehört wie die ganze Gegend hier zum Morne Seychellois National Park), nicht verdreckt (abgesehen von einigen wenigen sperrigen Gegenständen, die von den Rangern seit Jahren übersehen werden; ihre größte Sorge gilt meistens dem Kassieren der Gebühr von 10 EUR), wie viele andere Mangroven, mit einem völlig natürlichen Regime von Änderungen. Denn ein solcher Lebensraum ist (ähnlich wie unsere Auwälder bei Hochwasser) hoch dynamisch und unterliegt zum Teil dramatischen Veränderungen. Dazu im nächsten Bericht mehr. Wir konnten nämlich hautnah erleben, was mit der Lagune, dem Strand und der Bucht von Baie Ternay passiert, wenn es in den Bergen stark regnet ... Man kann hier auch zahlreiche Fische beobachten, die bei hohem Wellengang aus dem Meer über den Strandwall hinweg in die Lagune geschwemmt werden.
Der Mangrovenbestand ist hier monotypisch, besteht also nur aus einer Art. Es ist Rhizophora mucronata (Rhizophoraceae), eine der sieben Arten von Mangroven, die auf den Seychellen vorkommen.
Kein Wunder, dass sich der kurze Schnorchelausflug großer Beliebtheit erfreut. "Das ist wirklich ganz etwas anderes ...", schwärmen die meisten Mitreisenden. Hier einige Gruppenfotos von der letzten Gruppe im November.
(eigentlich eher Mangrovenfluss) Anse du Riz
Ein magischer Ort auf Mahé ist der kleine Fluss "Du Riz", genauer sein Einmündungsgebiet in die Baie Ternay National Park. Der Marine Park verdient diesen Namen nach dem großen coral bleaching 1997/98 nicht wirklich, es gibt hier nichts, was es woanders auch nicht gäbe, aber die Flußmündung mit lagunärem Charakter und mit Mangroven ist sensationell. Die Mündung liegt im rechten Bereich des Strandes Anse du Riz (wenn man nach Norden schaut, also in Richtung Land). Auf einer Seite bilden gigantische Granitfelsen - eher schon Berge - eine grandiose landschaftliche Kulisse.
Wir besuchen diesen besonderen Ort mit jeder Gruppe. Erstens ist es ein Lebensraum, den man auf den Seychellen nicht mehr so oft findet: Eine natürliche Flußmündung mit einer Brackwasserlagune und mit Mangroven (gehört wie die ganze Gegend hier zum Morne Seychellois National Park), nicht verdreckt (abgesehen von einigen wenigen sperrigen Gegenständen, die von den Rangern seit Jahren übersehen werden; ihre größte Sorge gilt meistens dem Kassieren der Gebühr von 10 EUR), wie viele andere Mangroven, mit einem völlig natürlichen Regime von Änderungen. Denn ein solcher Lebensraum ist (ähnlich wie unsere Auwälder bei Hochwasser) hoch dynamisch und unterliegt zum Teil dramatischen Veränderungen. Dazu im nächsten Bericht mehr. Wir konnten nämlich hautnah erleben, was mit der Lagune, dem Strand und der Bucht von Baie Ternay passiert, wenn es in den Bergen stark regnet ... Man kann hier auch zahlreiche Fische beobachten, die bei hohem Wellengang aus dem Meer über den Strandwall hinweg in die Lagune geschwemmt werden.
Der Mangrovenbestand ist hier monotypisch, besteht also nur aus einer Art. Es ist Rhizophora mucronata (Rhizophoraceae), eine der sieben Arten von Mangroven, die auf den Seychellen vorkommen.
Kein Wunder, dass sich der kurze Schnorchelausflug großer Beliebtheit erfreut. "Das ist wirklich ganz etwas anderes ...", schwärmen die meisten Mitreisenden. Hier einige Gruppenfotos von der letzten Gruppe im November.
Die ... Begeisterung, die wir beim Betrachten der Natur empfinden, ist eine Erinnerung an die Zeit, da wir Tiere, Bäume, Blumen und Erde waren ... Leo N. Tolstoi
Robert, Salzburg
mittelmeer@aon.at
www.mare-mundi.eu www.fnz.at
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Re: Ausflug in den Mangrovensumpf Anse du Riz
Im Meer schnorcheln, ok, aber in einem Magrovensumpf? ... ich weiß ja nicht ...
Re: Ausflug in den Mangrovensumpf Anse du Riz
Es ist total faszinierend, eben weil es ganz anders ist als im Meer ... Allerdings haben nur die ganz vorne richtig Spaß daran: Bei der geringsten Bewegung vermischen sich die Wassermassen, das leichtere und salzarme Wasser oben, das schwere Salzwasser unten. Innerhalb von Sekunden sieht man alles nur noch undeutlich ...foto-k10 hat geschrieben:Im Meer schnorcheln, ok, aber in einem Magrovensumpf? ... ich weiß ja nicht ...
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Robert, Salzburg
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In der Lagune schorcheln ist toll!
Du glaubst also nicht, dass es schön ist?foto-k10 hat geschrieben:Im Meer schnorcheln, ok, aber in einem Magrovensumpf? ... ich weiß ja nicht ...
Hier einige Fotos! Eine Zauberwelt, fast noch schöner als ein Korallenriff ... Eine geheimnisvolle Welt mit eigener Ökologie, die nur einige Meter vom Meer entfernt ist und dennoch ganz anders ...
Eine Lagune ist ein seichtes Gewässer, das durch Sandablagerungen (Strand bzw. Strandwall, Nehrung u.a.) vom Meer abgetrennt ist (oder Korallenriffe bzw. andere Strkturen). Das Wort Lagune leitet sich über das italienische laguna vom lateinischen lacuna (Weiher, Lache) ab. Lagunen können durch Strandversetzung, die zur Bildung bzw. Verlängerung von Sandhaken und Nehrungen führt, vom Meer abgetrennt werden.
Im Fall der kleinen Lagunen auf den Seychellen handelt es sich meist um kleine Zuflüsse (Bäche, kleine Flüsse), die ins Meer münden, doch die Brandung wirft einen Strandwall aus Sand auf, wodurch ein kleines, isoliertes Gewässer entsteht. Ist die Abtrennung vollständig, so entsteht aus der Lagune ein kleiner "Strandsee", der langsam aussüßen kann. Wenn jedoch noch eine Verbindung zum Meer besteht oder regelmäßig Wellen in die Lagune Schwappen, enthält die Lagune Brackwasser.
Die kleinen Lagunen auf den Seychellen wechseln ihren Salzgehalt je nach Monsunzeit und Niederschlag, wenn die Strände gerade exponiert sind, schaffen die Wellen ein steiles Strandprofil, zugleich aber schwappen größere Wellen manchmal in die Lagune. Wenn die Lagune längere Zeit kein Salzwasser abbekommt, kann sie allmählich aussüßen.
Doch wenn es zuviel regnet und sich die Lagune zu sehr mit Süßwasser füllt, wird der Druck auf den Strandwall zu groß (handelt es sich doch um mobiles Substrat) und er bricht durch. Dann leert sich die Lagune schlagartig, das Wasser fließt aus ihr raus ... Eine kleine "Naturkatastrophe", wie wir sie auch bei Anse du Riz erlebt haben (dazu ein eigener Bericht).
Die ... Begeisterung, die wir beim Betrachten der Natur empfinden, ist eine Erinnerung an die Zeit, da wir Tiere, Bäume, Blumen und Erde waren ... Leo N. Tolstoi
Robert, Salzburg
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Re: Ausflug in den Mangrovensumpf Anse du Riz
Wenn Du mir jetzt noch erzählen kannst, welche Fische Du da fotografiert hast ... der eine sieht von der Form wie ein Buntbarsch aus - aber in so einer Lagune sind doch Meerwasserfische?
Re: Ausflug in den Mangrovensumpf Anse du Riz
Das ist ziemlich sicher ein Straßenkehrer (Familie Lethrinidae), die stehen den Schnappern (Lutjanidae) sehr nahe ... Also reine Meeresfische. Doch Buntbarsche (Cichlidae) gibt es hier manchmal auch, eingeschleppt, etwa Tilapia.
Die silbrigen sind Silbenflossenblätter, Monodactylus, die gerade für diesen Brackwasser-Lebensraum sehr typisch sind, jedoch auch im Meer in großen Schwärmen vorkommen. Etwa bei St. Pierre und überall bei Felsklippen sieht man sie beim Schnorcheln ...
Die silbrigen sind Silbenflossenblätter, Monodactylus, die gerade für diesen Brackwasser-Lebensraum sehr typisch sind, jedoch auch im Meer in großen Schwärmen vorkommen. Etwa bei St. Pierre und überall bei Felsklippen sieht man sie beim Schnorcheln ...
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Robert, Salzburg
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Re: Ausflug in den Mangrovensumpf Anse du Riz
Hallo Robhof,
Danke für den Fotoausflug, waren im Juli auch an der Anse du Riz, bei ins war die Lagune allerdings schmutzig braun, nicht wirklich zum Schnorcheln. Ein Traum für mich wäre mal eine Wanderung zwischen Anse Major und Anse du Riz. Auf meiner Wanderwegekarte die ich im Nationalparkhaus gekauft habe, ist da ein Weg eingezeichnet. Es scheint ihn aber nicht mehr zu geben. Sogar mit Aussichtspunkten und Schutzhütten...
Gruß M1
Danke für den Fotoausflug, waren im Juli auch an der Anse du Riz, bei ins war die Lagune allerdings schmutzig braun, nicht wirklich zum Schnorcheln. Ein Traum für mich wäre mal eine Wanderung zwischen Anse Major und Anse du Riz. Auf meiner Wanderwegekarte die ich im Nationalparkhaus gekauft habe, ist da ein Weg eingezeichnet. Es scheint ihn aber nicht mehr zu geben. Sogar mit Aussichtspunkten und Schutzhütten...
Gruß M1
Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!
Kurt Tucholsky
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- blaufotograph
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Re: Ausflug in den Mangrovensumpf Anse du Riz
stimmt, vielen Dank für die schönen Fotos und den interessanten Ausflug in die Welt der Lagune(n).
Ich hatte (ich glaub an der Anse Takamaka, Mahe) glaub ich einen "Tümpel" gesehen, der hatte wie von Dir auch schon mal beschrieben ganz dunkles Wasser. In Unwissenheit (ich dachte eben es wär so ein sumpfiger "alter Tümpel") hab ich mir das damals nicht näher angeschaut.
Naja, wenn wir es nochmal auf die Seychellen "schaffen", dann sehe ich auf jeden Fall vieles mit anderen Augen, das ist mal sicher.
Ich kann Dir & Euch nur noch mal ein Lob aussprechen, das Du hier so viele schöne Threads und Informationen preisgibst. Es ist immer wieder sehr interessant, Deinen Ausführungen "zu lauschen".
Ich hatte (ich glaub an der Anse Takamaka, Mahe) glaub ich einen "Tümpel" gesehen, der hatte wie von Dir auch schon mal beschrieben ganz dunkles Wasser. In Unwissenheit (ich dachte eben es wär so ein sumpfiger "alter Tümpel") hab ich mir das damals nicht näher angeschaut.
Naja, wenn wir es nochmal auf die Seychellen "schaffen", dann sehe ich auf jeden Fall vieles mit anderen Augen, das ist mal sicher.
Ich kann Dir & Euch nur noch mal ein Lob aussprechen, das Du hier so viele schöne Threads und Informationen preisgibst. Es ist immer wieder sehr interessant, Deinen Ausführungen "zu lauschen".
Re: Ausflug in den Mangrovensumpf Anse du Riz
Zwischen dem Strand vor dem Chez Batista und der Straße nach Baie Lazare? Das ist ein Bachlauf. Wie von Robert beschrieben, normalerweise durch Sand vom Meer abgetrennt und kaum Wasser führend. Wenn es dann in der Nacht kräftige Regenschauer gibt, wird er voll und sprengt die Sandbarriere weg. Habe ich im April 2008 so dort gesehen.blaufotograph hat geschrieben:Ich hatte (ich glaub an der Anse Takamaka, Mahe) glaub ich einen "Tümpel" gesehen, der hatte wie von Dir auch schon mal beschrieben ganz dunkles Wasser. In Unwissenheit (ich dachte eben es wär so ein sumpfiger "alter Tümpel") hab ich mir das damals nicht näher angeschaut.
Gruß
Jürgen
- blaufotograph
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Re: Ausflug in den Mangrovensumpf Anse du Riz
Hallo Jürgen,foto-k10 hat geschrieben: Zwischen dem Strand vor dem Chez Batista und der Straße nach Baie Lazare? Das ist ein Bachlauf.
genau den meinte ich... Du siehst mittlerweile 2 Jahre Seychellenabstinenz und die gedanklichen Höchstleistungen lassen schon stark nach, aber der Seychellenvirus wütet immer noch *ding, ding ding... spring hüpf...*
-- Aber sonst gehts mir gut
Re: Ausflug in den Mangrovensumpf Anse du Riz
DAQ BIST Du nicht der Einzige, dem es so geht.blaufotograph hat geschrieben:der Seychellenvirus wütet immer noch
Mahé. Praslin. Silhouette. La Digue. Bird. Cerf. Sea Shell. Maya's Dugong. Life is a journey and experience is more valuable than money.
Re: Ausflug in den Mangrovensumpf Anse du Riz
Lass doch mal den Allohol weg, wenn Du schreibst!Anubis hat geschrieben: DAQ BIST Du nicht der Einzige, dem es so geht.
„Die Wahrheit ist unser wertvollstes Gut. Laßt uns sparsam mit ihr umgehen!“
Mark Twain
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